Gegen den Wind (geschrieben)

Konfliktkultur



Wie löst man Konflikte? Duch gegenseitige Rücksichtnahme aufeinander? Duch Zuschweigen, Wegsehen, Ignorieren vor lauter Verstehen und Verständnis für den, die anderen? Und warten dass ein Wunder etwas verändert? Hoffen und Beten?

Oder durch gezieltes Hinweisen, Artikulieren dessen was einen selbst stört, auch auch die Gefahr hin, den anderen zu verärgern, sich unbeliebt zu machen, oder dafür auf irgendeine Weise sogar "bestraft" zu werden?

Sowas wie Wahrheit, Wahrhaftigkeit kann auch wehtun. Besonders wenn einen jemand andere mit so etwas wie der eigenen, die man selbst nicht wirklich sehen möchte oder kann, konfrontiert.

Man kann kaum zugleich ehrlich, aufrichtig zu sich selbst sein, sich selbst gegenüber, und anderen gegenüber nicht auch. Ebenso wie jemand, der sich in (s)einer Rolle, Maske selbst inszeniert, sich selbst sich etwas über sich selbst vorspielt, sich damit zugleich auch zumindest ein Stück weit selbst verliert.

Unsere Gesellschaft will aber großteils genau diese Show, die Masken, Rollen, haben, sehen, damit alles reibungslos funktioniert. Und damit Konflikte nicht lösbar werden, oder ausgetragen werden, sondern weiterschwelen. Frustration erzeugen, bei, in einem selbst ebenso wie bei, in anderen.

Vor einem Gewitter ist die Luft geladen, schwer, angespannt. Danach unglaublich klar und rein. Man atmet automatisch freier, entspannter, erleichterter.

Lasst uns selbst wieder mehr blitzen und donnern, wenn's eben sein muss, nötig wird. Auch das sind wir, können wir. Damit die Art Smog, die ansonsten beinahe andauernd unsere Köpfe ebenso wie unsere Herzen und alles anderer so gerne vernebelt, auch wieder öfter etwas eigener Klarheit weichen kann.

Man muss sich dabei ja nicht gleich die Köpfe einschlagen, aber artikulierter Ärger verraucht leichter, wenn er mal draußen ist, anstatt sich im eigenen Inneren aufzustauen, bis er dann doch wieder mal explodiert.

Wir haben irgendwie anscheinend verlernt, Konflikte konstruktiv und offen auszutragen, zu artikulieren, zu thematisieren, miteinander so zu streiten, dass am Ende ein sinnvolles Ergebnis rauskommt, eine Lösung.

Liebevolles Verständnis und Schwiegen alleine mag da wenig nützlich sein. Im Inneren nervt's ja trotzdem. Oder etwa nicht?

Auch Konflikt- und Streitkultur ist eben eine Art von Kultur, sollten wir vielleicht nicht vergessen. Mit ebenso ihrer Subkultur, ihrem Underground, ihrer Proloecke, wie eben etwas gehobeneren, eleganteren Varianten.


Wenn's nur nicht so viel Angst machen würde, weil eben üblicherweise schon viel zu lange zu viel in einem aufgestaut wurde.

Wer beginnt mit der Polsterschlacht? Inklusive anschließender Versöhnung, hoffentlich zumindest.

Macht sogar Spaß. Und funktioniert sogar als Vorspiel...

...manchmal.

Etwaige Risiken und unerwartete Folgen dennoch nicht ganz ausgeschlossen.

Thrilling!
 
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Wir haben irgendwie anscheinend verlernt, Konflikte konstruktiv und offen auszutragen, zu artikulieren, zu thematisieren, miteinander so zu streiten, dass am Ende ein sinnvolles Ergebnis rauskommt, eine Lösung.

Haben wir es denn je ge-lernt? Ich leider nicht....es wurde mir weder vorgelebt noch beigebracht.
Im Gegenteil, eher aus mir rausgeschlagen, -geredet, - manipuliert, - geschwiegen.
Nun lerne ich es gerade (wieder)
Es befreit......auch irgendwie
 
Haben wir es denn je ge-lernt? Ich leider nicht....es wurde mir weder vorgelebt noch beigebracht.
Im Gegenteil, eher aus mir rausgeschlagen, -geredet, - manipuliert, - geschwiegen.
Nun lerne ich es gerade (wieder)
Es befreit......auch irgendwie

Scheint leider der Normalfall zu sein.
Vor allem gehören dazu, Konflikte tatsächlich auzutragen, eben auch zwei, die dazu bereit und dazu fähig sind. Einseitig ist's dann auch eher frustrierend. Ebenso können natürlich Konflikte, die sozusagen verkehrt ausgetragen werden, erst recht Katastrophen erzeugen, oder alte reaktivieren. Alles nicht so einfach.

"Streite doch endlich mal mit mir!" "Nee, keinen Bock!"

Eigentlich auch eine Art der Zurückweisung. Aber eben noch einiges mehr auch.
Manchmal vielleicht sogar berechtigt, dann eben wieder nicht.
 
Fortschritt - zivilisatief

Facebuckeln wir um die
wonderbragepushte Freundesanzahl,
Freunde, mit denen man
kein einziges Wort jemals tatsächlich
gewechselt hat, die dafür aber
bei allfälligen Dislikes sofort
die Freundschaft aufkündigen.

Freunde die man nicht wirklich kennt, gepostete Mittagsessen die nichts mit dem eigenen Lebenstiel zu tun haben. Likes für Gewaltwideos und Bilder von Kindern die man nicht kennt. Gerede über andere Leute und Verkauf von Gegenständen die keiner wirklich braucht. Sinnbefreite Gruppen die der Vollwillkür irgendwelcher Privatpersonen unterstehen und ein Wort für einen Ausschluss sorgen kann. Das ist die heutige Kommunikation auf dem Niveau von Sonderschul- Unterricht. Das ist nicht nur oberflächlich und "modern" es ist vor allem ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft.

Also tumblrn wir lieber mal weiter,
flickrn uns pinteressiert
durch yougendlich getubten
digitalen Stiegenhaustratsch,
und twittern unseren Senf dazu,
you'r one in a million,
das Gefühl der individuellen Wichtigkeit
verstärkt sich seltsamer Weise
als Teil eines unüberschaubaren
Kollektivs? Gab's sowas nicht
schon mal wo, vor
einigen Jahrzehnten?
Wie möchtest Du Dein Selfie denn gerne?
Ganz profashional hochglanzpoliert,
oder doch per preselected Button
auf alternativ getrasht?
Alles ist möglich, wenig hat Sinn.
Ich will doch nur Spaß!
Suchti, nee, Searchie!

Eine neue schöne digitale Welt ohne vernatworung und Tiefgang einfach nur quasseln Bilder und gepostete Inhalte, frei nach dem Motto: "jeder Scheiss muss raus" Interaktion ohne Nähe, ohne wirkliches Kennen des Gesprächspartners. Sucht die echte Freundschaft und Nähe vorgaukelt diese aber auch zeitgleich determiniert.

Searchen wir uns also gleich wieder
mitten hinein in den
nächsten Shitstorm, ins Eye der eigenen
emotionalen Entrüstung,
als anonymer Teil
eine hysterisch auf aufgeregt sein
konditionierten Masse,
viral verbreitete negative Empathie,
waren die Spiegelneuronen schuld,
oder waren das doch schon kollektiv
übertragene Spiegelneurosen?
Wer fürchte sich vor der digitalen Ansteckung?
Pandemie der gepushten Buttons?

Anonymität als Schutz vor Konsequenzen, beleidigen und Pöbeln ohne Reue und vor allem unerkannt als gefaktes "Gesicht" mit falschem Namen. Sich entrüsten andere niedermachen wie toll und das alles noch gratis. *Achtung Ironie*

Eine stürmende Masse,
die nur mal guckt, sich eituned,
ohne zu wissen worum es
eigentlich geht, aber wenn's alle machen
kann's ja nicht ganz verkehrt sein.
Hauptsache mit dabei,
mitmarschieren in virtueller Uniformität,
deren Tarnung Individualität heißt.

Gleichschaltung der Individuen, Zombie-Gesichter die in der Öffentlichkeit alle auf ihr Smartphone starren ohne Notiz von ihren Mitmenschen zu nehmen. Ignoranz auf dem Höhepunkt der technischen Entwicklung, denn wir sind ja keine Affen mehr. Hm, sind wir nicht ? Ich sehe täglich dutzende Affen die aufrecht gehen und statt "ugh" eben LOL sagen. :sneaky:

Und wenn der Shitstorm
jemanden anderen so richtig
ins gegoogelte Minus gepfeffert hat,
findet sich bestimmt schon bald
irgendwo in den unendlichen
sozialen Weiten des Netzgewerkes
ein neuer, als Ventil eigener
emotionaler, aber political incorrecter
Frustrationen, zumindest im Real Life.
Falls es das noch geben sollte.

Dein text hier ist herrlich ehrlich und direkt eine Ehrlichkeit die heute so selten ist wie ein weisses Einhorn. Dennoch gibt es das Einhorn so wie es noch Ehrlichkeit gibt. Du hast mit deinem Text hier sehr gut gezeigt wie diese Welt heute tickt.

Machen wir die anderen fertig,
so lange es uns nicht selbst betrifft!
Und solange wir nicht selbst
den Kopf dafür hinhalten müssen.
Riders on the anonymous Storm.

Es ist immer leichter mit dem Finger auf andere zu zeigen und die zu mobben, als zu sehen, dass der Mobber selber das Problem hat und nicht der gemobbte. Du hast Recht immer auf die anderen, so kommt man selber nicht dran. massen oder Gruppenzwang waren schon für so manchen Sprung vom Schuldach verantwortlich.

Und dafür sind wir jetzt
vor langer Zeit von den Bäumen
runtergekommen?

Auf den Bäumen richteten wir weniger Schaden an, also: Back to the Roots.
*Text von mir, kann Spuren von ganzheitlicher Ironie enthalten* ;)
Stimme dir in allen Aussagen damit zu.
 
Macht der Worte


Hörst du von außen,

oder von innen,

von davor oder

von dahinter?


Liest du darüber,

oder darunter,

darinnen oder

dazwischen?


Die Worte

sind immer

dieselben

doch die


Botschaften

völlig andere,

mitunter sogar

ganz konträre.


Sage Menschen

die Wahrheit

über sie selbst

und sie werden dich


einen Lügner

nennen belüge sie

und sie halten

dich für

weise
 
I need you


brauchen

anlachen

anzünden

berauschen

benützen

ausnützen

gebrauchen

verbrauchen

missbrauchen


ausrauchen

abputzen

wegwerfen

ignorieren

kalt stellen

runterspülen

fallen lassen


der Nächste bitte!


ich brauch' doch wen,

ist doch mein gutes Recht!


wenn sie nur etwas länger

halten würden, diese


Spielsachen.
 
Offenheit


Offenheit kann auch ein ganz gefährliches Pflaster sein.

"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

Nur als Beispiel Mails. Man erhält, ohne dass man was dagegen machen kannt, jede Menge Spammails mit rein. Oder noch Schlimmeres. Und wenn man nicht achtgibst, so kann es sein, dass man, wenn man die falsche Mail, oder den falschen Anhang öffnet, sich einen Trojaner auf das eigene System lädt, der das ganze System lahmlegt, zerlegt. Was macht man dann? Der Schaden ist zumeist irreparabel. Alles was man tun kannt ist, entweder zu reparieren, was aber oft auch nicht mehr funktioniert, oder alles neu installieren. Wobei natürlich auch vieles verlorengeht.

In gewisser Weise ist auch dieses Forum (oder andere) voll mit "Spammails" voller Trojanern. "Wahrheiten", an die man glauben soll, selbst glauben möchte. Dass es möglicher Weise dennoch nur "Spammails" sein könnten, möchte man schon viel weniger gerne glauben. Gerade unsere moderne Welt ist inzwischen voll mit derartigen Illusionen, Täsuchungen, Irrtümern. Und je mehr es sind, je mehr es werden, desto schwieriger wird es, sie alle zu durchschauen.
Irgendwann "erwischt einen doch eines, man fällt drauf rein. Und dann? Bemerkt man es meistens selbst gar nicht! Im Gegenteil, man glaubt, den Ausweg, die Lösung gefunden zu haben. Oder zumindest auf dem Weg zu ihr zu sein.

Energetisch gesehen oder das menschliche Bewusstsein betreffend läuft es ähnlich ab. Wenn du deinen Müll nicht irgendwann mal rausgetragen hast, den ganzen Spam nicht wieder losgeworden bist, ist möglicher Weise irgendwann gar kein Platz für Wesentlicheres mehr vorhanden, oder genau der Platz bereits von etwas anderem besetzt. So wie ein Virus auch an einem Platz, der eigentlich für etwas anderes vorgesehen war, andockt. Und sich von dort aus verbreitet. Die eigene Abwehr ausgetrickst hat. Und sein Eigenleben entwickelt, seine ganz eigenen Ziele verfolgt, die mit deinen überhaupt nicht übereinstimmen müssen, ihnen sogar völlig zuwiderlaufen können.
Wenn du es einmal in dir drinnen hast, es sich eingenistet hat, ist es wesentlich schwerer, so etwas wieder loszuwerden, als es nach Möglichkeit gar nicht erst reinzulassen. Wenn es sich aber um Dinge handelt, die deiner eigenen bewussten Kontrolle ohnehin nicht einmal unterliegen, ist das natürlich noch weitaus schwieriger. Also worauf kannst du dich tatsächlich verlassen, worauf nicht? Was ziehst du dir rein, was nicht? Freiwillig, unfreiwillig?

Diese Welt hier ist nicht nur lieb, nett, freundlich. Zu niemandem. Es würde der Struktur des Seins, des Lebens selbst nicht entsprechen.
Und nicht nur im Internet. Das ist lediglich eine Art Spiegelwelt, ein Abbild der Realität. Samt gewissen Verzerrungen, aber trotzdem kann sie ihr, den ihr zu Grunde liegenden Prinzipien nicht wirklich widersprechen. Das Internet ist ein gutes Beispiel für die komplexen Vernetzungen in jeder Hinsicht, nicht nur in positiver. Es lässt gewisse Dinge besser sichtbar werden, erkennbarer. Samt ihren Licht- und Schattenseiten. Auch dieses Forum ist ein gutes Beispiel dafür.

Also kommt es vielleicht doch auch darauf an, inwieweit man selbst differenzieren kann, in welcher Situation, Konstellation man wem gegenüber, welchen Dingen gegenüber offen sein soll, offen sein kann, oder in welcher nicht.

Das Gegenüber wird nur deshalb, weil du ihm mit Offenheit begegnest, seine Absicht dir gegenüber nicht ändern. Im Gegenteil, du machst es ihm vielleicht gerade dadurch noch viel leichter, dir zu schaden.

Wäre also die Frage, woher weißt du im voraus, welche Aktion, Reaktion tatsächlich in der jeweiligen Situation angebracht ist? Was lädst du in dein Leben ein? Was lädst du vielleicht doch lieber aus, oder setzt zumindest rechtzeitig einen Stop?

Dann könnte man zumindest behaupten, der Sinn des Lebens bestünde darin, zu differenzieren zu lernen.

Man muss es trotzdem nicht tun. Aber dann werden eben die daraus entstandenen Folgen entweder einem selbst oder - was noch viel öfter geschieht - anderen um die Ohren fliegen. Auf irgendeine Art und Weise. Früher oder später. Was man auch wieder ausblenden kann, und sagen kann, interessiert mich nicht, geht mich nichts an, hat mit mir nichts zu tun.

Ist vielleicht mitunter tatsächlich so, vielleicht mitunter aber auch nicht.
 
Spiritueller Lehrer


Ein echter spiritueller Lehrer hat es

a.) nicht mehr nötig in diversen Foren zu schreiben (Oder er hat schon (s)ein eigenes.). Weil

b.) die Leute längst freiwillig in Scharen zu ihm strömen und ihm

c.) ebenso freiwillig und (scheinbar) ohne irgendwelche Gegenleistungen zu erwarten

d.) ihr Geld, Vermögen, ihre Frauen, Männer, Kinder, Autos, Wohnungsschlüssel, Bankomatkarten, PC's… überlassen, weil

e.) seine überirdische feinstoffliche - mitunter sogar heilkräftige - Präsenz auf diesem Planeten ohnehin an ein Wunder grenzt, und man beinahe wie von selbst, durch Aufgabe allen oben angeführten, an dem man möglicherweise noch irrigerweise anhaften mag,

f.) dieser Präsenz und der eigenen Feinstofflichkeit (möglicherweise könnte man diese auch spirituell-radioaktive Verstrahlung, landläufiger auch als esoterische Einfalt bekannt, nennen) näher kommen möchte.

Und falls das Ganze dann doch nicht so ganz wie erhofft geklappt hat, gibt's ja immer noch Hartz4, bedarfsorientierte Mindestsicherung oder notfalls doch wieder den vor alledem üblichen Wirten um's Eck… (Frage am Rande, wäre Alkohol nun etwas Spirituelles oder eher etwas Spiritistisches?)

Währenddessen darf der spirituelle Lehrer längst seine

g.) gut gepolsterten Bankauszüge in aller Ruhe, und ungestört vom Wirbel dieser Welt sichten. Und falls es dabei doch zu Störungen diverser hyperaktiver Fans kommen sollte, so

h.) sorgen für deren Bereinigung ganz bestimmt die eigenes dafür engagierten Bodyguards, oder man lässt sich ganz einfach - im Idealfall in Rolls-Royce oder Hubschrauber - aus dem Trubel hinaus chauffieren.

Warum es allerdings für spirituelle Lehrer bei RTL II noch keine Castingshow gibt, vermag ich nicht ganz nachzuvollziehen. (Bin wohl noch nicht so weit.) Man stelle sich nur vor, Renz und Tolle als Live-Juroren, und Osho wird von einem in jeder Sendung anderen (weiblichen) Medium live gechannelt. Als Höhepunkt wird dann ein Zuseher in (s)ein früheres Leben als spiritueller Lehrer rückgeführt. Das müsste doch quotenmäßig ganz schön einschlagen.
Schließlich beträgt der Jahresumsatz der Esoterikbranche in Deutschland inzwischen ca. das Vierfache des Gesamtumsatzes aller deutschen Brauereien im selben Zeitraum. Tendenz steigend. Und geistreiche, ähm spirituelle Unterhaltung scheint im Fernsehen ohnehin etwas zu kurz zu kommen...

Was ich mich dann aber doch frage ist, warum man dann nicht all zu viel davon bemerken kann, dass durch diese finanziellen und nicht zuletzt ja wohl auch immensen Willens-, Wollens- und Liebesanstrengungen alles um so viel besser geworden ist als vorher. Möglicherweise wären wir ja ohne all die subtilen esoterische Verbesserungen längst in derselben misslichen Lage wie Griechenland, Italien oder Spanien? Ah ja, genau, so macht das Sinn. So wie sich diese Länder eben auch hingebungsvoll selbst geopfert haben, damit wir hier christlich-soziale, christlich-demokratische, sozial-demokratische oder gar neo-liberale politikverordnete Nächstenliebe lernen und praktizieren können. Frei nach dem Motto, liebe deinen Bankbetreuer, deine Kanzlerin und deine EU vielleicht? Die neue heilige Trinität des 21. Jahrhunderts?

Und die treusorgende Muttergöttin Angela wacht darüber, dass alles in die richtigen Bahnen läuft, ähm auf den Konten der richtigen Banken landet? Und über die wacht wiederum die NSA? Wer wacht dann aber über die NSA? G.O.T.T. (Global Observation Tracing Team, die zumindest theoretisch angenommene, raubkopierte Made-in-China-Version von PRISM) vielleicht?

Ach so, das ist ja alles nicht mehr spirituell sondern eher wieder zu real. Somit irrelevant. Nee, weg damit, pfui!

Aber eine Frage hätte ich noch: Gibt's wo Kurse für spirituelle Lehrer? Oder muss ich da erstmal auf ein Zeichen der Regie (also von "oben") warten?

Würde mich auch gerne mal erfolgreich beruflich verändern...

 
Inversiver Gottesbeweis - theoretisch, also sinnfrei


Den Beweis für die Existenz Gottes zu führen gestaltet sich meiner Ansicht nach ganz einfach: Ich kann von mir selbst mit Fug und Recht behaupten, selbst nicht für das ganze Schlamassel hier verantwortlich zu sein oder mich verantwortlich zu fühlen. Also ich war's nicht! Wenn ich nun eine der hier gängigen Lehrmeinungen inkludiere, nach welcher ja eigentlich nur ich alleine existiere, ich mich aber nicht an die eigene Schöpfung dieses Schlamassels erinnern kann, möchte oder darf, so bleibt schlüssigerweise nur übrig, dass Gott dies für mich getan haben muss, als Art Lebens- und Schaubühne. Da es allerdings ja außer mir nichts Existentes gibt, muss folglich auch dieser Gott nicht existent sein. Was insoferne nicht weiter von Belang ist, weil ich ihn problemlos außerhalb dieser Schöpfung positionieren kann. Und dass im Nichts eben nichts existiert, somit Gott im Nichts ebenfalls nur nichtexistent sein kann, dürfte ja logisch nachvollziehbar sein. Es ändert zwar wenig an dem Schlamassel hier, aber da dieses, da es ja nur mich selbst gibt, mit meinem Ableben auch zugleich jede weitere Existenzberechtigung verliert und selbst im Falle meines Ablebens zu existieren aufhören wird, dürfte diese Unpässlichkeit im Konzept nicht weiter von Belang sein. Damit erübrigt sich praktischerweise auch die Frage nach potenziellen post mortalen Lebensmöglichkeiten, denn wenn dann ja ohnehin nichts mehr existiert, wo sollte ich nach dem Tod dann denn noch leben? Ich wäre dann ebenfalls samt meiner tatsächlichen Nichtexistenz Teil des Nichts geworden und könnte mich somit in aller Nichtexistenz mit Gott in Augenhöhe damit befassen, möglicherweise ein anderes, neues Schlamassel aus dem Nichts zu erschaffen. Ex nihilo nihil fit? Anscheinend doch! Alles ganz einfach, im Prinzip.

Falls mir ein unerwartetes Leben nach dem Tod den Plan nicht vermasselt...
 
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Der erste Assassine und seine Folgen


Mir kam vor einiger Zeit ein interessanter, natürlich etwas blasphemischer Gedanke. Aber in sich eigentlich - finde ich - durchaus nicht so ganz unstimmig:

Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet könnte man Jesus möglicher Weise als ersten Selbstmordattentäter, also im modernen Kontext als Terroristen ansehen. Rom tat das ja damals ohnehin bereits. Da der "Terror" aber gegen sich selbst gerichtet war, hatte das natürlich gewisse andere Folgen als das was später kam. Aber wenn man einmal theoretisch davon ausgeht, war er zugleich wohl auch der mit Abstand bisher effektivste Terrorist. (Jemand andere ging in seiner Thorie sogar soweit, Jesus als klassichen Borderliner zu definieren, sprich, von Jesu hielt er nichts, dafür war aber die ja auch hier geläufige Christusenergie für ihn das Nonplusultra. Dazu will ich aber nicht weiter Stellung beziehen.)

Man denke nur daran war für destruktive Folgen 2.000 Jahre Christentum nicht nur für Europa, sondern spätestens seit Kolumbus für die gesamte Welt hatte, samt der dazugehörigen Doppelmoral, die aus Gläubigen freiwillige Opfer ebenso wie natürlich mutwillige und gewaltbereite Täter im Namen ihrer Religion erschuf. Alles im Namen einer Kirche, die sich auf ihn beruft.

Um das Ganze aber doch etwas zu präzisieren, wenn schon nicht Jesus selbst, so könnte doch das sich auf ihn berufende christliche Märtyrertum eine Art Samen für die Idee der islamischen, ursprünglich ja schiitischen Selbstmordattentäter gewesen sein. So wie ja Amoklauf oder Selbstmord auch ein ganz bestimmtes Signal an und in die Welt hinausschickt. Eine Art ohnmächtigen Hilfeschrei, der aber auf Grund mangelnden bis dahin erfahrenen Interesses an seinen Vorgängern irgendwann einmal zunächst selbstdestruktiv, dann nach Außen destruktiv, und am Ende doch wieder selbstzerstörerisch geworden ist.

Natürlich auch vor allem mit der Absicht, ein Zeichen zu setzen, endlich, wenigstens dieses eine Mal, Aufmerksamkeit zu bekommen.

Hasan-i-Sabah übernahm die Idee, und brachte sie sozusagen 1000 Jahre später lediglich auf ein durchschnittsmenschentauglicheres, etwas weltlicher machtorientierteres Niveau herunter. Inklusive natürlich für ihn und seine Interessen nützliche Veränderungen, Verdrehungen.
Aber das eigentlich christliche Selbstaufopferungskonzept als Idee, die Idee des Märtyrertums, das auch innerhalb des Christentums natürlich in so ferne ein Irrtum war, als dass meines Wissens nun einmal kein Märtyrer so wie - angeblich - Jesus tatsächlich von den Toten wiederauferstanden ist, womit sie möglicher Weise doch irgend etwas übersehen haben mögen, blieb bestehen. Im islamischen Kontext eben als Art (para)militärischer Parallele zu den natürlich ihm selbst wohl durchaus bekannten christlichen Märtyrertum.

Womit man natürlich noch eine interessante Idee verfolgen könnte, nämlich die, dass das Konzept eines jenseitigen zu erreichenden, aber so wohl eher diverse menschliche Sehnsüchte triggerndes, von anderen Menschen aus diversen Zwecken genau so konzipiertes Paradieses vor allem dazu dient, Menschen den eigenen Tod, das eigene Opfer, das eigene Lieden schmackhaft zu machen, um sie besser für letztendlich durchaus eher irdische Zwecke besser instrumentalisieren zu können.

Wobei natürlich die ursprünglichen Assassinen ja militärische Spezialkräfte bzw. Einzelkämpfer, Saboteure, Meuchelmörder waren, die man auch heute noch problemlos Terroristen nennen könnte, die vor allem gegen die innerislamische Vorherrschaft der Sunniten von Seiten der Schiiten eingesetzt wurden. Terror innerhalb des Islams. Die Absicht war ja die, Angst und Schrecken zu verbreiten, damit sich "die da oben" nie sicher fühlen konnten. Destabilisierung. Ganz modern. Oder immer noch dasselbe? Um die bestehende Machtstrukturen auszuhöhlen, ins Wanken zu bringen. Damals auch äußerst effektiv, vor allem auf Grund der Unberechenbarkeit. Und im 20. Jahrhundert wurde die Idee in anderem, modernem Kontext wieder aufgegriffen.

Ideen - einmal da, einmal manifestiert, wird man sie schwer wieder endgültig los. Und - sie verändern sich ständig. Man weiß nie, was aus einer vielleicht einmal guten Absicht irgendwann einmal tatsächlich wird. Oder welche Irrtümer den eigentlichen Ansatz mitunter auch in sein Gegenteil verkehren mögen.

To die - or to let die, is this the answer? Oder doch lieber der eigene, ganz uninstrumentalisierte Suizid aus Resignation ob einer derartigen Welt? Dann nützt es vielleicht niemandem, schadet aber vielleicht auch keinem all zu sehr, außer einem selbst.

Und was hat das jetzt mit Esoterik zu tun? Die Assassinen waren, wie der Name schon sagt, Haschischesser, mit Absicht drogenberauschte, manipulierte Opfer, die ihren Meistern in Folge bedingungslos gehorsam waren, bis in den Tod. In der wohl eher illusorischen Hoffnung, dafür in einem jenseitigen Paradies für ihr Opfer umfassend - in dem Fall vor allem sexuell - belohnt zu werden.

Auch Esoterik dröhnt mitunter durchaus zu, hat in gewisser Weise zumindest ähnliche Folgen wie Drogen, finde ich, indem es auch darum geht, unter dem Deckmäntelchen angeblicher Bewusstseinserweiterung eben dieses Bewusstsein wohl eher lahmzulegen, einzulullen. Gehirnwäsche, Versprechen, Verlockungen, statt Wahrheiten, statt Erkenntnis. Aberglaube statt Aufklärung, Übermenschentums-Sehnsüchte statt Humanismus, Gefühlsduselei statt Vernunft. Also geistiges, oder eher geistloses Mittelalter statt Moderne.

Na gut, Esoteriker bringen üblicher Weise weder sich selbst noch andere um, zumindest nicht oberflächlich betrachtet. Aber wie steht es mit dem, was sie vielleicht in der Seele, Psyche ihrer Opfer anrichten, indem sie diese versuchen, mit dem Unsinn zu infizieren, auf den sie selbst zuerst hereingefallen sind? Schüler, die glauben, selbst Meister zu sein, und damit eigentlich völlig unvermeidlich mit ihrer "Hilfe" Schaden anrichten werden.

Wer rettet uns vor den Rettern, Heilern, Weltverbesserern, denen anscheinend nicht auch nur irgendwie bewusst zu sein scheint, welche Schäden sie in ihrer Inkompetenz und einseitig manipulierten Einfalt tatsächlich anrichten? Ohne Sinn und Potezial dafür, um komplexere Zuammenhänge und somit die Folgen des eigenen Tuns tatsächlich realistisch erkennen, verstehen und nach Möglichkeit bereits im voraus einigermaßen realistisch abschätzen zu können.

In Deutschland beginnt - zum Glück - endlich einmal die Disussion darüber, dass man die derzeit aktuelle Regelung für Heilpraktiker, die an ihren Schein leichter rankommen, als ein Krankenpfleger, und die natürlich einer auch hier durchaus üblichen Art von Scharlatanerie und Scheinkompetenz auf Kosten Hilfesuchender Tür und Tor öffnet, eine falsche fachliche Qualifikation suggeriert, endlich, hoffentlich einmal in Fahrt.

https://www.gmx.at/magazine/gesundh...ten-empfehlen-tiefgreifende-reformen-32487828

Oder nochmal anders, ist nicht der menschliche Größenwahn, Fanatismus, zu glauben, besser zu wissen, besser machen zu können, die Welt glauben, verbessern zu müssen, zu können, bereits ein Feldzug gegen die Schöpfung? Satan gegen Gott sozusagen? Die Parallelen sind doch offensichtlich, würde ich meinen. Und die Meuchelwaffe trägt im zeitgemäßen Kontext beispielsweise den Namen "bedingungslose Liebe" und erinnert eigentlich samt ihrem, natürlich auch gut getarnten, etwas unsichtbareren Zwang und Druck eher an den einen Ring im Herrn der Ringe. Oder etwa nicht?

Kann man natürlich auch ganz anders sehen, schätze ich, ich werde es nicht tun.

Solve et coagula! In welches Schweinderl möchtest du denn gerne verwandelt werden? In das hellblaue oder das rosarote? (Und auch das gab's natürlich schon, so ein paar Jahre nach dem trojanischen Krieg beispielsweise.) Gegrillt werden sie sowieso genau gleich.

Nichts Neues unter der Sonne also...
 
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