Immer wiederkehrend: Flug verpasst

luisban

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Der Traum ist vom Inhalt her immer gleich: Ich habe einen Flug gebucht, bin reisefertig und habe genug Zeit bis zum Abflug des Fluges, aber irgendwie kommt immer etwas dazwischen - wie z.B. der Bus oder das Taxi kommt nicht, das Einchecken oder die Passkontrolle dauert zu lang oder sonst irgendetwas - und ich erreiche nie den Flugsteig.

Dabei spielt sowohl der Abflug- als auch der Zielflughafen keine Rolle. Mal ist es ein Flug mit einer Low-Cost-Airline mal mit einer normalen Fluggesellschaft.

Ich hatte den Traum mindestens zehnmal in den letzten 6 Monaten. Ich lebe in Taiwan, war die letzten 2 Jahre sechsmal auf den Philippinen und ich habe zeitweise daran gedacht, auf die Inseln auszuwandern. Meine Frau meint, ich sollte einfach mal 2 Jahre dort leben, dann wuesste ich, ob ich dort wirklich leben koennte. Sie sagt, der Traum sei ein eindeutiges Zeichen, dass eine Veraenderung bevorsteht, ich aber noch nicht dazu bereit sei. Was auch stimmt, denn in Taiwan lebt es sich sehr angenehm. Habe ich mir jetzt meine eigene Deutung zurechtgebastelt?
 
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Ich bin nicht erleichtert, dass ich den Flug verpasse, sondern werde waehrend des Prozesses total hektisch und irgendwann auch hoffnungslos, weil ich keine Hilfe bekomme, keiner da ist, den ich fragen kann. - Was mich in Taiwan festhaelt ist sicher das angenehme Leben: ich wohne hier seit 20 Jahren mietfrei, habe einen tollen Job und Familie, kann in 2 Jahren in Rente gehen. Und auf den Philippinen weiss ich nicht, was mich erwartet. Ausserdem fielen mir in letzter Zeit 3 Buecher in die Haende, die alle etwas mit Aufbruch zu tun haben: Hermann Hesse "Narziss und Goldmund", John Krakauer "In die Wildnis" und Paulo Coelho "Der Alchimist". Wenn das keine Zeichen sind.
 
Ich bin nicht erleichtert, dass ich den Flug verpasse, sondern werde waehrend des Prozesses total hektisch und irgendwann auch hoffnungslos, weil ich keine Hilfe bekomme, keiner da ist, den ich fragen kann. - Was mich in Taiwan festhaelt ist sicher das angenehme Leben: ich wohne hier seit 20 Jahren mietfrei, habe einen tollen Job und Familie, kann in 2 Jahren in Rente gehen. Und auf den Philippinen weiss ich nicht, was mich erwartet. Ausserdem fielen mir in letzter Zeit 3 Buecher in die Haende, die alle etwas mit Aufbruch zu tun haben: Hermann Hesse "Narziss und Goldmund", John Krakauer "In die Wildnis" und Paulo Coelho "Der Alchimist". Wenn das keine Zeichen sind.
Vielleicht hast du einfach Sorge, dass etwas dazwischen kommen kann? Ich lese aus deinen Zeilen, dass du wegwillst. Du könntest bequem leben und die Jahre in Ruhe genießen, aber es treibt dich fort. Warum?
 
Mich reizt es einfach nochmal so loszusiehen, wie ich das als 20jaehriger gemacht habe: mit dem Rucksack anderthalb Jahre durch Amerika und Nordafrika. Allerdings wuerde ich mich dann doch an einem Ort niederlassen und das Land von da aus zu entdecken. Ich habe kein Interesse daran, nochmal andere Laender kennezulernen, zumal ich die meisten Laender in Suedostasien schon gesehen habe und mich die im Norden (Korea, Japan) nicht interessieren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, als Rentner in Taiwan zu leben. Solange ich hier meinen Job habe ist das toll. Ich habe mit jungen Menschen zu tun und das haelt mich selbst jung, aber ich merke von Jahr zu Jahr, dass ich mehr und mehr Energie brauche, um den Job zu machen. Auf den Philippinen ist mir die Kultur vertrauter, ich finde leichter Zugang zu den Menschen und das Leben ist dort viel relaxter als hier. Das Land oder besser gesagt die Gesellschaft hat natuerlich auch seine erheblichen Schattenseiten, aber insgesamt fuehle ich mich dort wohler. Jetzt nochmal loszuziehen und woanders von Null anzufangen, wenn auch als Rentner, kann natuerlich auch mit meinem Alter zu tun haben, denn das duerfte meine letzte Herausforderung werden. Ich wuesste nicht, was ich sonst noch anstellen sollte.
 
Ich denke eher, dass du nicht fortkommst weil dich etwas festhält. Du möchtest weg schaffst es aber nicht.
Dem würde ich mich anschliessen. @luisban hält etwas in Taiwan fest. Ich würde vemuten es sind Dinge in Zusammnenhang mit der Arbeit. Dinge die er verdrängt und nicht wahrhaben will. Vor denen er fliehen will, doch denen er sich stellen muss. Die er am liebsten einfach ignorieren würde, die ihn aber nicht in Ruhe lassen.

Du schreibst du verdienst gut seit Jahrzehnten. Doch Geld muss irgendwo her kommen. Das würde bedeuten, irgendwo wird Leuten Geld aus der Tasche dafür gezogen. Denn immer wenn sich einer freut ist da jemand der den Ärger hat.

Du könntest dich fragen, wo kommt mein Geld genau her? Was sind das für Leute, denen es abgenommen wird? Unter welchen Umständen? Haben die eventuell einen Groll auf mich, der mich in Taiwan festhält?

Es könnte auch viel einfacher sein. Handlungszyklen die nicht abgeschlossen sind. Begonnene und nicht beendete Projekte. Fragen die nicht beantwortet wurden. Ganz banale Dinge. Das Unterbewusstsein hat jedenfalls den Eindruck, es ist noch etwas zu erledigen in Taiwan. Etwas, dass das Wachbewusstsein verdrängt hat.
 
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Entscheidend bei diesem Traum dürfte weniger das Fliegenwollen sein, sondern die Widrigkeiten und innere Konflikte, die dem Abheben im Wege stehen. Gerade das bevorstehende Rentnerdasein beflügeln manche Träume, die eigentlich nicht erfüllt werden möchten.

Ich erinnere mich auch an meinen bevorstehenden Ruhestand und was ich mir da alles für Sehnsüchte erfüllen wollte. So wollte ich einmal nach Schottland fahren und mich wieder intensiver mit dem Malen beschäftigen. Als ich dann endlich alle Zeit dieser Welt hatte, wunderte ich mich dann schon, warum sich das alles nicht mit Leben erfüllte. Immer gab es irgendwelche Gründe für mich, warum gerade jetzt der falsche Zeitpunkt wäre.

Irgendwann wurde mir klar, dass ich das eigentlich gar nicht wollte und sich dahinter nur der Wunsch verbarg, endlich einmal etwas tun zu können, was mir gerade wichtig erscheint. Nein, ich bin in all den Jahren nicht nach Schottland gefahren und neue Bilder hängen auch nicht an der Wand. Meine Seele hat in ihrer Selbstverwirklichung ihre eigenen Wege gefunden, um mich wirklich zu erfüllen.


Merlin
 
Dem würde ich mich anschliessen. @luisban hält etwas in Taiwan fest. Ich würde vemuten es sind Dinge in Zusammnenhang mit der Arbeit. Dinge die er verdrängt und nicht wahrhaben will. Vor denen er fliehen will, doch denen er sich stellen muss. Die er am liebsten einfach ignorieren würde, die ihn aber nicht in Ruhe lassen.

Du schreibst du verdienst gut seit Jahrzehnten. Doch Geld muss irgendwo her kommen. Das würde bedeuten, irgendwo wird Leuten Geld aus der Tasche dafür gezogen. Denn immer wenn sich einer freut ist da jemand der den Ärger hat.

Du könntest dich fragen, wo kommt mein Geld genau her? Was sind das für Leute, denen es abgenommen wird? Unter welchen Umständen? Haben die eventuell einen Groll auf mich, der mich in Taiwan festhält?

Es könnte auch viel einfacher sein. Handlungszyklen die nicht abgeschlossen sind. Begonnene und nicht beendete Projekte. Fragen die nicht beantwortet wurden. Ganz banale Dinge. Das Unterbewusstsein hat jedenfalls den Eindruck, es ist noch etwas zu erledigen in Taiwan. Etwas, dass das Wachbewusstsein verdrängt hat.
 
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Ich bin nicht erleichtert, dass ich den Flug verpasse, sondern werde waehrend des Prozesses total hektisch und irgendwann auch hoffnungslos, weil ich keine Hilfe bekomme, keiner da ist, den ich fragen kann. - Was mich in Taiwan festhaelt ist sicher das angenehme Leben: ich wohne hier seit 20 Jahren mietfrei, habe einen tollen Job und Familie, kann in 2 Jahren in Rente gehen. Und auf den Philippinen weiss ich nicht, was mich erwartet. Ausserdem fielen mir in letzter Zeit 3 Buecher in die Haende, die alle etwas mit Aufbruch zu tun haben: Hermann Hesse "Narziss und Goldmund", John Krakauer "In die Wildnis" und Paulo Coelho "Der Alchimist". Wenn das keine Zeichen sind.

Man kann auch "innerlich" aufbrechen, dazu muss man nicht zwingend den Ort wechseln ;)
 
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