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Hier steckt wiederum ein "Geheimnis" drin: Abgesehen davon, dass man nun das Gesetz von These + Antithese --> Synthese anführen könnte, können wir durch diese deine Erkenntnis zu einer Frage zurückgehen, welche du vor langer Zeit aufgeworfen hattest:


Was ist Gott?


Wenn es um Gott geht, dann tendieren die meisten Menschen zu folgendem Muster:

1. Sie gehen die Frage an, als wäre es völlig klar, dass Gott "objektiv" verstanden werden kann, also unter Weglassen des subjektiven Empfindens. Diese Vorgehensweise ist schon uralt und entspricht ungefähr den heutigen Wissenschaften. Die Königsdisziplin ist hier vermutlich die Empirie, also das "Messen".

2. Leider sind sie aber darin aber völlig inkosequent - das gilt auch für unzählige Wissenschaftler. Sie tun so, als wären sie wirklich objektiv, aber wenn du nachhakst, dann stösst du auf eine Unmenge von niemals hinterfragten Annahmen, Vermutungen und Dogmen.


Mit anderen Worten: Sie gehen zwar "den objektiven Weg", aber kaum haben sie einen Schritt getan, verlassen sie diesen Weg auch schon wieder. Tatsächlich würde dieser Weg zur Erkenntnis Gottes führen (über die Betrachtung der Gesetze seiner Schöpfung), aber nur für den, der den Weg auch wirklich konsequent geht. Es ist nicht verwunderlich, dass ganz, ganz grosse Wissenschaftler (Einstein, Leonardo da Vinci, C.G.Jung etc.) oft auch Mystiker waren.


3. Der subjektive Weg führt ebenfalls zu Gott. Das ist der Weg, wo oft gesagt wird "Geh in dich, such nicht im Aussen." Dieser Weg bedarf eines fundamental anderen Ansatzes: Die Beschäftigung mit dem, was "objektiv richtig" ist, wird auf ein Minimum beschränkt, und es wird dem Aufmerksamkeit gewidmet, was "subjektiv richtig" ist. Die Königsdisziplin auf diesem Weg ist die Meditation. Er führt zur Erkenntnis Gottes in mir.

4. Leider gehen auch diesen Weg die wenigsten Menschen konsequent. Sie tun einen oder zwei Schritte, und dann lassen sie sich wieder ablenken. Oder sie erschrecken über die unglaublichen Tiefen, die in ihnen vorhanden sind und lassen es lieber sein.


5. Ein weiteres Übel ist, dass die beiden völlig verschiedenen Wege auf unsinnigste Weise miteinander verglichen werden: Beispielsweise indem man argumentiert "Sogar die Quantenphysik bestätigt das Vorhandensein von 'Shunyata' (Leere)." Das ist Quatsch mit Sosse, hier werden Äpfel mit Birnen verglichen.


6. Doch so verschieden die beiden Wege auch sind, letztlich sind sie die beiden Seiten derselben Münze.



Die Frage "Was ist Gott?" kann also auf zwei Arten beantwortet werden:

a) Finde Gott im Aussen, indem du die notwendigen Schritte tust.

b) Finde Gott im Innen, indem du die notwendigen Schritte tust.

(Die Klugen gehen beide Wege gleichsam. Aber dafür benötigst du entsprechend Zeit, Ausdauer, intellektuelle und emotionale Intelligenz und - zumindest teilweise - auch Geld.)

Gemeinsam ist beiden Antworten, dass es keine intellektuelle Antwort ist, sondern eine Anleitung, eine Anweisung oder ein Kochrezept, wie vorgegangen werden muss, um Gott zu finden. Ich kann dir nicht die Antwort direkt geben, was Gott ist, aber ich kann dir sagen, was du tun sollst, um die Antwort selbst zu finden.


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