Ignoriert werden!

Alana Morgenwind

Sehr aktives Mitglied
Registriert
7. Februar 2005
Beiträge
6.747
Ort
Bayern
Hi,
ich meine jetzt nicht das Ignorieren hier im Forum, sondern im täglichen Leben, in Beziehungen gleich welcher Art.
Wie geht ihr damit um?
In einem Buch von M . Emoto war von einem Experiment zu lesen: drei Gläser gekochter Reis - eines wurde ignoriert, das andere als dumm beschimpft und das dritte sehr gelobt. Am schnellsten war der Reis im ignorierten Glas verdorben, also ist Schimpfen und Streiten noch besser als völlige Nichtbeachtung. Emotos Schlußfolgerung: Ignoriert werden ist das schlimmste, das passieren kann und genauso empfinde ich das auch.

Einerseits wird der eine das Recht haben, sich völlig zurückzuziehen, auf der anderen Seite, was ist mit demjenigen, der darunter leidet? Der reden möchte, und dieses Redenwollen prallt aber völlig ab am anderen?
Höre gerne eure Meinungen!

liebe Grüsse von Alana
 
Werbung:
Hallo,

ich möchte hier mal mit dem Nichtignorieren beginnen.

Ignoranz kann aus einem Familiensystem kommen (totgeschwiegene Verwandte), kann aber auch daher kommen, dass Leute uninteressant sind, d.h. auf einer völlig anderen Welle schwimmen oder die, die ignorieren, so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie andere gar nicht wahrnehmen können.
 
ich ignoriere es :D

nö scherz beiseite, das ist unterschiedlich wie ich damit umgehe, das kommt darauf an wie wichtig es mir ist was ich zu sagen habe.

aber grundsätzlich spreche ich es an. ich sage es dem oder der jenigen.
ich sage: "he, ich habe grade das gefühl, dass ich von dir ignoriert werde, woran liegt das wohl"

dann fangen eh die meisten an darüber nachzudenken und wenn ich merke, dass dieser mensch sich beschwert und gleich raus schreit, "ist doch gar nicht wahr"
na dann weiß ich eh schon was es geschlagen hat.
hab damit kein problem mehr.
 
Ich, für mein Teil, ziehe mich gern zurück und komischerweise scheint dieses Verhalten meine Mitmenschen in Raserei zu versetzen.

Besonders für die, die ein Interesse an der anderen Person verspüren… sich höfflich, zuvorkommend und sich dabei distanziert zu verhalten, scheint für viele nicht genug zu sein :(

Zudem empfinde ich es nicht als so tragisch, Ignoriert oder besser gesagt in „Ruhe“ gelassen zu werden :clown:

Wer sich jedoch in einer Beziehung befindet, sollte sich seinem Partner bewusst sein.


Mfg
 
Indigomädchen;834160 schrieb:
Hallo,

ich möchte hier mal mit dem Nichtignorieren beginnen.

Ignoranz kann aus einem Familiensystem kommen (totgeschwiegene Verwandte), kann aber auch daher kommen, dass Leute uninteressant sind, d.h. auf einer völlig anderen Welle schwimmen oder die, die ignorieren, so sehr mit sich selbst beschäftigt sind, dass sie andere gar nicht wahrnehmen können.

Da ist was dran, und es kann ja auch sein, daß in der Familie des "Schweigenden" das Ignorieren zu den Druckmitteln gehörte.
Wenn jemand uninteressant ist, kann man ja höflich zu verstehen geben, daß da kein Interesse besteht, wenn jemand so mit sich selbst beschäftigt ist, gibt es das überhaupt, daß man die Wahrnehmung für andere dann völlig verliert?

liebe Grüsse
Alana
 
ich ignoriere es :D

nö scherz beiseite, das ist unterschiedlich wie ich damit umgehe, das kommt darauf an wie wichtig es mir ist was ich zu sagen habe.

aber grundsätzlich spreche ich es an. ich sage es dem oder der jenigen.
ich sage: "he, ich habe grade das gefühl, dass ich von dir ignoriert werde, woran liegt das wohl"

dann fangen eh die meisten an darüber nachzudenken und wenn ich merke, dass dieser mensch sich beschwert und gleich raus schreit, "ist doch gar nicht wahr"
na dann weiß ich eh schon was es geschlagen hat.
hab damit kein problem mehr.

Ja, wahrscheinlich ist das Akzeptieren das beste, das ist aber bei Menschen , die einem wichtig sind, umso schwerer.

liebe Grüsse
Alana
 
Ich, für mein Teil, ziehe mich gern zurück und komischerweise scheint dieses Verhalten meine Mitmenschen in Raserei zu versetzen.

Besonders für die, die ein Interesse an der anderen Person verspüren… sich höfflich, zuvorkommend und sich dabei distanziert zu verhalten, scheint für viele nicht genug zu sein :(

Zudem empfinde ich es nicht als so tragisch, Ignoriert oder besser gesagt in „Ruhe“ gelassen zu werden :clown:

Wer sich jedoch in einer Beziehung befindet, sollte sich seinem Partner bewusst sein.


Mfg

Höflich, zuvorkommend, distanziert - das ist ja kein Ignorieren. Und wenn jemand es nicht tragisch findet, auch o.k.

Und dein letzter Satz trifft es eigentlich: Bist du in einer Beziehung, sei es Freundschaft, Ehe oder was auch immer - kann Schweigen ein Druckmittel sein, oder auch eine Abwehr, sich mit dem anderen wirklich auseinanderzusetzen. Der eine zieht sich völlig zurück, der andere möchte reden - das ist eine schwierige und schmerzhafte Situation.
Mir ist es schon öfter passiert, daß Schweigen als Druckmittel benutzt wurde - da ich das am wenigsten ertrage. Schweigen ist Machtausübung, Reden vielleicht auch? Mit mir kann man immer reden, ich bin nicht nachtragend und sehe es immer als den besseren Weg, offen zu sein. Und falls man sich einmal danebenbenimmt, sollte es doch möglich sein, miteinander zu reden als den einen gegen eine Mauer laufen zu lassen, denn im Grunde bewirkt das Ablehnen des anderen ja eine Zurücknahme der Offenheit. Wie soll ein Wir entstehen, wenn das Ich im Vordergrund steht. Das gilt in dieser Situation sicher für beide Seiten, wenn ich es recht bedenke nur tendiere ich dazu, daß Offenheit größere Chancen für ein Wir läßt.
Vielleicht erklärt das besser, was ich meine.

liebe Grüsse

Alana
 
Mir ist es schon öfter passiert, daß Schweigen als Druckmittel benutzt wurde - da ich das am wenigsten ertrage. Schweigen ist Machtausübung, Reden vielleicht auch? Mit mir kann man immer reden, ich bin nicht nachtragend und sehe es immer als den besseren Weg, offen zu sein.
Es gibt Menschen, die sich im Konfliktfall zurückziehen möchten, um die Sache zunächst mit sich selbst auszumachen. Und es gibt andere,die unbedingt reden wollen. Erstaunlich häufig beobachte ich, dass den Schweigern das Recht auf den Rückzug abgesprochen wird und sich die Redebedürftigen davon bedroht und in ihrem Bedürfnis nach Ausdruck beschnitten fühlen. Das ist schade, denn wenn dem Rückzugsbedürftigen die Möglichkeit gegeben wird, erstmal ungestört in sich zu gehen, kommt er meist von alleine aus seinem Schneckenhaus wieder heraus und ist dann oft auch kommunikationsbereit. Versucht man diesen Prozess abzukürzen, in dem man sofort auf ihn einredet, ist das Ergebnis nur Frust und Streit.

Auch hilfreich im Umgang mit Rückzugsbedürftigen: Zwei kurze, präzise Sätze - und basta. Jemanden mit langen Erklärungen zuzuschwallen, macht ihn verbal platt und stumm.
 
Hallo liebe Klartext,

das ist gut erklärt und verständlich. Jedoch - dem Redebedürftigen wird auch das Recht auf Reden abgesprochen bzw. hat er zu warten, bis der andere aus seinem Schneckenhaus kommt (oder auch nicht). Mir kommt es vor wie schwarz und weiß, heiß und kalt usw. - eine Polarität, die sehr schwer Gemeinsamkeiten finden läßt, dabei sollte es auch in diesem Fall einen Weg geben, wo beide Seiten sich nicht "vergewaltigt" fühlen müssen.

liebe Grüsse

Alana
 
Werbung:
Hallo, liebe Alana,

im Endeffekt muss jeder Kommunikationsbedürftige für sich selbst entscheiden, was ihm wichtiger ist: Sofortiger Druckablass durch reden oder eine echte Klärung, die aber ein klein wenig Geduld erfordert, bis der richtige Moment dafür gekommen ist.

Wenn der Redselige die Bereitschaft entwickelt auch erstmal tief durchzuatmen und sich alleine zu sortieren, bis er in der Lage ist, die Botschaft kurz und eingängig zu kommunizieren, wird der Schweiger mit der Zeit auch schneller kommunikationswillig sein, weil er diese neue, gelassene Art der Aussprache nicht mehr als bedrohlich empfindet. So lernen beide voneinander und kommen schneller zu einem Konsens.

Lieben Gruß
Klartext
 
Zurück
Oben