Freier Fall

KJura

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14. Oktober 2006
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Vor einer Woche begann ich vor einer Kerze zu meditieren, ich meditiere nicht of und meistens verläuft es sehr unaufregend, aberdamals war es anders: Ich konzentrierte mich stark auf einen Punkt der Kerze worauf alles um die Kerze sich verdunkelte. Ich spührte wie sich auch in mir etwas ballte. Dann verschwamm auch die Kerze und als sie schon nahe zu verschwunden war, war mir als würde ich durch mein Bett nach unten fallen, immer weiter. Schließlich *wachte* ich wieder auf, mir war mulmig zu mute.
Seit dem fällt es mir schwer mich meditativ zu konzentrieren. Ich habe versucht die Pyramide zu visualisieren, aber es funktionierte nicht, sie veränderte sich wie es meiner Fantasie gefiel...
Was ist los mit mir? Bin ich habe ich in mir eine Blockade aufgebaut? Ich wäre wirklich froh wenn man mir weiterhelfen könnte.
 
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Hallo KJura,

ich glaube es ist etwas ganz normales passiert, also lass Dich davon nicht aus der Ruhe bringen.
Um wieder zur Meditation zurückzufinden (Du scheinst mir noch drin zu sein), möchte ich Dir folgende Möglichkeit aufzählen.

Lege Dich auf dem Rücken in's Bett und schlage den linken über den rechten Fuß. Lege beide Hände auf die Leisten. Nun spüre nacheinander von den Händen zur Leiste und von der Leiste zu den Händen. Versuche das 2 bis 3 mal zu wechseln.
Jetzt spüre vom linken zum rechten Fuß und danach vom rechten zum Linken.

Danach bleibe bei den Füßen und bilde eine Pyramide aus den Fersen in den Boden. Es reicht, wenn diese 3 bis 4 cm in den Boden ragt. Anfänglich vielleicht sogar nur 1 bis 2 Millimeter.

Ich würde mich freuen, wenn Du mir schildern kannst, wie es Dir damit geht.


Alles Liebe

Torsten
 
Vor einer Woche begann ich vor einer Kerze zu meditieren, ich meditiere nicht of und meistens verläuft es sehr unaufregend, aberdamals war es anders: Ich konzentrierte mich stark auf einen Punkt der Kerze worauf alles um die Kerze sich verdunkelte. Ich spührte wie sich auch in mir etwas ballte. Dann verschwamm auch die Kerze und als sie schon nahe zu verschwunden war, war mir als würde ich durch mein Bett nach unten fallen, immer weiter. Schließlich *wachte* ich wieder auf, mir war mulmig zu mute.
Seit dem fällt es mir schwer mich meditativ zu konzentrieren. Ich habe versucht die Pyramide zu visualisieren, aber es funktionierte nicht, sie veränderte sich wie es meiner Fantasie gefiel...
Was ist los mit mir? Bin ich habe ich in mir eine Blockade aufgebaut? Ich wäre wirklich froh wenn man mir weiterhelfen könnte.
Hi KJura,

Du möchtest etwas erreichen, das ist mit Meditation aber nicht möglich. Es passiert immer nur das, was man sich vorstellen kann und das Ziel ist nicht vorstellbar. Man kann höchstens Prinzipien beschreiben, was im Ziel ist und was nicht und da gilt für jeden: eigene Prinzipien entwickeln. Nicht umsonst sagen uns die Menschen, die uns witzigerweise ihre Lehren anbieten: werde Du selber. Mache etwas Eigenes.
Meditation ist zielfrei. Bleib doch einfach achtsam und blicke in die Welt. Was gibt es Schöneres, solange man lebt? Okay, spüren dass man einen Körper hat- dann würde ich das noch hinzu fügen. Wach sein und nicht wegdriften. haha, einmal habe ich an einer Tagesmeditation teilgenommen, das war uhrkomisch. Die Meditationszeit war für 80% der TeilnehmerInnen schlafenszeit. Augen zu, Filme fahren. Au Mann.
energien machen nicht gesund, Energien reichern nur an, was defizitär sein könnte. Dafür bekommt man aber auch prompt die Quittung ausgehändigt und erlebt auch ds Gegenteil dessen, was man bewirken wollte. Eine gewisse Enthaltsamkeit im Umgang mit sich selber, eine gewisse Achtsamkeit für Gottes Schöpfung vor unseren Augen ist allemal besser, als innere Bilder und Filme, die aus uns selber heraus entstehen. Wenigstens, wenn es um Gesundheit, um Heilsein, um Medi tation geht. Heilung ist Bewusstsein, Energie ist nur sein Mittler. Warum nur das eigene Wesentlich nehmen wollen, wenn das Wesentliche der Gesamtheit, die ich bin, direkt vor meinen Augen als Materie sichtbar erscheint.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinen Gedanken etwas weiter helfen, vielleicht konnte ich auch nur einen Gegenanstoss zu Deinem eigenen Denken geben. Beides ist wohl in Ordnung, denke ich.

Liebe Grüsse,
Trixi Maus

P.s.: solltest Du einmal Geld zuviel haben, dann würde ich Dir einmal einen Fallschirmsprung empfehlen. Da kann man ganz gut lernen, was eigentlich tatsächlich passiert und was eigentlich innere Anteile des Erlebens sind. Denn: derjenige, der Dich als Tandem-Master mitnimmt, der ist in aller Regel die gesamte Zeit in dem geistigen Zustand, in den Du dich als Meditierende wünschst. Wenigstens habe ich es noch nicht anders erlebt: vollkommene Achtsamkeit für den Moment.
 
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Vor einer Woche begann ich vor einer Kerze zu meditieren, ich meditiere nicht of und meistens verläuft es sehr unaufregend, aberdamals war es anders: Ich konzentrierte mich stark auf einen Punkt der Kerze worauf alles um die Kerze sich verdunkelte.
Das sind Konzentrationsübungen, welche verhältnismässig rasch zu tiefen Samadhi-Zuständen ("Versenkungszustände") führen können. Daher das von dir beschriebene Phänomen. Das Bewusstsein wird dabei auf einen Punkt oder eine Sache, z.B. die Kerze oder die Pyramide, fokussiert, alle auftauchenden Gedanken werden verdrängt. Wenn du dieselbe Übung regelmässig trainierst, durchstösst du verschieden subtile Schichten des Bewusstseins und erfährst verschieden subtile Ebenen der Realität. Abgesehen davon, dass das interessant ist, ist es letztlich unnütz, es führt nicht (!) zu persönlichem Wachstum - und es birgt gewisse Gefahren, weil es so faszinierend ist. Du musst selbst entscheiden, ob du die Methode beibehalten willst.

Wenn du hauptsächlich an persönlichem Wachstum interessiert bist, so solltest du jetzt zu Meditationsarten wie Vipassana oder Zazen wechseln, da du ein gewisses Grundmass an Konzentrationsfähigkeit bereits aufgebaut zu haben scheinst. Diese Meditationsmethoden arbeiten nicht in erster Linie mit Konzentration, wobei aber auch dort ein Minimum davon notwendig ist, sondern mit Aufmerksamkeit. Was auch immer auftaucht, wird sorgfältig betrachtet, bis etwas neues auftaucht. Als Ausgangspunkt der Meditation kann der Atem oder der Körper gewählt werden. Konzentration ist gerichtet wie ein Strahl, Aufmerksamkeit (oder vielleicht besser als Ausdruck: "Achtsamkeit") ist offen wie eine Wolke.
 
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