Du bist süchtig, deshalb das schlechte Gewissen.
Booooaaaaahhhhh.
Also weißt.
Da fragt ein Jugendlicher an, ob und was für Auswirkungen seine Spielereien haben könnten... das ist etwas sehr Erfreuliches, denn viele Jugendliche kommen gar nicht auf die Idee, sich da drüber Gedanken zu machen... da empfinde ich dann so eine Ferndiagnose als komplett entbehrliche Keule. Es wäre nett, mal ein BISSERL auf andere einzugehen, ehe man sie verbal niederstampft. Sag ich dir nur so zum Nachdenken. Stell dir vor, du kommst mit deinen Sorgen zu wem und fragst um Rat und bekommst sowas zur Antwort. Wie würde sich das anfühlen?
shampoo, zu deinen Fragen. Ich hab in der 9. Schulstufe NUR Schwierigkeiten gehabt - dabei war ich immer eine gute Schülerin - und vor 35 Jahren gabs gar keine PS3 (und wenn, hätt ich sie nie gekriegt
denn für meine Mutter wär das ein Teufelszeug gewesen
). Es war schlagartig all meine Konzentration weg, ich konnte mir nix merken, bin vor den Büchern gesessen und alles ist zu sinnlosem Gebrabbel verschwommen vor mir... kurz, die Pubertät hatte mich voll erwischt...
Es ist vergangen. Und die Noten wurden wieder besser, nach einiger Zeit.
Und jetzt ist mein Jüngster in diesem Alter. Er hat latürnich eine PS3 (weil ich bin eine Mutter, die das nicht für Teufelszeug hält
). Er ist aber ein Bub, der sehr leicht in Phantasiewelten abdriftet. Dementsprechende Schwierigkeiten hat es ihm nun bereitet, in die reale Welt einer Lehre einzusteigen. - Da haben wir nun (er hinterfragt erfreulicherweise auch, und sein Lehrherr hilft dabei sehr gut mit) einen Selbstversuch gestartet. Ich habe mit ihm das Abkommen geschlossen, er möge (weil er ja nicht gerne Schwierigkeiten am Arbeitsplatz hat, er will ja seinen Beruf gut erlernen) 6 Wochen lang freiwillig auf den Joystick verzichten. Und sich beobachten, ob sich was verändert.
Die Folge: er sagte mir von sich aus, Mama, es geht mir besser, wenn ich nicht meine freie Zeit an der Pleesteeschn
verbringe - ich kann viel besser aufpassen und es macht auch alles mehr Spaß.
Deshalb kann ich dir empfehlen, wenn du ein Typ bist, der sehr leicht in Traumwelten wegsteigen kann, absichtlich mal ein paar Wochen lang Hände weg von der virtuellen Scheinwelt. Und dich selbst beobachten, was verändert sich da?
Ein bisserl Spielwelt ist schön (ich hab es gelegentlich sehr gern, in so ein Rollenspiel einzusteigen und Monster wegzupusten
) - aber in gesundem Maß... und das findest du sicher heraus, wieviel dir guttut.
Viel Erfolg beim Herausfinden
wünscht
Kinny