Fortgelaufen

Liebe hnoss,

hnoss: Hi maria45,
definiere das bitte genauer...meinst Du etwas das wir je vom seinszustand Gott getrennt sind?


es gibt das Erleben, von Gott getrennt zu sein.
es ist doch dieses unglaubliche, dass wir einen Bewusstseinsraum erzeugt haben, der scheinbar ohne Gott ist, in dem es möglich ist, sich von Gott verlassen zu fühlen.
 
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Ich lief weder fort noch wurde ich fortgeschickt.
Ich kam dahin wo ich bin als reines Sein mit der Tendenz/Anlage Bewusstsein und Bewusstsein meiner selbst zu erzeugen.

(Hinter)-frage ich mich durch bis zum Ursprung meines Selbst nehme ich keinerlei Flucht oder Gewaltakt war.

Ein Vergessen das kein Vergessen ist.
Ein Erinnern das jenseits des Erinnerns ist, weil es viel stärker ist als das alltägliche Erinnern. Eher so etwas wie ein Vulkanausbruch im Innern....
 
Und doch sehnt sich im Menschen etwas nach dem Erleben dieser Gnade.
Bedingungslose Liebe wird es auch genannt.
Nur auch da... diese allgemeine Mißverständnis, dass man selbst so lieben könnte...
auch da im Kreise der "esoterisch angehauchten" wieder der Wunsch, selbst so groß zu sein, bedingungslos lieben zu können...
und mal eben schnell die Hürde überspringend, wo denn diese Liebe in einem gefunden werden soll?

Ich konnte es nicht. Und fiel! Was bleib, was bleibt, ist die Abhängigkeit von dieser "Gnade".
Was eine Gnade ist. Es nicht können zu müssen. Und diese Gnade dennoch erleben, empfangen zu dürfen.

"Ich bin nicht Gott!"

Aber, machmal ist Gott auch, sogar, trotzdem völlig unverständlicherweise dennoch in mir. Berührt mich.
Nicht ich ihn, als Stufen auf einem Weg, sondern er mich, einfach so!
Nicht aus Verdienst, weil ich so toll bin, was richtig gemacht habe, im Gegenteil, sondern ganz einfach aus "Gnade".

Weil ich ohne die hier überhaupt nichts "richtig" machen kann. Egal wie, egal was.

Wir kommen nicht zu Gott, indem wir selbst Götter, gottähnlicher werden. (Was ohnehin nicht geht.) Sondern indem wir Gott zulassen. Im Bewusstsein, dass wir alleine es eben nicht schaffen, nicht vermögen. Von dieser Gnade abhängig sind, davon, in ihr zu sein, sein zu dürfen.

Als das, was wir doch immer sind: Gottes Kinder, Gotteskinder. Die dennoch nie erwachsen, nie selbst Götter werden. Nicht aus sich selbst heraus. Schon gar nicht ohne Gott.

Gnade ist nicht Verdienst...
das ist die einzige Bedingung...

:umarmen:
 
Maria45...Faydit...
:umarmen:

Gnade ist das Geschenk , das wir erst annehmen können , wenn wir wahre Demut leben gelernt haben ...
 
es gibt das Erleben, von Gott getrennt zu sein.
es ist doch dieses unglaubliche, dass wir einen Bewusstseinsraum erzeugt haben, der scheinbar ohne Gott ist, in dem es möglich ist, sich von Gott verlassen zu fühlen.
Hallo Maria, kenne ich auch aus meinem Leben, aber nur 2 Sekunden lang. Aber ansonsten habe ich mich eigentlich immer in Gott aufgehoben gefühlt.

Vermutlich bin ich also kein Von-Gott-Weglaufer, sondern eher ein Mit-Gott-Mitläufer? :rolleyes:

lg
 
Maria45...Faydit...
:umarmen:

Gnade ist das Geschenk , das wir erst annehmen können , wenn wir wahre Demut leben gelernt haben ...


Das hier ist ganz subjektiv, mag von anderen anders erlebt werden, worden sein:

Kein Verdienst! Auch nicht das der Demut. Demut als Selbstzweck, oder (auch unbewusste) Berechnung zu leben, kann auch wieder zum Fallstick werden. Muss nicht notwendigerweise. Hängt eher von der eigenen Wahrhaftigkeit ab, vermute ich.

Gnade erfolgt nicht "der guten Taten" willen. Was nicht ein Freibrief für andere sein soll.
Es ist viel dran, an dem das du schreibst. Die Verbindung Gnade und Demut ist auf jeden Fall gegeben. Demut ist der eigene (freiwillige) Kniefall, ja. Eigentlich der des Egos. Als eigene Wahrheit, und das dürfte das Schwierige sein, kann sie so wirken, diese Türe öffnen, als Mittel zum Zweck, um was "richtiger" zu machen, weniger.

Gnade erfolgt, manchmal auch in der tiefsten Not, Verzweiflung, Umnachtung, ist einfach plötzlich da, und die zwingt einen mitunter überhaupt erst in die Knie. Macht demütig. In dem Moment danach ist Demut deine innerste Wahrheit!
Wie denn auch nicht, wenn das "Gegenüber" so unendlich viel größer ist als man selbst. Und dann ist es so, ist wahr. Ich bin so klein, ganz alleine, nur ich alleine. Ohne dieses "Andere". Vermag so gut wie gar nichts.
Das ist keine Strafe, kein sich selbst kleiner machen als man ist, sondern in Bezug zu Gott, zum Göttlichen immer die Wahrheit. Und genau diese Wahrheit erlebt man. Man ist sich selbst gegenüber ehrlich. Sieht, erkennt sich selbst. Und mitunter auch Gott. Manchmal sogar, wenn man vorher nicht einmal an Gott glaubte.

Mag aber auch sein, dass ich in der Hinsicht ein besonders "schwerer Fall" war, bin. Keine Ahnung.
 
Liebe hnoss,

hnoss: Hi maria45,
definiere das bitte genauer...meinst Du etwas das wir je vom seinszustand Gott getrennt sind?


es gibt das Erleben, von Gott getrennt zu sein.
es ist doch dieses unglaubliche, dass wir einen Bewusstseinsraum erzeugt haben, der scheinbar ohne Gott ist, in dem es möglich ist, sich von Gott verlassen zu fühlen.
Hallo maria45,
danke für die Antwort
l.gr.
hnoss
 
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maria45: Ob wir fortlaufen "mussten"? Initial sicher nicht.
Es wird erzählt, dass es in gewisser Hinsicht drei "Abteilungen" der Gottessöhne gab/gibt. Etwa ein Drittel entschlossen sich zum Fortlaufen, ein zweites Drittel sah das Elend, das aus dem Fortlaufen entstand und beschloss, mit dem ersten Drittel aus Liebe mitzugehen und es zu begleiten, und das dritte Drittel ist "bei Gott" geblieben.

Die Erzählung Jesu vom verlorenen Sohn im Neuen Testament bezieht sich exemplarisch auch auf 2 dieser drei Fraktionen, einen "Fortläufer" und einen "Dagebliebenen".


hnoss: definiere das bitte genauer...meinst Du etwas das wir je vom seinszustand Gott getrennt sind?

Trixi Maus: Hallo Maria, kenne ich auch aus meinem Leben, aber nur 2 Sekunden lang. Aber ansonsten habe ich mich eigentlich immer in Gott aufgehoben gefühlt.

Vermutlich bin ich also kein Von-Gott-Weglaufer, sondern eher ein Mit-Gott-Mitläufer?


so eine Erzählung verleitet natürlich auch zu schnellen Identifikationen. Man sollte aber bedenken, dass solche Erzählungen auch nicht buchstäblich genommen werden sollten... auch, wenn sie möglicherweise sogar buchstäblich wahr sein sollten.

Es wäre ja eine "historische" Betrachtung, welche Seelen von Gott fortliefen, welche bei ihm blieben und welche aus Liebe mitliefen... und gibt fatale Identifikations- und Projektionsmöglichkeiten... die "bösen" fortgelaufenen und die "guten" anderen.

Es spricht eher wieder von inneren Anteilen in jedem Menschen... es gibt also einen inneren Anteil, der nie fortlief... was in anderen Überlieferungen als der Anteil benannt wird, der schon immer erleuchtet war und nie gefallen ist...

...und Erleuchtung entsteht schlicht im Verschieben dieses Bewusstseinsfokus auf den nicht gefallenen Teil, auf den Teil, der "ezel elohim", "nahe bei Gott" ist... (in der Kabbala die "olam aziluth"), der Teil, von dem das Johannesevangelium gleich zu Beginn spricht:

Johannes 1,1: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort, dasselbe war im Anfang bei Gott.

Wenn das Bewusstsein in Wahrheit diese Strahlen des Urlichtes in sich aufnehmen kann, es eine Resonanz zu diesen Strahlen bilden kann, scheint bildhaft gesprochen die geistige Sonne auf die geistige Erde und schenkt der Erde das Gefühl, schon immer geliebt worden zu sein und immer weiter geliebt zu sein.
Wenn man es personifiziert, würde "Gott" zu diesem Menschenkind wie in Jeremia 31,3 sprechen:

Ich habe dich je und je geliebt, darum zog ich dich zu mir aus lauter Güte.

und doch, was wäre nur dieser Teil, der nie fortging, ohne die anderen beiden?
der zweite Teil, der der fortlief, besteht doch parallel zu dem ersten und schenkt das Bewusstsein der völligen Freude des Zurückkommens, und der dritte Teil, der aus Liebe und Barmherzigkeit mitläuft, schenkt das Bewusstsein der Demut, der Barmherzigkeit und der immer weiter andauernden sich praktisch erweisenden Liebe.

So sind diese Teile wie ein Vater, der "zuhause" bleibt und einen Pol der Urerinnerung, der Anziehung, des leisen Rufens im Herzen bildet, und wie eine Mutter, die ihr Kind nicht einfach allein in die Fremde ziehen lässt, sondern es inkognito begleitet, und wie ein Sohn, der dem Bewusstsein der Allverbundenheit abstirbt und wiederaufersteht. Und der Leib als solcher bildet die Tochter...
 
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