Familienaufstellung für Kinder?

Sacajawea

Neues Mitglied
Registriert
4. Juni 2005
Beiträge
7
Ort
Augsburg
Hallo alle zusammen,
erst mal vorweg: ich habe keinerlei persönliche Erfahrung mit der Familienaufstellung. (Weiß alles nur "vom Hören sagen").
Mir wurde für meine Tochter eine Familienaufstellung "empfohlen".
Aus folgendem Grund:
Sie ist jetzt 11 jahre alt. Im Dezember 2000 hat sie ihren Vater durch einen Suizid verloren. Das Schlimmste war damals, daß sie ihn selbst gefunden hat.
(In unserem Badezimmer....er hat sich Gift gespritzt).
Anfangs litt sie sehr stark unter Alpträumen und Selbstvorwürfen. (Sie meinte, wenn sie ihn früher gefunden hätte, würde er noch leben....).
Wir sind damals auch sehr schnell umgezogen.
Mittlerweile leben wir mit "unserem neuen Papa" wieder einigermaßen "normal".
Die beiden haben eine sehr gute Beziehung zueinander. Trotzdem hält sie auch noch eine intensive Liebe zu ihrem leiblichen Vater( was ich ihr auch nicht verbieten möchte).
In letzter zeit erzählt sie oft, daß sie von ihm träumt....davor Angst bekommt, aber auch das Bedürfnis hat mit ihm zu reden.
sie möchte ihn fragen, wie es ihm geht, ob er traurig ist, daß sie jetzt wieder einen Papa hat, den sie lieb hat ....u.s.w.....
Also, wie gesagt,...mir wurde für sie eine Familienaufstellung empfohlen, nur weiß ich nicht, ob das gut gehen kann....
könnt Ihr mir da vielleicht ein paar Tips geben???
(Ich rede viel mit ihr über ihre Gefühle....hab's auch schon mit Traumreise versucht....aber jetzt weiß ich einfach nicht mehr weiter)

bis dahin
Grüße aus Augsburg
Sacajawea
 
Werbung:
Hi Sacajawea,

also ich persönlich würde dir abraten, deine Tochter zu einer Aufstellung mit zu nehmen, solange sie nicht mindestens 18 oder so ist - aber bis dahin spräche auch nichts dagegen, wenn du das Thema für dich aufstellst, falls es ev. auch für dich ein Thema ist - und dadurch auch einiges für sie mit bereinigst.

sie möchte ihn fragen, wie es ihm geht, ob er traurig ist, daß sie jetzt wieder einen Papa hat, den sie lieb hat ....u.s.w.....
Das kann sie ihn sicher auch ohne FA mal fragen - in ihren Träumen - und ich bin sicher, sie bekommt auch irgend eine Form von Antwort.
 
Liebe Sacajawea,

Nein mach keine Familienaufstellung mit Deiner Tochter. Sie ist einfach zu jung.
Ihr habt ja schon viel miteinander erlebt, durchgestanden und verarbeitet. Du schreibst jedoch nicht wie Du mit dem Selbstmord Deines Mannes (?) umgegangen bist. Wie hast Du das denn verkraftet?

Offensichtlich könnt Ihr zwei Damen gut miteinander reden. Nimm Deine Tochter einfach weiterhin ernst in ihrer Gefühlswelt. Sie kann, darf und soll weiterhin ihren Papa liebhaben. Sie hat nur einen leiblichen Papa. Ein neuer Mann in Eurem Leben kann sehr viel Männerbild sein, auch Vaterpflichten übernehmen. Er kann nur eines nicht. Den leiblichen Vater ersetzen.
Wenn Ihr Euch dessen klar seid - und es ausgesprochen ist - denk ich wird es Deiner Tochter auch besser gehn.
Ja sie soll mit ihrem Papa reden. So wie es eine 11 Jährige tut. Ihm Breife schreiben, auf den Friedhof gehen und Blumen od Zeichnungen/ Briefe bringen, ihm ihre Welt in der sie jetzt lebt zeigen. Sie kann ihn ruhig für eine Weile auch imaginär neben sich vorstellen. Ihm dann alles zeigen, die neue Wohnung, die neue Umgebung, den "neuen" Mann, ihr neues Glück. Ihr habt ein Recht darauf.

Aus welchen Gründen auch immer ihr Papa Lebstmord gemacht hat, es war seine Entscheidung. Schwer zu verstehn und schmerzhaft zu erleben. Dennoch ist es seins.
Ihr dürft dennoch glücklich sein.

Alles Liebe Euch auf Eurem Weg
einfachich
 
Hallo Sacajawea,

es geht nicht darum IRGENDEINE Art von Antwort zu bekommen. Das ist absurd! Wer so etwas schreibt hat keine Ahnung von Systemdynamiken (und schon gar nicht den wendenden Vollzügen in so einem Fall - der brisant ist! es geht um das Leben des Mädchens!) und hat nicht verstanden, was dieses Mädel umtreibt: sie traut sich nicht, ihr Leben zu nehmen, wo der Vater sich umgebracht hat.

Sie hat vermutlich das Gefühl Schuld zu sein (als Betroffene kenne ich das ! meine Mutter und mein Bruder haben sich umgebracht), den sie meint sie hätte die Macht gehabt, es zu ändern (kindlich-magisches Denken, bzw. kindlicher Größenwahn, weil sie meint, sie hätte es ändern können).
Lieber will sie ändern was ist, als sich der Trauer um den Vater stellen zu können.
Und sie traut sich nicht, von dem neuen (der sich wahrschenilich - möglicherweise zu Recht - an Vaters Stelle gesetzt hat und für sie sorgen will) Mann der Mutter, der gern den Vater ersetzen möchte, zu nehmen. Aber ersetzen darf er den nicht und das muss geklärt sein.

Auch der Vollzug: "Lieber Papa, bitte gib mir deinen Segen, wenn ich vom neuen Mann der Mama etwas nehme", sowie die Lösung der Nachfolgedynamik der Tochter "ich folge dir nach, in den Tod" bzw. des "Lieber ich als du", das möglicherweise eine Rolle spielt (und nur in einer Aufstellung gesehen werden kann).

Bert würde wahrscheinlich sofort - im Rahmen der Seminarreihe "Alle
Kinder sind gut" mit diesem Kind arbeiten bzw. mit der Mutter in
Gegenwart (damit das Kind sofort entlastet ist) des Kindes.

Liebe Grüße Dagmar
 
Liebe DagoBert,

daß für ein Kind der Suizid eines Elternteils nicht leicht ist, kann ich verstehen. Aber ob all Deine Übertragungen wirklich auf den oben genannten Fall zutreffen, wage ich zu bezweifeln. Gerade Hellinger sagt immer wieder es gibt keine Regeln und nicht durch das wird das ausgelöst, sondern in jedem Fall sollte man schauen was wirkt und nicht von dem einen Fall auf den anderen schließen.

Nur mit diesem Hintergrund entwickeln Aufstellungen wirklich Kraft.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Lieber Ereschkigal,

ja, Ereschkigal, ich stimme dir zu.
Nur eine Aufstellung zeigt, was die wesentliche Dynamik im jeweiligen System ist. Nur eine Aufstellung zeigt, was ist.

Liebe Grüße Dagmar
 
hallo
es gibt auch die möglichkeit das situation über den muskeltest kinesiologisch aufzuarbeiten. schau mal auf www.ink.ag in der therapeutenliste nach. (psychokinesiologie nach klinghardt)
das ganze ist im endeffekt ist es eine familienaufstellung wo die person in die rolle jedes einzelnen schlüpft und die situation auflöst.
ich könnte mir vorstellen, daß so etwas hilfreicher ist. es zeigt sich dann nur daß was für die person verkraftbar ist. da sie jetzt davon öfters träumt arbeitet etwas in ihr -- ist etwas hochgekommen, daß bearbeitetw erden kann.
sprich das thema mit dem/der ink-therapeuten/in an

übrigens: ich war im april bei einem seminar mit bert. er stellt nicht mehr mit personen auf, sondern nur mehr im feld mental auf. da bekommt der zuschauer nichts mehr mit. nur mehr der der aufstellt. es war eine sehr schöne erfahrung -- und der trifft ins schwarze.
ich bin ihm sehr,seh dankbar für die erfahrung, die ich mit ihm machen durfte
grüße clemens
 
hi mina26,

unter
www.hellinger.com

annst du über die 'suche' über familienstellen nach lesen.

hi clemens,

meine heilpraktkerin arbeitet auch nach klinghardt (aber ohne FA), die sind schon lasse, was die so können !

lg dagmar
 
Werbung:
liebe sacajawea!

so geht es jemand, wenn man mit einem anliegen, das auf der seele brennt, in ein öffentliches diskussionsforum geht ... eine ganze reihe gut gemeinter tipps, etliche, die es scheinbar besser wissen als die anderen tippgeber und ein paar, die es am allerbesten wissen - hast du dem mehr entnehmen können als verwirrung? kannst du irgendwie beurteilen, wem du nun vertrauen kannst und wem nicht?

vielleicht gehst du doch lieber zu einem guten familiensteller in deiner umgebung oder rufst ihn an ... wenn ich zu augsburg noch münchen dazunehme, findest du da selbst unter den besten der besten eine große auswahl (mein tipp: matthias varga von kibed, www.syst.info) ... und ein seriöser aufsteller wird gern mit dir erst mal reden, ob und wie du oder du mit deiner tochter oder deine tochter für eine aufstellung in frage kommen. ich wünsche dir alles gute dafür!

alles liebe, jake
 
Zurück
Oben