So.
Jeden in dieser Forumsgemeinde, der etwas Anderes weiß, als ich unten in dem Text zusammen fasse und mich konkretisieren oder verbessern, erweitern will, mit mir darüber diskutieren oder sonstwas, lade ich dazu ein. (Es gilt in diesem Zusammenhang jedoch Post 1, Anmerkung.)
Eine Anmerkung zu den Lebensregeln: diese kommen in vielfältiger Form in deutscher Sprache vor. Sie sind allesamt Übersetzungen und haben allesamt den Mangel, daß sie Versuche sind, einen spirituellen Sinn wörtlich zu übersetzen. Das macht als Vorgehensweise im spirituellen Bereich jedoch keinen Sinn, und nicht nur dort. Sondern jede Sprache verwendet andere Worte, um bestimmte Verständnisse zu erzeugen. Um bestimmte Aussagen treffend zu machen. Übersetzungen allein taugen als wenig, sondern der Übersetzende muß den Text wie der Autor verstehen, um dann die Bedeutung der Worte in die eigenen Sprache zu "transponieren". Es ist eher eine Frage der Komposition, der Wortzusammenstellung, die Sinn ausmacht, und nicht die Frage einer wörtlichen Übersetzung. Daher habe ich den Sinn hergestellt so, wie ich persönlich ihn erkenne. Nicht böse sein drüber, ich weiß: sie stehen überall anders. (siehe ganz unten.)
Die Reiki-Legende
Die Geschichte des heute allgemein als Reiki bezeichneten Usui-Systems der Natürlichen Heilung begann vor etwa 100 Jahren in Japan.
Da heute nicht mehr alle Details eindeutig nachzuweisen sind, fällt ein Teil der Geschichte in den Bereich der Legende, während viele Anekdoten und Hinweise sich inzwischen durch internationale Zusammenarbeit und Forschung eindeutig bestätigt haben sollen.
Die folgenden Informationen zur Reiki-Legende habe ich aus Büchern und aus dem Internet zusammengetragen und sie in eine hoffentlich leicht konsumierbare Textform gebracht. Da es eine Legende ist, sei mir das gestattet.
Dr. Mikao Usui, ca. 1865 im Süden Japans geboren, wirkte als Mönch und Lehrer an einer christlichen Missionsschule in Japan.
Während einer Unterrichtsstunde, in der seine Schüler wissen wollten, ob er die Aussagen der Bibel für wahr hielt, nahm alles seinen Anfang.
Nachdem Usui diese Frage bejaht hatte, fragten seine Schüler ihn, wie denn Jesus Christus seine Wunderheilungen vollbracht hatte.
Mikao Usui konnte auf die Frage nach dem "wie" keine klärende Antwort geben. Angeblich hatte Jesus Christus gesagt, daß alle, die ihm nachfolgen würden, diese Gabe erhalten und genauso würden heilen können wie Jesus Christus selber.
Die Sache ließ ihm keine Ruhe. Und so folgte er dem japanischen Ehrenkodex, der besagt, daß ein Lehrer auf alle Fragen seiner Schüler eine Antwort haben muß und wurde vom Lehrenden wieder zum Lernenden.
Dr. Mikao Usui legte seine Arbeit nieder, ging in die USA und forschte in christlichen Quellen nach, indem er in Chicago mehrere Jahre lang Theologie studierte. Er soll noch weiter um die Welt gereist sein und herausgefunden haben, daß es in allen Kulturen Hinweise auf Heilungen durch Handauflegen und dabei gesprochene "heilende Worte" gibt, was ja in den Evangelien als die Heilweise von Jesus Christus beschrieben wird.
Nachdem er die Welt bereist und und die alten Schriften vieler Kulturen studiert hatte, führte ihn sein Weg schließlich zurück nach Japan, ohne daß er auf die Frage seiner Schüler eine Antwort gefunden hätte.
Also tat er das Letzte, was ihm übrig blieb: er durchsuchte die alten Schriften seines eigenen Heimatlandes. Und auch dort fand er Überlieferungen über eine Heilpraxis, die mit dem Handauflegen und mit geistigen Übungen verbunden waren, die der Heilung dienten.
In Japan und in China ist, ebenso wie in vielen anderen Ländern die Heilwirkung des Handauflegens zwar bekannt und gebräuchlich. Jedoch die legendenhafte Geschwindigkeit der Spontanheilung des Jesus Christus hatte eben noch niemand erreicht. Und das war und blieb an dieser Überlieferung über Jesus von Nazareth ungewöhnlich.
Nun war Usui um die gesamte Welt gereist, hatte Jahre seine Lebens geopfert um eine Antwort auf die Frage seiner Schüler zu bekommen und hatte er sie auf seinen Reisen und durch sein Studieren gefunden? Nein.
Dr. Mikao Usui war befreundet mit dem Abt eines Klosters, in das er sich zurückgezogen hatte, um abschließend die kulturellen Schriften seines Heimatlandes bezüglich seiner Frage zu durchsuchen. Als er auch dort an die Grenzen seiner Möglichkeiten im Studium stieß, kam er durch die Beratung mit dem Abt zu dem Entschluß, daß die Abgeschiedenheit in der Natur, mit der Bitte um Erleuchtung betreffs der gesuchten Sache, ein letzter Weg sein könnte, um die Antwort zu finden.
Dr. Usui zog sich daraufhin fastend für 21 Tage auf einen heiligen Berg in Japan zurück, wie es der dortigen Tradition entspricht. In Abgeschiedenheit und Meditation hoffte er wohl, eine Antwort auf seine brennende Frage zu erfahren. Und so fastete und meditierte er 21 Tage lang. Der Erleuchtung wegen seiner Sache war er aber bis zum letzten Tag nicht nähergekommen.
In den letzten Minuten schließlich, als Usui seine Hoffnung schon aufgab und sich entgültig davon verabschiedet hatte, das erwünschte Wissen erlangen zu können, geschah das, worauf er gehofft hatte. Wie die Legende beschreibt, sah er vor seinen Augen ein helles Licht und außerdem Symbole und Zeichen, deren Bedeutung und Verwendung er auf einmal im Zusammenhang verstand. Er hatte die Symbole zwar in altindischen Sanskrit-Texten gesehen und hatte die Texte dazu gelesen, aber die Bedeutung der Symbole hatte sich ihm beim Studium nicht erschlossen.
Durch dieses mystische Ereignis des Erkennens des Zusammenhangs, durch dieses Erleuchtungserlebnis auf dem Berg also bekam Usui Verständnis für die Wirkung dieser vier universalen Symbole und seinen Körper erfüllte auf einmal eine sprudelnde Vitalität und Kraft, die er zuvor nicht gekannt hatte. So wird es erzählt.
Er spürte diese Kraft in sich und wußte, daß er von nun an heilen konnte. Auf dem Weg den Berg herunter verletzte er sich den Fuß an einem Stein. Die Legende erzählt, daß er sich die Hände auf die Wunde legte. Die Blutung stoppte und Usui konnte weitergehen, ohne daß er eine Beeinträchtigung spürte. Von da an wußte er, daß er heilen konnte, heißt es in der Legende.
Usui beschloß, den Ärmsten der Armen zu helfen, um die sich niemand kümmerte. Er ging in die Stadt Kyoto, in der es viele Hilfsbedürftige gab, und verteilte kostenlos Reiki an Arme und Bedürftige im Bettlerviertel. Er half vielen Menschen kraftvoller und gesünder zu werden, Arbeit und Unterkunft zu finden und aus dem Elend herauszukommen.
Die meisten jedoch fielen nach kurzer Zeit zurück in denselben Zustand wie vor seiner Hilfe. Sie ließen sich lediglich bereitwillig aufladen mit hilfreicher Energie, waren aber nicht bereit, aus eigenem Antrieb im Alltag verantwortungsvoll und selbstbewußt in ihrem Leben für sich selbst und andere aktiv zu sein.
Usui war enttäuscht feststellen zu müssen, daß die Menschen das gratis Gegebene annahmen und sich freuten über positive Veränderungen, daß ihnen aber darüber hinausgehender körperlicher oder geistiger Einsatz für das eigene Wohl oder das Wohl anderer zuviel verlangt war.
Er kehrte also seinem Vorhaben des selbstlosen Helfens den Rücken und beschloß, gezielter vorzugehen und eine Lehr- und Heilanstalt einzurichten. Er eröffnete eine Klinik, in der er denen half, die zumindest teilweise bereit waren, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen und ihr Leben grundsätzlich in Richtung der Gesundheit zu verändern.
Usui hatte erkannt, daß für eine dauerhafte körperliche Heilung die geistige Heilung Vorausetzung ist. Ansonsten kehren die körperlichen Krankheitssymptome zurück in derselben oder noch aussagekräftigerer Form. Daraufhin entwickelte Usui die fünf Lebensregeln, um seinen Patienten und Schülern einen Anhalt zu geben, welche inneren Haltungen bei der Natürlichen Heilung durch Reiki von Vorteil sind.
Usui wollte sein Wissen weitergeben, jedoch an Menschen, die er auch für fähig hielt, mit dieser Gabe umzugehen und sie sinnvoll einzusetzen. Daher weihte er auch nur ausgewählte Personen, die er genau prüfte und während ihrer Ausbildungszeit beobachtete, in die höheren Reiki-Grade ein.
Bis zu seinem Tode (ca. 1930) war es wohl nur ein Handvoll Leute, mit denen er über Reiki und Natürliche Heilung intensiv gesprochen hat. Er hat ein kleines Handbuch geschrieben, das "Reiki-Hikkei" (siehe google), das aus einer Reihe innerer Übungen besteht und seine eigenen Forschungen bezüglich der Heilung von Krankheiten beinhaltet.
1980 gab es im Westen 22 Reiki-Meister, die eine Vereinigung kommerziell arbeitender Reiki-Meister bildeten. 1988 wurde die Einweihungstradition vollständig "freigegeben" und damit steht diese neuzeitliche spirituelle Praxis, welche die uralte, weltweit gebräuchliche Heiltradition des Handauflegens, gekoppelt mit der Meditation und dem Gebrauch von Mantren auch im Westen wieder aufleben läßt, der gesamten Menschheit zur Verfügung.
Die fünf Lebensregeln nach Dr. Mikao Usui, angepaßt an die deutsche Sprache:
Gerade heute sei frei von Ärger über Dich und Andere.
Gerade heute handele frei von Sorge für Dich und Andere.
Gerade heute widme Dich ehrlich und aufrichtig Deiner Arbeit (an Dir selbst).
Gerade heute sei liebevoll zu allen Wesen und zu Dir selber.
Gerade heute sei erfüllt von Dankbarkeit für Dein Sein.
P.s.: Die Regeln treten mittlerweile in vielfältiger Form auf. Ich empfehle, sich durch solche Regeln nicht unter Leistungsdruck setzen zu lassen. Aber wenn man mal genau liest, dann ist das ein ganz hoher Anspruch, der sich durch diese Regeln verwirklichen möchte. Das kann nur lebenslanges Lernen bedeuten.