Familienbande

Damour

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19. Mai 2010
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4.441
Ort
auf den Vulkanen
"Ich fühle mich einsam.
Verlassen.
Fragen überkommen mich, stürzen auf mich ein.
Gefühlsfragmente, die ich in mir vergraben hatte, schießen in mir hoch.
Wie unzulänglich fühle ich mich eigentlich, frage ich mich erschrocken.
Wie wenig anvertraut und heimisch fühle ich mich im Kreis der Menschen, die man da Familie nennen würde?
Unterm Strich bleibt nicht viel.


Meine Schwester. Mein Vater. Aber der ist leider gestorben.
Meine Mutter hat mich hochgejubelt in den Himmel, und mich fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel, als ihr Kronprinz geboren wurde. Generell hat sie s lieber mit den Kindern, die man gut verkaufen - und als Vorzeigeobjekte präsentieren kann.
Meine Schwester litt auch, aber scheinbar ist sie ausgesöhnter, vllt weil sie die bessere, größere Distanz schuf.
Ich empfinde zurzeit Wut, aber diese Fassade bröckelt mehr und mehr, je weiter ich zulasse. Die Schmerzen zulasse, die Unsicherheit.

Wann habe ich mich je vollwertig gefühlt? Ich war an einem gewissen Zeitpunkt doch immer nur lästig, so hat es sich angefühlt. Zu jung zum Verständnis mancher Familienbelange, zu alt um wie ein Kind geliebt zu werden, zu eigensinnig, zu stur, zu faul, zu verträumt, zu ängstlich. Aber gleichzeitig so talentiert, so intelligent, so musikalisch. Nie Mittelmaß, nie normal, nie mal "einfach", nie das Gefühl von dazugehören, eine von uns allen zu sein.

Ich war die mit der Extrawurst, aber mal ehrlich? Habt ihr mich je danach bitten gehört?

Vielleicht sind meine Liebschaften deshalb gleich auch immer so: extrem, leidenschaftlich, dann zerstörerisch. Ich finde, und begreife nicht, dass man mich vielleicht um meiner Selbst lieben kann. Koste die Extreme aus, aber bin doch immer auf der Hut - denn das kenn ich ja: ausgetauscht wird man ja doch irgendwann!

Ich bin so müde, ich bin es leid.
Meine Mutter geht soweit und nimmt mir sogar meine Tochter.
Ich kämpfe nicht mehr. Ich mag nicht mehr. Ich mag nicht mehr hören, was erzählt wird. Ich bin eine Fremde für euch - ich beweise euch nichts mehr.
Ich mag Frieden finden in mir. Mag mich wieder anbinden können.

Aber ich erobere mir dafür erstmal mich selbst zurück denn das ist der Boden, wo gedeihen und wachsen kann.

Und was ich anpflanze, bestimme ich!


Ich tanze auf Vulkanen!
Zerstörerische Kraft- fruchtbarer Boden! "




Hab ich mir grad mal von der Seele schreiben müssen....
Es ist nichtmal so, dass ich die Mitglieder dieser Familie ätzend finden würde.
Aber es schmerzt, dieses Gefühl, nicht dazu zu gehören ...


Dass meine Wut langsam schmilzt, empfinde ich sogar als positiv ....klar kommen da diese anderen Gefühle , vor allem der Schmerz, die Trauer, aber auch das empfinde ich als positiv....

So .... Bla blubb!
:/
 
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Da... in deiner Signatur
steht es bereits geschrieben liebe Damour,

du hast beschlossen glücklich zu werden, das wirst du auch
und das wünsche ich dir von ganzem Herzen :umarmen:
 
wieso kann dir deine mutter deine tochter nehmen und warum warst du in den augen deiner mutter nicht vorzeigbar?
 
Da... in deiner Signatur
steht es bereits geschrieben liebe Damour,

du hast beschlossen glücklich zu werden, das wirst du auch
und das wünsche ich dir von ganzem Herzen :umarmen:

:umarmen:

Auch dir danke.

Jedenfalls erlebe ich jetzt auch mein Verhältnis zur Wut als "gesünder" ....
Sie ist noch nicht ganz verraucht, aber ich werte sie als positives Signal-


Sie klebt nicht mehr so an mir-

Wenn sie kommt lass ich sie, beobachte, lass sie sich wandeln, in Trauer, Schmerz, und danach kommt Ruhe.

Aber der Prozess braucht wohl noch.
 
Ja die Frage von litha interessiert auch mich...

Damour, du hast viel zu be,- & verarbeiten, wie Viele von uns,
wir alle haben unsere Päckle zu öffnen, auszupacken...
nicht alles sind wunderschöne Geschenke... du bist dabei
alles neu zu überdenken, die alten Prägungen zu lösen,
dich selbst neu zu gestalten und umzuprägen...
ich empfinde es so als wäre alles genau im richtigen Fluss
du wirst deinen guten Weg immer mehr sehen und gehen,
gerade weil du es siehst, ausformulierst, es anpackst...
du bist bereist auf deinem ureigenen richtigen Weg :umarmen:
 
wieso kann dir deine mutter deine tochter nehmen und warum warst du in den augen deiner mutter nicht vorzeigbar?

ich wollte nicht das Leben was meine Mutter sich wohl erträumte für mich, war in ihren Augen eine Träumerin und nicht fähig, die Dinge "vernünftig" genug zu sehen.

Ich haderte bis ich meinen Weg anfing zu gehen.
Meine Tochter bekam ich relativ früh, und meine Eltern unterstützten mich, bis ich vier Jahre später später auszog.

Meine Tochter ist in einer schwierigen Phase. Und seit Jahren war meine Mutter Fluchtmöglichkeit für sie, wenn sie vor etwas weglaufen wollte. Als ich krank wurde, ergab sich so die Möglichkeit, sich wieder vollends einzumischen, und für meine Tochter ist es die bequemere Alternative.
 
Ja die Frage von litha interessiert auch mich...

Damour, du hast viel zu be,- & verarbeiten, wie Viele von uns,
wir alle haben unsere Päckle zu öffnen, auszupacken...
nicht alles sind wunderschöne Geschenke... du bist dabei
alles neu zu überdenken, die alten Prägungen zu lösen,
dich selbst neu zu gestalten und umzuprägen...
ich empfinde es so als wäre alles genau im richtigen Fluss
du wirst deinen guten Weg immer mehr sehen und gehen,
gerade weil du es siehst, ausformulierst, es anpackst...
du bist bereist auf deinem ureigenen richtigen Weg :umarmen:

:)
Ja. Danke!

Aber manchmal ängstigt es auch, es ist wie tagtägliches Training. Gott sei Dank hat mein Beruf mich darauf vorbereitet , wie es ist, immer wieder zu trainieren, auch wenn der Körper oder der Geist müde oder wie gelähmt erscheint ....
 
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Hm...ist ja etwas sehr verzwickt :umarmen:
wichtig wäre natürlich, dass deine Mutter zu deiner Tochter anders ist!?
Fühlt deine Tochter sich denn bei der Oma dadurch, dass sie viel bei ihr war wohl?

Wirkliches Gefühls- Chaos, kann ich nachvollziehen, wäre ich auch nicht wirklich glücklich mit...
sollte sich dein Kind aber mehr momentan zur Oma hinbewegen, dann lass sie ihr Ding tun...
die Basis beginnt genau da, ab da kannst du für dich aufräumen,
alles abarbeiten, auflösen, gedanklich verändern, dein Leben leben...
ich meine jetzt, dass deine Kindheit & Vergangenheit
in dieser Familie sich nicht bei deiner Tochter wiederholen muss.
Sie ist ja ihre eigene Person, vllt gefällt es ihr anders als dir!?
Und genau was dir jetzt da richtig erscheint, kannst du ansetzen.
Man kann wenig dazu wirklich raten, weil man dich ja nicht so intensiv kennst...
der Punkt ist der, willst du dein Kind da weg holen, achte darauf dass es zum Wohle Aller ist...
gehts es ihr besser dort- müsstest du indirekt sie ziehen lassen, auch eine Art los- lassen...
erst dann kannst du deines so parken, wie du es vollkommen gedenkst.
mal egal ob du bei Manchem mal krass auf den Tisch haust, oder dich zurück ziehst, oder oder...

Möge das Beste für euch alle geschehen :umarmen:
 
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