interessant, das mit der todesdroge nr. 1...
in österreich sterben an die 1000 leute jährlich im straßenverkehr. ich hab aber noch kein auto gesehen, auf dem zwangsweise ein pickerl angebracht ist: "vorsicht, sie begegnen hier einer tödlichen waffe!"
auch am alkohol mag keiner rühren, weil es halt doch unvergleichlich mehr weinbauern und brauereiarbeiter als tabakfarmer gibt in österreich... wie wäre es mit einem aufkleber auf jeder bouteille blauburgunder: "der alkohol in diesem wein zerstört zunächst ihre persönlichkeit, dann ihre familie und zuletzt ihr leben und das von unschuldigen anderen!"?
als ob angst oder abschreckende beispiele jemals irgendwas gebracht hätten... die todesstrafe hat aus den usa kein von verbrechern freies paradies gemacht, und das zerbomben des irak hat den internationalen terrorismus nicht eingeschüchtert, sondern nur motiviert (allerdings inzwischen die kriegstreiber mächtig bereichert...).
ich weiß aus eigener erfahrung (habe vor vier jahren meinen zigarettenkonsum von 60-80 täglich auf null reduziert, über nacht): wenn jemand will - nicht nur mit dem hirn ein paar vorsätze gegen sein innerstes gefasst hat, sondern wirklich will -, dann ist es gar kein problem. das problem ist eher die diskrepanz zwischen der inneren dynamik, mit der wir unsere realität erschaffen, und einem gehirn, das sich oft in der illusion wiegt, diese realität im griff zu haben.
ich wünsche allen rauchern und raucherinnen den vollen genuss... schon die hl. therese von avila hat gesagt: si peccas, pecca fortiter (wenn du schon sündigst, dann kräftig...). nur keine gewissensbisse - jedes mal, wenn sich ein nichtraucher ins auto setzt, geht er ein nicht unbeträchtliches risiko für leib und leben von sich und anderen ein, und das risiko eines verkehrsunfalls hängt viel eher mit der statistik als mit seinem fahrkönnen zusammen. wir zahlen den blutzoll als tribut an das system, ohne mit der wimper zu zucken.
rauchen und saufen sind beiträge an ein leben, das uns zwischen stress und zeit totschlagen pendeln lässt, das sorgfältig keimfrei gehalten wird von sinn und zusammenhang, das auf allen ebenen sicherheit vortäuscht und kaum noch ventile zum "ausleben" offen lässt... süchte sind versuche, die suche nach alternativen durch den schnellen kick und die käufliche liebe zum rosaroten rausch zu ersetzen.
warum der staat den rauchern und säufern keine prämie zahlt, versteh ich nicht... müssen wir nicht für jede/n dankbar sein, die/der früher stirbt und pensionszahlungen spart?
"alkohol und nikotin reffen die halbe menschheit hin. ohne alk und ohne rauch stirbt die andere hälfte auch."
alles liebe, jake