Ich wandle im Schatten

Zwiegestalt

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2. April 2011
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An einem schönen Ort
Hallo,

ich bin ein halbbewusster Mensch, der im Schatten wandelt. Ich bin bewusst genug, um zu erkennen, dass Licht Schatten wirft und um zu erkennen, dass ich leide, weil ich im Schatten stehen muss.
Ich weiß auch, dass ich unendlich viele Wege bereit stehen habe und ich nur den Schatten akzeptieren müsste, um an eins der Lichter zu gelangen.
Aber keines der Lichter ist mir den Schatten wert und keines der vielen Geschenke, die mir das Leben im Überfluss macht, seitdem ich aufgegeben habe irgendwo hin zu gelangen, mag meinen Durst stillen und mich wirklich berühren. Alles berührt mich nur an der Oberfläche.
Das einzige Geschenk, das mir das Leben bislang nicht geben wollte, ist der Tod. Warum darf sich mein Wunsch zu sterben nicht erfüllen? Ich bin nicht mehr bereit die ewige Widerkunft des gleichen zu bejahen. Ich hasse es.
Ich hasse es beim bejahen bereits zu wissen, wieder an den Anfang zu gelangen.

Die Erkenntnis kam mir, als ich über meinen gesamten Lebenslauf meditierte und erkannte, dass mein Lebens langes Leiden bereits als Kleinkind anfing und sich die Konflikte von damals seit dem nur immer größer aufgestaut haben. Mir ist bewusst geworden, dass ich nicht weiß was es heißt glücklich zu sein.
 
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Hallo,

ich bin ein halbbewusster Mensch, der im Schatten wandelt. Ich bin bewusst genug, um zu erkennen, dass Licht Schatten wirft und um zu erkennen, dass ich leide, weil ich im Schatten stehen muss.
Ich weiß auch, dass ich unendlich viele Wege bereit stehen habe und ich nur den Schatten akzeptieren müsste, um an eins der Lichter zu gelangen.
Aber keines der Lichter ist mir den Schatten wert und keines der vielen Geschenke, die mir das Leben im Überfluss macht, seitdem ich aufgegeben habe irgendwo hin zu gelangen, mag meinen Durst stillen und mich wirklich berühren. Alles berührt mich nur an der Oberfläche.
Das einzige Geschenk, das mir das Leben bislang nicht geben wollte, ist der Tod. Warum darf sich mein Wunsch zu sterben nicht erfüllen? Ich bin nicht mehr bereit die ewige Widerkunft des gleichen zu bejahen. Ich hasse es.
Ich hasse es beim bejahen bereits zu wissen, wieder an den Anfang zu gelangen.

Dann fühle diesen Hass. fühle ihn
Trau dich den Hass zu fühlen - ohne ihn auszuagieren und auch, ohne ihn nur distanziert zu betrachten.
Geh Mitten Rein

Die Erkenntnis kam mir, als ich über meinen gesamten Lebenslauf meditierte und erkannte, dass mein Lebens langes Leiden bereits als Kleinkind anfing und sich die Konflikte von damals seit dem nur immer größer aufgestaut haben. Mir ist bewusst geworden, dass ich nicht weiß was es heißt glücklich zu sein.
nicht erst als Kleinkind. seit Äonen von Lebenszeiten... Aber Gedanken bringen dich nicht weiter (die hattest du schon die letzten Jahre)

geh in das Gefühl
hasse, oder was immer du in diesem Moment fühlst - und bleib einfach in der Mitte des Gefühls - bis
es sich verändert. und lass dich tiefer sinken
tiefer und tiefer.






Mache das etwa eine halbe Stunde - und versuche wirklich, nicht von den aufkommenden Gefühlen wegzurutschen.
Sag dann wies war wenn du magst :->)
 
Hallo,

ich bin ein halbbewusster Mensch, der im Schatten wandelt. Ich bin bewusst genug, um zu erkennen, dass Licht Schatten wirft und um zu erkennen, dass ich leide, weil ich im Schatten stehen muss.
Ich weiß auch, dass ich unendlich viele Wege bereit stehen habe und ich nur den Schatten akzeptieren müsste, um an eins der Lichter zu gelangen.
Aber keines der Lichter ist mir den Schatten wert und keines der vielen Geschenke, die mir das Leben im Überfluss macht, seitdem ich aufgegeben habe irgendwo hin zu gelangen, mag meinen Durst stillen und mich wirklich berühren. Alles berührt mich nur an der Oberfläche.
Das einzige Geschenk, das mir das Leben bislang nicht geben wollte, ist der Tod. Warum darf sich mein Wunsch zu sterben nicht erfüllen? Ich bin nicht mehr bereit die ewige Widerkunft des gleichen zu bejahen. Ich hasse es.
Ich hasse es beim bejahen bereits zu wissen, wieder an den Anfang zu gelangen.

Die Erkenntnis kam mir, als ich über meinen gesamten Lebenslauf meditierte und erkannte, dass mein Lebens langes Leiden bereits als Kleinkind anfing und sich die Konflikte von damals seit dem nur immer größer aufgestaut haben. Mir ist bewusst geworden, dass ich nicht weiß was es heißt glücklich zu sein.

ich finde deine Intelligenz erfrischend, schon allein, weil sie so selten ist.
dummerweise macht die es einem mit ihr Lebenden nicht unbedingt leichter.
schönen Gruß aus Reinickendorf.
Y.
 
Ich danke euch für die Antworten.

@ terrameter
Ich fühle, dass ich mehr will. Und dass ich etwas will, das nicht in meiner Welt zu finden sein wird. Ich will Sinn und dazu einen der Halt gibt. Und es gibt ein zweites Gefühl, dass will dass ich dem Leben einen Sinn gebe. Und dann kommt wieder der Hass, der mich und meine Persönlichkeit kennt und weiß, dass ich diesem Bedürfnis nicht nach kommen kann, weil meine Persönlichkeit keinen Halt kennt und alles aus dem Umfeld wie ein Schwamm aufsaugt. Ich fühle, wie ich im Nachhinein täglich feststelle heute die Idee eines anderen ausgelebt zu haben und abwechselnd mich und den anderen dafür hasse darauf reingefallen zu sein, dass ich glaubte wirklich auf mich gehört zu haben. Ich spüre ganz tief in mir ein Bedürfnis einfach alles zu zerstören. Ich würde gerne alles vernichten, einfach damit absolute Ruhe herrscht. Und wenn ich diese Wut dann ausklingen lasse, bleibt nur dieses Gefühl der Absurdität und des Paradoxen übrig, das mich genau hier her gebracht hat.

@ Yogurette

Ich weiß nicht anders mit meinen Problemen umzugehen, als immer wieder zur Vernunft zurück zu kehren. Es macht mich traurig mir durch Deine Antwort bewusst zu werden, dass mir auch diese Intelligenz keinen Trost spendet.
Und während ich grade in mich fühle, macht es mich wütend im Kontrast zu Deiner netten Antwort zu sehen, dass Du aus Reinickendorf kommst. Ich habe viel Lebenskraft daran gelassen beim Versuch aus Marzahn raus zu kommen und nach Reinickendorf zu ziehen. Aber letztlich durfte ich nur innerhalb Marzahns umziehen. Ich kann Dir das offensichtlich nicht gönnen und bin neidisch auf Dich und darauf, dass Du meinen Traum lebst.
 
du beschreibst deine inneren Prozesse minutiös - und das hat weniger etwas mit Intelligenz zu tun, als mit einem Klarblick, den du sowohl nach außen als auch nach innen lenkst - und was bei raukommt ist stimmig.
Dass du dich jetzt trotz der Stimmigkeit nicht harmonisch mit der Welt fühlst - damit haderst du, aber das musst du nicht. Weil ein Klarblick zwar eine scharfe Sache ist in dieser Welt (und so fühlt es sich auch an. autsch) - aber selbstverständlich ist er vor allem eine Chance, eine Gelegenheit.
Was du tun kannst, ist: deine innere Wachheit dafür zu verwenden: All diese Gedankengänge, diese inneren Prozesse, einen nach dem anderen, zack, abzustoppen (schau mal, ob das geht Zwiegestalt) und du wirst merken, sobald die Gedanken weniger werden, und weniger Kraft haben, und langsamer sind, abgestoppt -> dass du automatisch tiefer sinkst. Tiefer in dich hinein, und tiefer nach unten. Vertiefung. Du beginnst zuerstmal deine Gefühle wieder zu spüren
Und du bleibst einfach dabei, jeden einzelnen Gedanken, jeden Impuls mit deiner Fähigkeit, mit deiner Wachheit zu bemerken,
und still zu sein,
und noch tiefer zu fallen.


Erwarte nicht dass das vor allem ein Zuckerschlecken ist - Gefühle wallen auf (und das kann fast zerreißen) und dann verschwinden sie wieder -
und etwas anderes taucht auf



versuche dieses Nicht-Tun (denn sich Gedanken machen ist ein Tun, aber du gehst diesen Impulsen jetzt nicht mehr nach, also tust du nichts mehr) eine Zeit lang. Versuche vielleicht überhaupt drin zu bleiben, in dieser Tiefe
die du erreicht hast
und die sich immer mehr vertieft
(wenn du nicht zu den Gedanken nach oben springst)



Erzähle was du erlebst, wenn du magst.
Ich danke euch für die Antworten.

@ terrameter
Ich fühle, dass ich mehr will. Und dass ich etwas will, das nicht in meiner Welt zu finden sein wird. Ich will Sinn und dazu einen der Halt gibt. Und es gibt ein zweites Gefühl, dass will dass ich dem Leben einen Sinn gebe. Und dann kommt wieder der Hass, der mich und meine Persönlichkeit kennt und weiß, dass ich diesem Bedürfnis nicht nach kommen kann, weil meine Persönlichkeit keinen Halt kennt und alles aus dem Umfeld wie ein Schwamm aufsaugt. Ich fühle, wie ich im Nachhinein täglich feststelle heute die Idee eines anderen ausgelebt zu haben und abwechselnd mich und den anderen dafür hasse darauf reingefallen zu sein, dass ich glaubte wirklich auf mich gehört zu haben. Ich spüre ganz tief in mir ein Bedürfnis einfach alles zu zerstören. Ich würde gerne alles vernichten, einfach damit absolute Ruhe herrscht. Und wenn ich diese Wut dann ausklingen lasse, bleibt nur dieses Gefühl der Absurdität und des Paradoxen übrig, das mich genau hier her gebracht hat.

@ Yogurette

Ich weiß nicht anders mit meinen Problemen umzugehen, als immer wieder zur Vernunft zurück zu kehren. Es macht mich traurig mir durch Deine Antwort bewusst zu werden, dass mir auch diese Intelligenz keinen Trost spendet.
Und während ich grade in mich fühle, macht es mich wütend im Kontrast zu Deiner netten Antwort zu sehen, dass Du aus Reinickendorf kommst. Ich habe viel Lebenskraft daran gelassen beim Versuch aus Marzahn raus zu kommen und nach Reinickendorf zu ziehen. Aber letztlich durfte ich nur innerhalb Marzahns umziehen. Ich kann Dir das offensichtlich nicht gönnen und bin neidisch auf Dich und darauf, dass Du meinen Traum lebst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke terrameter.

Ich weiß nicht, ob Du so etwas in der Art meinst:

Als ich das nachdenken und das Meditieren los lies, schoss mir plötzlich folgendes Licht in den Kopf: Ich kann grundsätzlich mein Glück in meinem Leben finden, aber ich habe ein großes Problem mit dem System der Gesellschaft. Wenn ich mich für etwas entscheide, sind da viel zu viele Dinge, die ich mit in Kauf nehmen muss, damit meine jeweilige Selbstverwirklichung sozial anerkannt wird, während ich ein Fachmann für kleine Details bin, für die keiner bereit ist mir für sich gestellt Anerkennung zu schenken. Und dann kommt die Hand meines Vaters, die mich erdrückt und mir sagt, dass ich mich nicht so anstellen soll und mich durchkämpfen muss, weil das Leben nur zum Geldverdienen da ist. Und dann falle ich wieder in den Schatten.
 
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Danke terrameter.

Ich weiß nicht, ob Du so etwas in der Art meinst:

Als ich das nachdenken und das Meditieren los lies, schoss mir plötzlich folgendes Licht in den Kopf: Ich kann grundsätzlich mein Glück in meinem Leben finden, aber ich habe ein großes Problem mit dem System der Gesellschaft. Wenn ich mich für etwas entscheide, sind da viel zu viele Dinge, die ich mit in Kauf nehmen muss, damit meine jeweilige Selbstverwirklichung sozial anerkannt wird, während ich ein Fachmann für kleine Details bin, für die keiner bereit ist mir für sich gestellt Anerkennung zu schenken. Und dann kommt die Hand meines Vaters, die mich erdrückt und mir sagt, dass ich mich nicht so anstellen soll und mich durchkämpfen muss, weil das Leben nur zum Geldverdienen da ist. Und dann falle ich wieder in den Schatten.
ja, genau so läuft es ab. Und du hast auch erkannt dass du ein Mensch bist, dem die Details wichtig sind (weil sie wichtig sind); und zb dein Vater hat das nicht erkannt oder vergessen, oder er hat gemeint er müsse es (für die Gesellschaft, für die herrschende Zeit) verdrängen und sich verbiegen. Das möchtest du nicht.
Und das ist dein gutes Recht. Du bist wie du bist - und du möchtest das leben.
Und das kannst du auch. Du tust es ja bereits.
Du lässt dich nicht korrumpieren - - und es wird vielleicht eine Zeit kommen da empfindet dein Vater stolz für dich, oder auch nicht. Und das ist nicht wichtig.

Worauf es ankommt ist in deinem Fall: diese schon sehr klar erscheinenden Gefühle (den Hass, den Zorn, die Enttäuschung, Verzweiflung,...) durchzufühlen - weil du diese Gefühle zur Zeit in deinen Gedanken bearbeitest, im Verstand bekämpfst
und so kannst du nie zu den Gefühlen vordringen die tiefer liegen, so können sich die Gefühle nicht lösen...
...und dann die Ruhe und die Weite freigeben, die unter den Gefühlen liegen
und wo du dich dann zu Hause fühlst.
weil du erkennst
dass dieses ich in dieser verstrickten Situation die Illusion ist die es zu erkennen gilbt. Da ist Frieden.
(Und das klingt nicht vor allem esoterisch gut - sondern es ist auch so.)
 
Das ist die handgreiflichste Antwort, die ich in Jahren der Sinnsuche je bekommen habe (mit den Details, dass die auch wirklich wichtig sind. Da habe ich sonst an irgendeinem Punkt immer angefangen zu zweifeln). Das hat etwas in mir berührt, von dem ich jetzt hoffe, dass es den Weg von innen nach außen überlebt. Danke
 
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Hat es etwas zu bedeuten, dass ich mir selbst grade so vorkomme wie mein Vater zu sein und in meiner eigenen Stimme ihn zu erkennen, sobald ich den Fokus darauf richte die Details so wichtig zu nehmen, wie sie mir tatsächlich sind?

Ich erinnere mich vor einem halben Jahr schon mal an diesen Punkt gekommen zu sein. Da steigerte ich mich so sehr in dieses Gefühl "er" zu sein hinein, dass ich in einem Gefühl des "ich bin in wahrheit seine wiedergeburt" hängenblieb, damit nicht klar kam und auf Grund der negativen Folgen mit der Esoterik gebrochen hatte.

Dass ich jetzt wieder an der selben Wegkreuzung bin, muss etwas heißen. Fühle mich sehr blind im Moment.
 
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