es wurde in griechenland gewählt - was nun?

gerald

Aktives Mitglied
Registriert
1. April 2010
Beiträge
878
die hintergründe für die wahl und den ausgang sind klar: es geht um wohlstand für alle im kontra der wenigen, die genau diesen verhindern wollen. da hat sich seit gilgamesh (schon im epos über uruk beschrieben) nichts geändert. bekannte marken der geschichte dann roosevelt in der weltwirtschaftkrise und erhard nach dem kriege sind, der die progression sogar in das staatswesen implementierte:

wir brauchen die progressive staatfinanzierung zurück, wenn das volk bis zur destabilisierung der gesellschaft mit pauschallasten gequält wurde. wie kann man diese message nun der syriza zukommen lassen, die ja schon vor der wahl dieses wissen verweigerte (oder einfach nicht wusste, weil sie mit den griechen in militärdiktatur gefangen war, als europäische staaten damit spielten?). oder ist diese syriza nur der schmuckere mantel neoliberaler paradigmen und die griechen gar keine wahl hatten???

ich empfinde es als den totalen wahnsinn, dass wir volkswirtschaftliches wissen verweigern, das uns zu jedem monatsultimo ein besseres bib liefert – und das mitreden der gläuber abschüttelt. vergewaltigung des verstandes ist ein verbrechen an homo sapiens.
 
Werbung:
echt traurig: unser historisches wissen weiß, wie es besser geht - aber alle tun so, als müsse das so weiterlaufen, ohne alternative. ist es schon dekadenz oder nur devotismus? hier gegenüber den iwf-paradigmen, auch angela und wolfgang flöten: nicht ohne diesen iwf? – obgleich in usa und gb als „sozialisten“ diffamierte ein wachsendes wählervotum genießen, also angelsachen selbst schon wieder zurückrudern, wie die newzeeland-er schon seit dreißig jahren (eisenbahn und wasserversorgung zurückkauften und ihren haushalt progressiv finanzieren). progressive steuern sind gar kein sozialismus per se, aber jeder stereotyp die finger von diesem gedanken lässt, als sei er gift. echt seltsam.


ich denke inzwischen, dass der menschliche verstand eine hybris ist, totale selbstüberschätzung. weil er praktisch nur innerhalb gegebener (hier meinungskultivierter und durch verbände suggerierte) paradigmen funktioniert – und paradigmenwechsel nicht einmal thematisiert. da springt keiner vom tellerand in bewährte konzepte (von neuen ideen rede ich ja gar nicht). als würde das leiden spass machen, absurd, wie camus sagte und dabei sollen wir uns sisyphos auch noch als einen glücklichen menschen vorstellen. völlig wahnsinnig das ganze. kollektiver wahnsinn. alle plemplem.


ps.: war das wirklich 1320, was du da zitierst?
 
Werbung:
Das ist wohl typisch für Griechenland:

Kampf gegen Steuerhinterzieher: Griechenland verhaftet Maronenverkäufer statt Millionäre

Ein alter, hoch verschuldeter Maronenverkäufer in Griechenland wird von einem Polizeitrupp festgenommen, weil er keine Lizenz mehr hat. Der Vorfall löst eine Welle der Empörung in dem Land aus: Reiche Steuersünder würden geschont, die Armen verfolgt.

Mehr dazu: http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...rt-gegen-maronenverkaeufer-vor-a-1068307.html
 
Zurück
Oben