Gottüberlassen!

irgendwann, machts klick und du bist es los, dann beobachtest
du den Wahnsinn nur noch,
davon bin ich zutiefst überzeugt, bei der schwerstarbeit
die du an dir vollbringst.

lasse dir mein lieblingsgedicht von Hermann Hesse da.....

Ich bin ein Stern
Ich bin ein Stern am Firmament,
Der die Welt betrachtet, die Welt verachtet,
Und in der eignen Glut verbrennt.
Ich bin das Meer, das nächtens stürmt,
Das klagende Meer, das opferschwer
Zu alten Sünden neue türmt.
Ich bin von Eurer Welt verbannt
Vom Stolz erzogen, vom Stolz belogen,
Ich bin ein König ohne Land.
Ich bin die stumme Leidenschaft,
Im Haus ohne Herd, im Krieg ohne Schwert,
Und krank an meiner eignen Kraft.
- Hermann Hesse -
 
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Und krank an meiner eignen Kraft.

Ja, wirklich, ein schönes Gedicht und so wahr, für mein Empfinden.

Freut mich, dass du es als Arbeit siehst, die ich an mir vollbringe und nicht nur als blinde Tollerei.

Mit ist, als hätte ich die Vollmacht, mich in heilgem Gerede von Gott zu verlieren, daran auch noch zu glauben, was ich da von mir gebe und mich dann selbst der Scheinheiligkeit zu überführen und alles wieder zu zertrümmern. Wozu das gut ist, weiß ich nicht. Wer mir da noch vorurteilsfrei begegnet, hat wirklich eine weite Reise hinter sich.

Ach Gott, weinen möcht ich manchmal, wenn ich an in der Zeit zurückdenk, wo ich über 10 Jahr völlig klar war in der Birne, also Drogenfrei und unvernebelt meine Sinne. Drogenfrei, aber nicht ganz Psychosefrei :)
 
Doch es wäre wahrlich ein schwacher Gott, dessen Ruf ich schädigen und den ich beleidigen, oder der mir genommen werden könnte.
 
Aber lieber wärs mir schon, wenn ich wieder mal was vernünftiges produzieren könnt. Aber es kömmt nix gscheites aus mir raus zur Zeit. :confused:

naja, auch wurscht. :escape:
 
Ach, lest doch nicht immer diesen Müll hier. Ihr tut euch da ja nix gutes damit. Kommt nix vernünftiges raus aus mir, zur zeit.

:escape:
 
Mit ist, als hätte ich die Vollmacht, mich in heilgem Gerede von Gott zu verlieren, daran auch noch zu glauben, was ich da von mir gebe und mich dann selbst der Scheinheiligkeit zu überführen und alles wieder zu zertrümmern. Wozu das gut ist, weiß ich nicht.

Dann solltest du vielleicht wirklich mal drüber nachdenken. Warum machst du das? Kommen die Gedanken nicht überein - nach etwaiigen Prüfungen? Was an dem Bild passt nicht, da du es immer wieder "zertrümmern musst"?
Ich bin überzeugt davon, dass du glaubst und auch an das glaubst, was du (ohne Alkoholeinfluss) sagst. Scheinheilig ist da gar nix.

Ich hatte ja heute, wie ich dir schon geschrieben hatte, ein längeres Gespräch mit meinem ehemaligen Mitbewohner K. Er ist schon wieder drauf und dran, sich selber in die Klinik einzuweisen, weil er einfach nicht mehr weiß, wie er überhaupt noch an Kraft/Energie kommen soll. Gott war Thema und auch eine gewisse "Überempfindlichkeit" was göttliche Schwingungen angeht. Das hat mich sehr an dich erinnert, was er mir da erzählte. Nicht missverstehen bitte! Ich meine jetzt im Zusammenhang mit diesen Worten:
Mit ist, als hätte ich die Vollmacht, mich in heilgem Gerede von Gott zu verlieren, daran auch noch zu glauben, was ich da von mir gebe und mich dann selbst der Scheinheiligkeit zu überführen

"Heiliges Gerede" klingt so abwertend - irgendwie. Er hat mir erzählt, als er das letzte Mal sich derart Gott oder dem Göttlichen geöffnet hatte, auf einem Friedhof unterwegs war und dann dort solch extreme Schwingungen abbekommen hat, dass er dort umgekippt ist und sich die Nase gebrochen hat. Das glaub ich ihm auch sofort. Er hat bei mir gewohnt und ich weiß, was da abging. Ich kann mich noch gut an seine Anrufe bei mir erinnern und wie er mir persönlich die Apokalypse auf den Hals gewünscht hat - der restlichen Menschheit jedoch auch. Aber Schuld war ich...:stickout2

Irgendwann sind wir dann richtig aufgetaut heute. Was auch an meinem Obermieter lag, der sich dann gegen 20 Uhr im Hof ausgebreitet hatte und laut volkstümliche irische Musik aus dem Auto raus laufen lies. Die Situation war so absurd, dass wir so herzhaft lachen mussten wie schon lange nicht mehr.

Aber ich glaube, ich konnte ihm heute was wichtiges mit auf dem Weg geben; einen kleinen neuen Impuls, um mit seinen Gedanken wieder ein bisserl klar zu kommen: Die Angst vor der Angst.
Sehr viel anders schauts in mir auch nicht aus. Jeder muss für sich damit klar kommen. Aber Impulse, kleine Hilfestellungen von aussen können manchmal sehr wichtig sein. Auch wenn sie nicht sofort da ankommen, wo sie in uns was aufräumen können - aber es kommt an. Und Herr Hesse (Danke Alice!) sagt es sehr schön (wie du ja auch schon festgestellt hast: Und krank an meiner eignen Kraft. Wir allein sind es wirklich, die für sich selbst verantwortlich sind, die für Ups und für Downs sorgen. Das ist unsere göttliche Aufgabe, wenn man es so sehen mag. Du machst das nicht schlecht, nur machst du oft schlecht, was du machst...Und da musst du jetzt auch nicht gleich weider sauer reagieren - das kannste hier sogar nachlesen. :)

Gottüberlassen! Ja, Gott hat dir dein Leben überlassen. Wie auch mir und allen anderen Individueen auf dieser Erde oder im Universum.
Mir ist schon aufgefallen, dass du oft das zerstörst, was dir wichtig ist. Aus einem Reflex, aus blinder Wut heraus...aber worauf wirklich? Ich bin ansich auch nicht sehr viel anders. Vieles, was mir gut tut, will ich gar nicht wahrhaben oder ich hau es kurz und klein, bevor es wachsen und gedeien kann. Warum macht man das? Katharsis? Wofür? Wirklich richtig böse Sachen haben wir nicht verbrochen. Nicht in diesem Leben. Ich hab für mich noch keine Antwort auf diese Fragen gefunden. Vielleicht werde ich es auch nie. Doch weiter zerstören möcht ich auch nicht, was Gott überlassen hat.

:liebe1: A.
 
Wenn ich`s nicht regeln kann, dann überlasse ich es Gott. Ich dreh den Spieß dann eben einfach um. Das hat was mit abgeben zu tun. Tut aber gut, nicht mehr der Manager für Ostern, Weihnachten und Himmelfahrt sein zu müssen.
Schwach??? Nö, kann ich nicht empfinden, eher stark, denn die Kraft kehrt ja dadurch ins eigene Herz zurück.
Vielleicht einfach mal ausprobieren, hm? Nur so zum Test und dann bitte Bescheid geben. Wenn`s nicht klappt, sag ich "oben" Bescheid :weihna1
 
was mir mal einer emnpfohlen hat, das war, meinen Zweifel auf meinen Zweifel zu hetzen. Also daran zweifeln, ob es Sinn macht zu zweifeln. Man kann dann auch noch zweifeln, ob es Sinn man darüber zu zweifeln, ob man zweifelt. Über kurz oder lang vergißt man das Zweifeln so. Also mir ging es so.
 
@ liebe Venus,

Weil du schreibst, K. wollte dir Schuld geben:

Warum?

Wir wissen ja, dass ich auch schon des öfteren, wenn ich dich am Hörer hatte und besoffen war, dich mit zur Verantwortung ziehen wollte, für meinen Verfall in letzter Zeit. Das ist ein Zeichen meiner Schwäche. meiner menschlichen Schwäche und gewiss ungerecht. du siehst also, ohne Verbindung zu einer überpersönlichen Kraft (die ich eben Gott nenne) bin ich voll menschlicher Schwäche. Ein ungerechter, schwacher Mensch.

Venus schrieb:
Was an dem Bild passt nicht, da du es immer wieder "zertrümmern musst"?

Das bild passt. Doch wenn mir gesagt wird, dass mein Glaube mir ein Mehr an Schuld aufläd, bin ich falsch rüber gekommen und werde alles zertrümmern, was zu diesem Mißverständnis geführt hat und dann mach ich auch vor dem wildesten Sakrileg nicht halt, weil mein Glaube braucht keine äußeren Merkmale und Symbole und der Gott den ich meine, ist nicht auszutreiben aus mir.


Gottüberlassen! Ja, Gott hat dir dein Leben überlassen.

„Dieser ist mein Atman im inneren Herzen, kleiner als Reiskorn oder Gerstenkorn oder Hirsekorn oder eines Hirsekornes Kern. Dieser ist mein Atman im inneren Herzen größer als die Erde, größer als der Himmel, größer als die Welten. […] Der Allwirkende, Allwünschende, Allriechende, Allschmeckende, dies All in sich Fassende, Wortlose, Achtlose, dieser ist meine Seele im inneren Herzen, dieser ist das Brahman, zu dem werde ich, von hier abscheidend eingehen. Wem solches ward, fürwahr, für den gibt es keinen Zweifel.“

oder:

Ein zentraler Satz der Upanishaden lautet: Tat tvam asi, "Das bist du". Er drückt die Einheit des Menschen mit dem Brahman aus.

Wie sollte ich leben und atmen ohne den Atem?

Nur ich nenne es auf Grund meiner einfachen Herkunft und Tradition eben einfach "Gott". Kann ich was dafür, dass die halbe Menschheit Angst bekommt, wenn sie "Gott" hören und nur noch an Selbstaufgabe und ICH-Verlust denken können?

Fertig!


p.s. ach so ja; das eingekastelte hab ich mir nur schnell von Wiki geholt, weil ich selber gar nicht viel denken will im Moment: http://de.wikipedia.org/wiki/Brahman_(Philosophie)
 
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Wenn ich`s nicht regeln kann, dann überlasse ich es Gott. Ich dreh den Spieß dann eben einfach um. Das hat was mit abgeben zu tun. Tut aber gut, nicht mehr der Manager für Ostern, Weihnachten und Himmelfahrt sein zu müssen.
Schwach??? Nö, kann ich nicht empfinden, eher stark, denn die Kraft kehrt ja dadurch ins eigene Herz zurück.
Vielleicht einfach mal ausprobieren, hm? Nur so zum Test und dann bitte Bescheid geben. Wenn`s nicht klappt, sag ich "oben" Bescheid :weihna1

Gut gesagt!
 
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