Erlernte Hilflosigkeit und Depression vs. Helfersydnrom

LunaMedia

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285
Ich möchte mal eine Diskussion eröffnen zum obigen Thema.

Drauf gebracht hat mich eine Antwort zu einem anderern Thread (danke an denjenigen!).

Wie verhält es sich eigentlich mit dem Thema: hilflos und depressiv sein, weil es seit Kindheit an ständig irgendwelche manchmal sogar ungebetenen "Helfer" gab, die einem alle schweren Aufgaben abnahmen. Evtl. sogar ein Muster, das sich über mehrere Generationen hinweg zieht.

Ich möchte das mal mit dem Thema erlernte Hilflosigkeit bezeichnen. Und ich möchte dreist behaupten, dass eigentlich hauptsächlich Frauen bzw. Kinder von überängstlichen oder übervorsorglichen Müttern bzw. Partnern (oder Regierungen?) betroffen sind.
Solche, die einem nix alleine machen lassen, bis man irgendwann selbst daran glaubt, dass man hilfos und schwach und unnütz ist.

Möchtet ihr mir zu diesem Thema (aus verschiedener Sicht) was bitte KONSTRUKTIVES beisteuern? Das würde mich echt freuen.

Was kann man tun um aus solch einer erlernten Hilflosigkeit wieder heraus zu kommen? Was kann man von der anderen Seite her tun, um einen solchen Menschen nicht noch mehr in seinem Muster zu unterstützen indem man ihm hilft?

Freue mich auf interessante Beiträge.

Gruß
LunaMedia
 
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Ich möchte das mal mit dem Thema erlernte Hilflosigkeit bezeichnen. Und ich möchte dreist behaupten, dass eigentlich hauptsächlich Frauen bzw. Kinder von überängstlichen oder übervorsorglichen Müttern bzw. Partnern (oder Regierungen?) betroffen sind.
Solche, die einem nix alleine machen lassen, bis man irgendwann selbst daran glaubt, dass man hilfos und schwach und unnütz ist.

Ich glaube, genau das kann einem auch passieren, wenn die Mutter anstatt überängstlich und übervorsorglich vielmehr dominant und fordernd/erwartend ist, völlig einnehmend. Eine Mutter, die ihr Kind mehr wie etwas Materielles, ein materielles Gut, als ein Lebewesen mit Gefühlen, Bedürfnissen etc. behandelt bzw. benutzt (hat). Das Kind lernt dann auch sozusagen, nur auf Befehl zu funktionieren, und lebt demnach auch später so, mehr oder weniger völlig hilflos, ohne Mutter an der Seite, weil es dann nicht mehr weiß, was es tun soll, was richtig und was falsch ist usw...

Was kann man tun um aus solch einer erlernten Hilflosigkeit wieder heraus zu kommen? Was kann man von der anderen Seite her tun, um einen solchen Menschen nicht noch mehr in seinem Muster zu unterstützen indem man ihm hilft?

Sich dessen bewusst werden, dass so ein/dieses Verhalten kein gesundes ist, und demnach auch weder hilft noch gut tut.

Spontan würde ich sagen, diesen Menschen nicht mehr weiter unterstützen. Auch nicht an ihm rumrütteln oder sonst irgendwas.

Sagen, darauf hinweisen, die eigenen Gefühle diesbezüglich mitteilen, das ist ok, wenn's einem auffällt, finde ich - mehr aber auch nicht.

Im Endeffekt kommt es eh aus jedem selbst heraus, wenn es an der Zeit ist. Dann macht es auch Klick und es wird etwas geändert.
 
Spontan würde ich sagen, diesen Menschen nicht mehr weiter unterstützen.

...auf's Helfen bezogen, bei Dingen, die dieser Mensch auch ohne Probleme alleine erledigen kann. Was man, denke ich, auch sieht/spürt.

Wer einem Menschen immer alles abnimmt, weil dieser vielleicht Angst hat, schränkt diesen Menschen gleichzeitig nur noch mehr ein.

So kann dieser nie wirklich zu sich kommen, nie aus sich herauskommen, aufbrechen/herausbrechen erst mal, sozusagen...

...bis es dann losgehen kann - das Leben.
 
Hierzu die Erkenntnis aus dem Enneagramm.

Die Zwei – der Geber
Ich helfe! Ich bin ok, wenn ich helfe! Ich bin gut, wenn ich liebevoll,selbstlos und hilfsbereit bin!

Wahrnehmung als Kind Zweier mussten in der Kindheit die Bedürfnisse ihrer Eltern erfüllen. Dadurch hat das Kind die Grundüberzeugung entwickelt, dass es nur dann geliebt wird, wenn es sich auf die Bedürfnisse und Nöte anderer einstellt und ihnen etwas gibt. Das Kind glaubt, dass es nur dann geliebt wird, wenn es etwas für eine Beziehung tut.

Unerlöst „Brauch mich“ ist das Zauberwort. Eine Zwei möchte gebraucht werden, um Abhängigkeiten zu schaffen. Da sie sich immer um die Bedürfnisse der anderen kümmert, hat sie wenig Zugang zu ihren eigenen. Damit macht sie ihre eigene Identität von der von anderen abhängig. Wenn der Dank für die Hilfe ausbleibt folgen Schuldzuweisungen.
Andere Menschen können sich von einer Zwei erdrückt, bedrängt und manipuliert fühlen, wenn sie die untergründige Botschaft „Liebe mich für das was ich für dich tue“ als Verpflichtung spüren.

Falle und Sünde- Hochmut, Stolz. Die Zwei glaubt, für sich selbst nichts zu brauchen und ist stolz darauf, dass sie gebraucht wird.
Abwehrreaktionen zeigen sich durch Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Die Zwei neigt auch dazu ihren Körper abzulehnen, da sie die meiste Zeit mit „Geben“ beschäftigt ist und sich dann mit z.b. Süßigkeiten „belohnt“. (Suchtverhalten).

Die Stärken:
Hat ein großes Herz, kann wirkliches Mitgefühl empfinden, engagiert sich für die Interessen anderer, hilfsbereit und selbstlos.

Einladung zur Freiheit:
Eine Zwei reift dann, wenn sie das Spiel von Manipulation und Abhängigkeiten erkennt und beendet. Dabei hilft ihr eine sachliche Betrachtungsweise. Eine erlöste Zwei zeigt einen gesunden Egoismus, die den Zugang zu eigenen Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen ernst nimmt. Die Aufmerksamkeit wird nach innen auf die eigene Person gerichtet.

Geistesfrucht: Demut Erlöst
Zeigt echtes Mitgefühl und kann lieben ohne Bedingungen und Hintergedanken. Lässt andere ihren eigenen Weg gehen. Entwickelt ihre eigenen kreativen Seiten und hilft ohne Dank einzuklagen.
 
Liebe Lilith,

interssante Dinge, die du da schreibst. Deckt sich ein bißchen mit der Beschreibung einer Chicory-Persönlichkeit (Bachblüten).

Magst du mir kurz beschreiben, was ein Eneagramm ist? Bin gerade zu faul zum recherchieren.

Vielen Dank im Voraus.

LunaMedia
P.S. und wie "erlöst" man dieses Spiel von Geben-Und-Nehmen von Erwartungs-Haltung und Manipulation usw.? Hättest du da auch noch ein paar Tipps oder Ideen?
 
Liebe Lilith,

interssante Dinge, die du da schreibst. Deckt sich ein bißchen mit der Beschreibung einer Chicory-Persönlichkeit (Bachblüten).

Magst du mir kurz beschreiben, was ein Eneagramm ist? Bin gerade zu faul zum recherchieren.

Vielen Dank im Voraus.

LunaMedia
P.S. und wie "erlöst" man dieses Spiel von Geben-Und-Nehmen von Erwartungs-Haltung und Manipulation usw.? Hättest du da auch noch ein paar Tipps oder Ideen?

Das Enneagramm ist eine alte Lehre die ihren Ursprung bei den Sufis hat.


Das Enneagramm unterscheidet neun verschiedene Persönlichkeitsmuster und beschreibt ihre Beziehungen zueinander. Der Name stammt aus dem Griechischen; ennea ist das griechische Wort für "neun" und gramma bedeutet "Modell".

Mehr darüber unter http://www.enneagramm.de/enneagramm.php?aktion=start

Ja und wie erlöst man nun das Spiel. Laut Enneagramm gibt es dazu einen Gegenspieler der dies auch zuläßt. Nach dem Sprichwort " Jeder Topf bekommt seinen Deckel"
Als erstes sollte der Gegenspieler sein eigenes Muster erkennen.
Warum läßt er sich manipuliere?
Kann er nicht nein sagen?
Setzt er keine Grenzen?
Will er es allen Recht machen?
Geht er den einfacheren Weg?

Lilith
 
Was kann man tun um aus solch einer erlernten Hilflosigkeit wieder heraus zu kommen? Was kann man von der anderen Seite her tun, um einen solchen Menschen nicht noch mehr in seinem Muster zu unterstützen indem man ihm hilft?

Helfen ist ok!
wenn es nicht aufgedrängt ist, wenn ich gefragt habe "Willst du dass ich dir Helfe" und diese Hilfe auch angenommen wird.
Wenn ich helfe, darf dafür keine emotionale Abhängigkeit entstehen.
Falsch: Also ich helfe dir und dafür bist du ein braves Kind.
Richtig: Ich helfe dir gerne, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Ich liebe dich wie du bist, ich nehme dich an.

Lilith
 
Wahrnehmung als Kind Zweier mussten in der Kindheit die Bedürfnisse ihrer Eltern erfüllen. Dadurch hat das Kind die Grundüberzeugung entwickelt, dass es nur dann geliebt wird, wenn es sich auf die Bedürfnisse und Nöte anderer einstellt und ihnen etwas gibt. Das Kind glaubt, dass es nur dann geliebt wird, wenn es etwas für eine Beziehung tut.

Unerlöst „Brauch mich“ ist das Zauberwort. Eine Zwei möchte gebraucht werden, um Abhängigkeiten zu schaffen. Da sie sich immer um die Bedürfnisse der anderen kümmert, hat sie wenig Zugang zu ihren eigenen. Damit macht sie ihre eigene Identität von der von anderen abhängig. Wenn der Dank für die Hilfe ausbleibt folgen Schuldzuweisungen.
Andere Menschen können sich von einer Zwei erdrückt, bedrängt und manipuliert fühlen, wenn sie die untergründige Botschaft „Liebe mich für das was ich für dich tue“ als Verpflichtung spüren.

Falle und Sünde- Hochmut, Stolz. Die Zwei glaubt, für sich selbst nichts zu brauchen und ist stolz darauf, dass sie gebraucht wird.
Abwehrreaktionen zeigen sich durch Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Die Zwei neigt auch dazu ihren Körper abzulehnen, da sie die meiste Zeit mit „Geben“ beschäftigt ist und sich dann mit z.b. Süßigkeiten „belohnt“. (Suchtverhalten).

Die Stärken:
Hat ein großes Herz, kann wirkliches Mitgefühl empfinden, engagiert sich für die Interessen anderer, hilfsbereit und selbstlos.

Oberen Text finde ich soweit gut ge-/beschrieben. Jedoch, widerspricht sich dieser Text nicht mit den Stärken? Großes Herz, wirkliches Mitgefühl, selbstlos? Vielmehr findet hier doch mehr oder weniger alles aus Berechnung statt und es ist auch mehr als offensichtlich, dass dies kein gesundes Verhalten ist? Während die Stärken gesund klingen/sind bzw. etwas mit gesunden Eigenschaften, gesundem Verhalten zu tun haben, meinem Empfinden nach.
 
Oberen Text finde ich soweit gut ge-/beschrieben. Jedoch, widerspricht sich dieser Text nicht mit den Stärken? Großes Herz, wirkliches Mitgefühl, selbstlos?

Vielmehr findet hier doch mehr oder weniger alles aus Berechnung statt und es ist auch mehr als offensichtlich, dass dies kein gesundes Verhalten ist? Während die Stärken gesund klingen/sind bzw. etwas mit gesunden Eigenschaften, gesundem Verhalten zu tun haben, meinem Empfinden nach.

Ja wenn du in der Falle sitzt, geschieht Helfen mit Berechnung.
Im erlösten Zustand ist die Hilfe selbstlos und wird auch nicht aufgedrängt.

Aus meiner Sicht.
 
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Ja wenn du in der Falle sitzt, geschieht Helfen mit Berechnung.
Im erlösten Zustand ist die Hilfe selbstlos und wird auch nicht aufgedrängt.

...und das sitze ich, wenn ich es so gelernt oder vorgelebt bekommen habe - und nicht erkenne, wieso, weshalb, warum.

...sowie auch, dass mein Verhalten kein gesundes ist bzw. wenn ich mir dessen nicht bewusst bin/werde.

Wenn der Dank für die Hilfe ausbleibt folgen Schuldzuweisungen.

Hier ist zum Beispiel sehr gut zu erkennen, dass man hier nicht von 'großem Herz' und 'selbstlos' reden kann. Stattdessen jedoch von 'Berechnung' und auch 'Erwartung', einer 'Erwartungshaltung'. Genauso verhält es sich auch, wenn ich mich für etwas, was ein anderer für mich getan hat, nicht bedanke - da kann ich ebenso kein 'großes Herz' haben.

Ansonsten, ja, da stimme ich dir zu, im erlösten Zustand... - wonach wir uns vermutlich alle sehnen, im Moment zumindest noch.
 
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