Gefallene Engel sind systemrelevant für einen schizophrenen Gott

Diamantgeist

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Eigentlich ist es recht banal, wenn wir nicht mehr einem monotheistischen Gott verhaftet sind und seiner gespaltenen Persönlichkeit.
Das Sonntagsschulkind traut es sich noch zu fragen: Woher kommt das Böse wenn Gott doch gut ist?
Was sind „gefallene Engel“? Sie sind nichts weiter als der Schöpfungsakt. Das Göttliche wird materiell -wobei göttlich und materiell Hilfsbegriffe sind, die im Laufe des „Aufstiegs“ ,ein weiterer Hilfsbegriff, denn wohin sollte man aufsteigen? Man sollte komplett zuhause bleiben, dann hat sich gut und böse, göttlich und materiell erledigt und die Trennungen haben ein Ende. Warum ist es nicht so einfach, zuhause zu bleiben? Weil wir auf eine Strecke konditioniert sind. Bei uns läuft die Zeit linear, meinen wir. Wir sollten uns die Uhr nicht auf den Zeiger gehen lassen, sondern uns dort wiederfinden, wo der Zeiger befestigt ist. Dort ist Ruhe, Frieden, Harmonie. Dort ist nichts böse oder gut, materiell oder göttlich, gefallen oder aufgestiegen. Wir müssen nicht irgendwo hin, irgendetwas erreichen .

Jeder, der dieses Spiel nach und nach immer weniger mitmacht ist für die Masse der Streckenläufer suspekt, dumm oder gefährlich. Der Magier ist so einer. Er geht einen Weg, um keinen Weg mehr zu gehen. Er gibt nach und nach die Strecke auf und wenn er geht ahnt er bereits, dass das Gehen zum Loslassen der Strecke wird, um zuhause zu sein - dort, wo der Zeiger der Uhr befestigt ist und die grauen Männer ihm keine Zeit mehr stehlen können. Um im Bild zu bleiben: Er ruft die Uhrzeiten und Urzeiten ab, indem er die profane Zeit im Tempel verlässt, sich ins Zentrum des selbigen stellt -eben dort, wo die Zeiger befestigt sind. „Es ist die Stunde Null“ (..wie es in meinem Ritual heißt ) Von dort aus agiert er als Schöpfer der Heiligen Zeit. Nach und nach wird die Heilige Zeit und die profane Zeit in seinem Leben eins..und somit das Göttliche und das Materielle, das Böse und das Gute in der Stunde Null zu nichts und allem. Hier kann er etwas schöpfen, wird zum Schöpfer. Damit ist nicht gemeint, das er etwas erschaffen könnte. Man kann nur das schöpfen, was bereits da ist, logisch. Es ist alles da, wenn man zuhause ist. Wo ist man zuhause? Wo die Uhrzeiger befestigt sind, in der Mitte seines „Tempels“.
Der Magier ist hier als Ideal beschrieben. Dahinter steckt nichts weiter als ein Mensch, der sich womöglich immer noch die Zähne putzt, aufs WC geht, etwas isst , arbeiten geht, etc. Er tickt nur nach und nach etwas anders oder tickt weniger. Damit stellt er immer mehr das in Frage, was dem Streckenläufer der üblichen Gesellschaft sinnstiftend erscheint und wird zum Übel und Projektionsfläche für all das, was in deren Begierde Triebfeder für die vermeintliche Strecke ist. Er will nur Macht, Sex, etc. Zynischer Weise hätte man ihn gerne für entsprechende Aktionen, wenn der Nachbar oder der Chef böse ist, die Freundin oder Freund weggelaufen ist, man sich in der Zeit Flüche eingefangen hat, etc - so funktioniert das mit den Projektionen. Es ist der Dreck der eigenen Verhaftungen, die man ihm unterjubeln will. Dabei ist der magiepraktizierende Mensch um so harmloser, je weniger er an Verhaftungen gebunden ist. Genau das ist seine Übung durch seine Rituale.

Nicht verhaftet sein ist wahrlich gottlos und unmenschlich. Der Magier nimmt dem Tod bereits einiges ab, weil nicht mehr viel zum Sterben übrig bleibt, denn es kann nur das sterben, an was man hängt. Man hängt an etwas, was man meint besitzen zu können. Der Magier besitzt nichts, er liebt es nur.

Ein Mensch ist ein Mensch, ein gefallener Engel, der sich die Zähne putzt. Der magiepraktizierende Mensch gibt Gott in sich Raum und wird sich als Lichtträger bewusst. Sehr böse ist’s nur für die Unterbelichteten.
 
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Der Magier ist erster Linie ein Mensch und man kann aus einem Diesel keinen Benziner machen, egal wieviel Tiger man in den Tank packt.

Und das ist auch gut so.
So wie Judas. Vorher gemeinsam essen und dann zum Verräter werden. Klar, auch er war ein Mensch und hatte seine Rolle im System. Ein Magier war er nicht.
 
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@Diamantgeist

Was hat die Bibel denn mit Gott zu tun? Trenne Beides und es versteht sich Beides allein ganz anders.

Da Judas ein Mensch war, hatte er schiss getötet zu werden. Kann man ihm nicht verübeln.

Das was einen gefallenen Engel ausmacht scheint sich Dir auch zu entziehen.
Es gibt nichts, was nicht mit „Gott“ zu tun hätte.
Der Schiss ist berechtigt :clown:
Die drei Groschen sind nicht das Leben, es lässt ihn nur tiefer sinken, unbewusster werden. Er sollte auf sein Herz achten.
 
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Damit stellt er immer mehr das in Frage, was dem Streckenläufer der üblichen Gesellschaft sinnstiftend erscheint und wird zum Übel und Projektionsfläche für all das, was in deren Begierde Triebfeder für die vermeintliche Strecke ist.
das Bild des Magiers in der Gesellschaft treffenderweise erklärt... Jesus Christus war nicht weit davon entfernt all dieses Übel "auf sich" zu nehmen.
Projektionen aufzulösen bleibt somit wichtigste Hausaufgabe beim Entwicklungsprozess.

Athanasius Kircher stellte einst mit seinem Bild "La laterne magique, 1. & 2. Schema" gut dar, wie "abweichend" (um es freundlich auszudrücken) von dem Wesentlichen Projektionen sein können.

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