Gewaltfreie Kommunikation...Wie geht das?

Lieber Bonobo,

Ich denke nicht, dass gewaltfreie Kommunikation ein Werkzeug ist, sondern Ausdruck einer Haltung Menschen und dem Leben gegenüber. Sie beinhaltet Achtung vor dem anderen, aber auch Achtsamkeit, Offenheit, Annahme und, und, und ......

Liebe Grüße
Ruhepol

Hallo Ruhepol :)

Die Frage wäre dann eher, wie "man" zu einer Haltung von Achtsamkeit, Offenheit, Annahme, Nächstenliebe und, und, und kommt.

Die gewaltfreie Kommunikation wäre dann sozusagen eine Folge, die sich ganz automatisch aus dieser Einstellung heraus ergibt, oder?

Liebe Grüße

Bonobo
 
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Hallo Luckysun :)

Das hört sich auch absolut logisch an.

Fällt Dir dazu ein Beispiel ein bzw. hast Du das schon mal bei Dir selbst oder bei anderen Menschen wahrnehmen können?

Liebe Grüße

Bonobo

Spontan fällt mir dazu ein, daß ich eine Zeit lang Probleme hatte, zu nehmen, immer so unter dem Deckmäntelchen der Bescheidenheit, d.h. ich verzichtete zugunsten anderer. Im Gegenzug dazu empfand ich natürlich Menschen, die nahmen und für sich beanspruchten als gierig und egoistisch....

Verständlich rüber gekommen, was ich meine????Ist nämlich garnicht so einfach zu erklären....

Gruß, Luckysun
 
Die Frage wäre dann eher, wie "man" zu einer Haltung von Achtsamkeit, Offenheit, Annahme, Nächstenliebe und, und, und kommt.

Die gewaltfreie Kommunikation wäre dann sozusagen eine Folge, die sich ganz automatisch aus dieser Einstellung heraus ergibt, oder?
Liebe Bonobo,

Wie man zu einer solchen Haltung kommt? Ich weiß es nicht, da geht jeder einen eigenen Weg. Ich denke dass es viele Menschen gibt, die von sich sagen, dass genau diese Attribute auf sie zutreffen und trotzdem kommen meist Worte wie Messer aus ihrem Mund. Aber auch der Raum "zwischen den Zeilen" ist ein gutes Transportmittel für Überheblichkeit/Ablehnung/etc..
Das alles kann man sehr gut hier im Forum zu beobachten.

Wahrscheinlich geht es nur über Selbstreflexion, über das ehrliche Erkennen des eigenen Denkens, Verhaltens und Sprachgebrauches.

Es ist nichts anderes als ein Bewusstmachen und Umlernen.

Ja, in der Folge würde man dann wohl versucht sein gewaltfrei zu kommunizieren, was aber nicht bedeutet, das das Gegenüber dies genauso tut.

Liebe Grüße
Ruhepol
 
Liebe Bonobo,

Wie man zu einer solchen Haltung kommt? Ich weiß es nicht, da geht jeder einen eigenen Weg. Ich denke dass es viele Menschen gibt, die von sich sagen, dass genau diese Attribute auf sie zutreffen und trotzdem kommen meist Worte wie Messer aus ihrem Mund. Aber auch der Raum "zwischen den Zeilen" ist ein gutes Transportmittel für Überheblichkeit/Ablehnung/etc..
Das alles kann man sehr gut hier im Forum zu beobachten.

Wahrscheinlich geht das nur über Selbstreflexion, über das ehrliche Erkennen des eigenen Verhaltens und Sprachgebrauches.

Es ist nichts anderes als ein Bewusstmachen und Umlernen.

Ja, in der Folge würde man dann wohl versucht sein gewaltfrei zu kommunizieren, was aber nicht bedeutet, das das Gegenüber dies genauso tut.

Liebe Grüße
Ruhepol

Hallo Ruhepol,

ist es nicht so, daß auch hierfür der Grundsatz gelten könnte: Wie innen, so auch außen, bzw, wie außen so auch innen?

Will meinen, wenn man ERST anfängt, gewaltfreie Kommunikation zu trainieren, sich dieses Prinzip dann im Laufe des Trainings verinnerlicht???

Gruß, Luckysun
 
ist es nicht so, daß auch hierfür der Grundsatz gelten könnte: Wie innen, so auch außen, bzw, wie außen so auch innen?

Will meinen, wenn man ERST anfängt, gewaltfreie Kommunikation zu trainieren, sich dieses Prinzip dann im Laufe des Trainings verinnerlicht???

Liebe Luckysun,

ich verstehe nicht genau was du meinst. Es ist ein Lernprozess, der ein Bewusstmachen und den Wunsch nach Änderung voraussetzt.

Klar macht es das Trainig, das beinhaltet ja diesen Prozess. Das geht nicht von jetzt auf gleich, weil man immer wieder mit Ablehnung und Bosheit konfrontiert wird und immer wieder neu bei sich schauen muss, dass man nicht genauso "zurückschlägt" und weil man immer wieder erlebt, das es einem doch noch passieren kann.

Natürlich stimmt auch das "Wie im Innen so im Außen", man muss ja erstmal eine gewisse Friedfertigkeit in sich tragen um die Notwendigkeit einer anderen Form der Kommunikation für sich erkennen zu können.

Wer permanent damit beschäftigt ist, dass er selbst 1000x besser/weiter/sonstwas ist, als alle anderen, wird das auch immer so verbalisieren und er wird immer um seinen (scheinbaren) Platz ganz oben auf dem Podest "kämpfen".

Liebe Grüße
Ruhepol
 
Hallo Ruhepol :)

Lieber Bonobo,

Wie man zu einer solchen Haltung kommt?

Vielleicht hat es etwas mit dem eigenen Weltbild, der eigenen Philosophie zu tun?

Vielleicht ist es zum Teil auch eine Glaubensfrage?

Ich weiß es nicht, da geht jeder einen eigenen Weg.

Zumindest die Richtung müsste bei allen ähnlich sein, oder?

Ich denke dass es viele Menschen gibt, die von sich sagen, dass genau diese Attribute auf sie zutreffen und trotzdem kommen meist Worte wie Messer aus ihrem Mund. Aber auch der Raum "zwischen den Zeilen" ist ein gutes Transportmittel für Überheblichkeit/Ablehnung/etc..

Könnte auch sein, dass wir uns das alle so angewöhnt haben und deshalb so eine "Strategie", wie sie Katarina beschrieben hat, eine Hilfe sein kann.

Wie kannst Du feststellen, dass zwischen den Zeilen Ablehnung transportiert wird?

Das alles kann man sehr gut hier im Forum zu beobachten.

Bei allen Themen oder nur bei bestimmten?

Wahrscheinlich geht es nur über Selbstreflexion, über das ehrliche Erkennen des eigenen Denkens, Verhaltens und Sprachgebrauches.

Das denke ich auch.

Nur, wie fängt man damit an?

Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse würde ich auch noch mit dazu nehmen.

Was meinst Du?

Es ist nichts anderes als ein Bewusstmachen und Umlernen.

Ja

Ja, in der Folge würde man dann wohl versucht sein gewaltfrei zu kommunizieren, was aber nicht bedeutet, das das Gegenüber dies genauso tut.
Liebe Grüße
Ruhepol

Vielleicht ist es ja ansteckend.

Andererseits besteht aber vielleicht auch die Gefahr, dass derjenige der gewaltfrei kommuniziert von seinem Gesprächspartner "untergebuttert" wird, oder?

Kann denn gewaltfreie Kommunikation auch dann etwas bringen, wenn sie nur ein Gesprächsteilnehmer anwendet?

Liebe Grüße

Bonobo
 
Liebe Bonobo,

Vielleicht hat es etwas mit dem eigenen Weltbild, der eigenen Philosophie zu tun?
Vielleicht ist es zum Teil auch eine Glaubensfrage?
Vielleicht! Dazu kann ich nichts sagen, das muss jeder für sich selbst benennen. Mir persönlich geht es einfach nur um meinen Seelenfrieden, ich mag keine unnützen Angriffe oder Beschimpfungen, versuche so gut es mir möglich ist sachlich zu bleiben und jeden so zu nehmen wie er ist, aber ich habe es bisher nicht benannt.

Ich kann da ja nur von mir selbst sprechen, was in anderen abläuft weiß ich nicht.
Zumindest die Richtung müsste bei allen ähnlich sein, oder?
Auch dazu kann ich nichts sagen, kann und will nicht in andere reinschauen.
Könnte auch sein, dass wir uns das alle so angewöhnt haben und deshalb so eine "Strategie", wie sie Katarina beschrieben hat, eine Hilfe sein kann.
Ich denke die „Steter Tropfen höhlt den Stein – Strategie“ kann nur für jeden selbst eine Hilfe sein. Einem aggressiven, machthungrigen Gegenüber wird gar nicht auffallen, dass ein anderer im Frieden kommunizieren möchte. Es wird den anderen wahrscheinlich als Weichei, Waschlappen, oder was auch immer, titulieren.
Wie kannst Du feststellen, dass zwischen den Zeilen Ablehnung transportiert wird?
Das ist eine berechtigte Frage, weil da ganz viel persönliche Interpretation reinspielt. Allerdings gibt es viele kleine Begriffe in unserer Sprache, die nicht offensichtlich angreifen, aber unterschwellig eine negative Haltung zum Ausdruck bringen. Auch die sogenannte „einfließende Ironie“ ist dafür sehr gut geeignet.
Bei allen Themen oder nur bei bestimmten?
Bei den „hitzigen Themen“, das hatte ich bereits gesagt, aber das ist ausschließlich meine Sicht der Dinge.
Wobei ich als hitzige Themen solche bezeichne, in denen viele verschiedene Meinungen aufeinandertreffen und der/die Macht-Mensch die anderen von seiner eigenen Meinung überzeugen will. Wenn dann in einem umfangreichen Thread – davon gibt es hier ja einige – mehrere dieser „Rechthaber“ aufeinanderprallen, verschlechtert sich die Energie von Post zu Post und das Thema selbst rutscht immer weiter in den Hintergrund. Da geht es dann nur noch um Macht, um Rechthaben.
Nur, wie fängt man damit an?
Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse würde ich auch noch mit dazu nehmen.
Was meinst Du?
Es stand da: Bewusstmachen und Umlernen.
Klar sind die eigenen Bedürfnisse und Gefühle wichtig. Mir ist es halt ein Bedürfnis im Frieden mit meinen Mitmenschen auszukommen und es macht mir schlechte Gefühle, wenn ich mal wieder jemandem auf den Leim gegangen bin und mich von seiner negativen Energie habe mitreißen lassen.
Vielleicht ist es ja ansteckend.
Glaub ich nicht, wie denn? Jemand der aggressiv und herrschsüchtig ist weiß doch gar nicht wie es sich anfühlen kann wenn man derartigen Anteilen keinen Raum mehr lässt. Ich denke diese Wesen sind vollkommen davon überzeugt, dass genau ihre Art der richtige Weg ist sich mit anderen auseinanderzusetzen.
Andererseits besteht aber vielleicht auch die Gefahr, dass derjenige der gewaltfrei kommuniziert von seinem Gesprächspartner "untergebuttert" wird, oder?
Das kommt auf die Sichtweise an. Die Frage ist doch worum es einem geht, ums recht haben, Oberwasser gewinnen, den anderen von etwas überzeugen wollen/müssen?
Wenn ich merke, dass ich mit einem Gesprächspartner nicht auf einen Nenner komme, über einen längeren Zeitraum nicht fähig bin ihn zu erreichen, dann dreh ich um und gehe.
Kann denn gewaltfreie Kommunikation auch dann etwas bringen, wenn sie nur ein Gesprächsteilnehmer anwendet?
Die Frage ist, was du unter „was bringen“ verstehst. Für denjenigen, der sie anwendet bringt es auf jeden Fall etwas. Er geht im (inneren) Frieden rein in ein Gespräch/eine Diskussion/einen Streit und er geht auch im (inneren) Frieden wieder raus.

Wie ich schon einmal schrieb, denke ich nicht, dass gewaltfreie Kommunikation ein Werkzeug ist, mit dem übergreifend etwas geändert werden kann. Das kann nur jeder für sich alleine.

Liebe Grüße
Ruhepol
 
Hallo Bonobo,

mit offensichtlicher Aggression habe ich weniger Probleme, denn die gibt einem ja insgeheim bereits die Intstrumente zu ihrer Bewältigung in die Hand.


Wie aber steht es mit unterschwelliger Gewalt?
Z.B. emotionaler Erpressung?

Ich mache ein Beispiel das viele vielleicht aus ihrer Kindheit kennen:

"Du wirst doch Mama/Papa nicht enttäuschen wollen, nicht wahr?
Du bist doch ein braves Mädchen/braver Junge!"



Später klingt das anders, die Substanz bleibt dieselbe.

In dieser unterschwelligen Gewalt sehe ich ein viel weitreichenderes Wirkungspotential als in verbal/materiell sich äußernder.
 
mit offensichtlicher Aggression habe ich weniger Probleme, denn die gibt einem ja insgeheim bereits die Intstrumente zu ihrer Bewältigung in die Hand.

Wie aber steht es mit unterschwelliger Gewalt?
Z.B. emotionaler Erpressung?

"Du wirst doch Mama/Papa nicht enttäuschen wollen, nicht wahr?
Du bist doch ein braves Mädchen/braver Junge!"
Liebe/r Et libera nos,

das Unterschwellige ist so gewalttätig, weil es Schuld zuweist. OK Papa und Mama mögen nicht anders können, weil sie sich nie damit auseinandergesetzt haben, aber wenn man dann selbst irgendwann anfängt das alles aufzudöseln, zu erkennen was da einstmals gelaufen ist, hat man einen Berg von Arbeit vor sich.

Unterschwellig ist manipulativ, da reicht u. U. das Einfließenlassen von kleinen Worten, die – für sich gesehen – nichts Unfreundliches haben, aber, an der richtigen Stelle des Satzes eingefügt, dem anderen klar machen, wo sein Vergehen/seine Schuld liegt. Hier: Du wirst doch nicht wollen ..... nicht wahr? Die Worte haben für sich nichts Gewalttätiges, aber der Satzbau und die Kombination.

Da diese Gewalt unterschwellig läuft kommt sie beim Gegenüber halt auch nur unterschwellig an. Man merkt „hier stimmt was nicht“, fühlt sich unwohl nach derartigen Aussagen, aber man kann nicht wirklich benennen wieso..
Und die andere Seite kann (und wird auch) notfalls immer sagen: Na wenn du das so verstehen willst, ich hab nichts Böses gesagt!

Und dann bist du wieder schuld, weil du ja die netten Worte so böse interpretiert hast :)

Liebe Grüße
Ruhepol
 
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Das wärs! So wäre diese Welt noch zu retten!

Streiten ist aber nichts Schlechtes, man sollte nur versuchen einen konstuktiven Weg zu finden. Gerade im Streit zeigt es sich, ob man "das Werkzeug" für die gewaltfreie Kommunikation hat. :)

LG
das kann ich so zunächst mal nicht erkennen. Denn: der Streit existiert ja gar nicht zwischen den Gesprächspartnern im Hier und Jetzt, sondern er entsteht durch die Unterschiedlichkeit der aufgenommenen Informationen des einzelnen Gesprächspartners und seiner Art, aus Gelerntem Schlüsse zu ziehen. Der Streit reflektiert also sozusagen aus der gemachten Lernerfahrung in der Vergangenheit in die Jetzt-Zeit mit ihrer Gesprächssituation hinein. Im Hier und Jetzt kann daher nie Streit zu finden sein, denn hier ist uns bewußt, daß wir alle gleich sind, jedoch im Leben unterschiedliche kulturelle, religiöse und wissensinhaltliche Erfahrungen gemacht haben. Es gibt also im Grunde keinerlei logischen Anlaß für Streit. Es gibt immer nur Anlaß dafür, den anderen zu "erkennen" und ihn uneingeschränkt als gesamtes Individuum in seiner Meinung, Haltung und Äusserung wertzuschätzen und dann einen pfleglichen Austausch zu beginnen.
Und wenn man erlebt, daß jemand streiten will, weil er/sie etwas anders sieht und ergo die eigene Meinung/Erfahrung nicht wertschätzt, dann kann man ja zum Beispiel sagen: "wir können uns gerne darüber unterhalten, was ich zu diesem Thema weiß, erfahren habe und empfinde und was Du darüber weißt, erfahren hast und empfindest. Aber mit dieser Emotionalität, die mir von Dir entgegenkommt, bin ich nicht gewohnt zu kommunizieren." Das geht und es ist erstaunlich, daß ganz andere Gespräche möglich sind, themenzentrierte und nicht persönlichkeitszentrierte, wenn man das authentisch und ehrlich betroffen von der Emotionalität des Anderen sagt und nicht aus besserwisserischer Koketterie heraus. So lassen im Gespräch auch Lösungen erreichen, der Grund für den Streit ist dann +puff+ weg. Über kurz oder lang ordnen sich die Kreise im Leben aber dann sowieso dergestalt an, daß die Nörgler und Streitmacher gar nicht mehr auftreten.

Ein gutes Beispiel ist ja der beliebte "Widerspruch". Der eine sagt B und der andere will partout A. Wenn man mal verstanden hat, daß Blickwinkel sich immer nur ergänzen, dann kann man den Widerspruch zu formulieren lassen und kann einfach eine Ergänzung des Blickwinkels des anderen formulieren. Und so kann sich ein gutartiges Gespräch rundheraus entwickeln, themenzentriert, indem nie ein "ich sehe das anders" oder ein "Du siehst das falsch" formuliert wurde.
Widerspruchsgespräche sind immer persönlichkeitszentriert, da geht es darum, wer nun Recht hat. Das ist logisch gesehen eine unnötige Beschäftigung, denn Recht ist von Mode abhängig, ebenso wie Richtigsein vom Stand der Information abhängig ist, die überhaupt zur Zeit zu einem Thema zur Verfügung steht. Und kaum einer kennt sich in einer Materie so gut aus, daß er wirklich fundiert Auskunft geben kann darüber, was nun wirklich in einem Thema "richtig" ist.
Wenn man sich wirklich in einem einzelnen Fachgebiet auskennt, dann weiß man, daß letztlich alle Gebiete des Wissens und alle Meinungen ineinander aufgehen. Und das ohne jede Probleme durch der Gleichheit der Dinge. Das ermöglicht dann auch innendrin eine gewaltfreie Kommunikation mit sich selber, in der man seine Gedankenemotionen pfleglich behandelt und so mit und mit lernt, seine Gedanken gefühlvoll statt emotionsgesteuert zu äussern.
Wenn man so ist, wie man ist, dann ist das eben so und dann ist ja die Frage: wo kommt eigentlich diese ständige Neigung zum Widerspruch her? Nun, es sind neurologische Verknüpfungen in unserem Gehirn, die uns antrainiert worden sind. In anderen Kulturen gibt die Sprache allein schon die dem Deutschen eigene Streitkultur gar nicht her, weil kein Ich formuliert wird. Den Aspekt "Ich" gibt es in manchen Sprachen überhaupt nicht, von daher kann da auch kein Ich beginnen zu streiten oder etwas anders sehen. "Es" kann dann immer nur durch Begegnungen lernen und daher gibt es auch Länder, wo einen die Menschen auf der Straße anlächeln. In Deutschland ist das eine Seltenheit-- das liegt an der Kultur, wie man sich abgrenzt und wie man miteinander in Kontakt geht. Letztlich ist die Sache also durch die Sprache bereits "veranlagt" (deutsch ist die "Wissenschaftssprache" der Welt). Die Lösung für das Problem der Gewaltfreiheit kann also auch nur im "anderen" Gebrauch der Sprache liegen. Das betrifft z.B. zu Beginn mal einen bewußten Umgang mit den Worten "kann nicht", "will nicht", "ich", "Du, "Aber", "Nein", "über-", "nie", "nicht" etc.. Und das bereits im eigenen Denken, denn da fängt die Wortbildung ja an.

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