ja da kann ich euch einiges darüber erzählen.
da ich beim ams als beraterin arbeite, sehe ich sehr wohl was am arbeitsmarkt vor sich geht und wie die frauen diesbezüglich wenn sie kinder haben behandelt werden. aber nicht nur vom arbeitgeber, sondern auch vom arbeitsamt selbst.
die meisten frauen, besonders alleinerzieherinnen, haben es total schwer im arbeitsmarkt zu bestehen. der erste satz der meist von den arbeitgebern kommt ist: "was tun sie, wenn ihre kinder mal krank sind"............tja was soll man auf diese frage noch antworten, denn wenn man das falsche sagt, bist du schon weg. aber egal ob verheiratet, geschieden, alleinerzieherin, wenn du als frau mit kind arbeiten gehen möchtest, hast du es schwer, weil es immer noch genug frauen gibt die keine kinder haben und auch arbeit suchen. die steht den chefs zur verfügung wie ihnen beliebt, bei frauen mit kindern ist es nicht so, die haben sich an kindergarten und schulöffnungszeiten zu halten.
beim arbeitsamt verhält es sich wieder anders. wenn dort eine frau hinkommt und sich arbeitsuchend meldet, dann bekommt sie schon mal gewisse anweisungen. wenn die frau sagt, sie möchte nur teilzeit arbeiten gehn, so ist ihr das für ein paar monate gestattet. wenn sie innerhalb dieser zeit immer noch keine stelle hat, muss sie alles annehmen, auch ganztagsjobs, egal ob sie will oder nicht. ich habe ein paar akademikerinnen bei mir in beratung, die von ihren ams betreuern eine putzstelle annehmen müssen und wenn sie das nicht tun, dann ist für 6 wochen das geld gestrichen und das wie es oft ist, als alleinerzieherin.
erschwert kommt dann noch hinzu, dass viele mütter ihre kinderbetreuung zwar geregelt haben, aber sie dann weil sie nicht mehr teilzeit arbeiten gehen dürfen, eine andere betreuungseinrichtung zusätzlich brauchen, zum beispiel ein hort, der sehr viel geld kostet (da sprech ich aus eigener erfahrung). wenn die frau dann eine putzstelle annimmt, die meist nicht besonders bezahlt werden und die frau muss ihr kind dann noch in einen hort schicken, dann ist das meiste geld das sie verdient ohnehin wieder weg, sehr sinnvoll.
ansonsten wenn die frau nicht spurt, dann wird sie vom arbeitsamt einfach abgemeldet und hat keinerlei anspruch mehr. dann ist sie ein fall für das sozialamt, was dann leider oft nicht ausbleibt.
das ist der arbeitsmarkt situation für frauen in österreich, sieht rosig aus mädls gell??
oh, ich habe da ja noch was vergessen zum dazu sagen. es gibt ja auch frauen, die gleich nach der karenzzeit wieder arbeiten gehen wollen. die karenzzeit dauert in österreich 2 1/2 jahre. das blöde ist aber, dass kindergärten erst kinder ab 3 jahren aufgenommen werden. in der stadt gibt es kindergrippen, wo das kein problem ist, aber am land gibt es keine möglichkeit die kinder bis zum dritten lebensjahr zu betreuen, es sei denn privat, durch oma (sofern man sie hat) oder au-pair mädchen (sofern man sich diese leisten kann). wenn das alles nicht gegeben ist (bei mir war es nicht so als alleinerzieherin), hat diese frau von der karenz auszeit also vom lebensalter des kindes von 2 1/2 - 3 Jahre keinen anspruch auf arbeitslosengeld, weil sie dem arbeitsmarkt nicht zur verfügung steht, obwohl sie ja nichts dafür können, weil die situation eben so ist.
so und jetzt die frage, ist unser staat und unsere wirtschaft frauenfeindlich oder nicht?