Erfahrung, Entwicklung, Zeit,...

Ich habe nur bisher keinen Sinn gefunden. Jedenfalls keinen, der wirklich Sinn macht. Sorry. Wo sollte ich den schon gefunden haben? In was, bei was?
Weiß nicht, worauf du hinauswillst.
:D Es tut mir wirklich leid, aber es geht ja auch nicht darum, den Sinn finden zu können oder darum, ihn zu suchen.

Du mußt ja für Dich selber wissen, was Du erlebst: erlebst Du dich im Hamsterrad? Rennst Du wie ein Wiesel, den Sinn suchend? Oder guckst Du dem Rad zu, wie es sich dreht, in dem die Hamster ihre Sinne suchen?

Was tut denn ein Hamster? Er sammelt. In einem Rad sammelt er die immergleichen Dinge in einem wiederkehrenden Kreislauf auf. Solange bis er es bemerkt, daß er einem Sinn nachläuft, den es nicht gibt, und aus dem Hamsterrad aussteigt.

Ich glaube Du mußt für Dich definieren oder erkennen, wo Du dich als Hamster befindest: bist Du am Rennen, immer von innen auf der Felge entlang? Oder kletterst Du gerade eine Speiche des Rades hoch, um eine Abkürzung zu erfahren? Oder hockst Du in der Mitte des Rades und schaust wie ein Sonnenkönig nach Außen in die Welt und ihr Treiben? Oder hast Du das Rad als Solches verlassen?

In letzterem Falle dreht sich nichts mehr, es kann sein, daß Du noch die gleichen Fragen in Dir hörst wie im Hamsterrad, weil die Beschäftigung der Vergangenheit in Dir reflektiert. Aber Du selber stehst dann ja außerhalb des Rades.

Darauf wollte ich Dich aufmerksam machen: daß man überprüfen soll, wer die Sinnfrage in einem stellt und wann sie gestellt wurde. Es ist möglich, daß man dann feststellt, daß die Sinnfrage gar nicht mehr die eigene Frage ist - z.b. weil man, wie eine Teilnehmerin hier im Thread schrieb, "in der Realität angekommen" ist.

Wenn man dann mal betrachtet, was die Realität ist, dann hat man es zunächst mal mit Materie zu tun. Gestaltbare Materie. Diese gestaltbare Materie ist im Jetzt. Jetzt kann man beobachten: die Frage nach dem Sinn, weshalb das alles ist und wieso ich mittendarin sitze, kommt aus der Vergangenheit. Sie entstammt dem Umstand, den Sinn des Ganzen nicht verstanden zu haben.

Und nun muß man sich wirklich prüfen: hat man den Sinn wirklich noch nicht verstanden? Oder hat man in sich durch Erfahrung und so weiter bereits die Möglichkeit, den Sinn gefunden zu haben? Wisse: man wird die Formulierung eines Sinnes niemals hören, denn die Ursache für die Formulierung der Frage liegt im außersprachlichen Raum. "Der Sinn" ist also nie absolut ergründbar, denn dafür müßte man die Ursache für das Entstehen des Sinns genauso kennen, wie die Ursache für das Entstehen der Schöpfung mit ihrem kreisläufigen Wiederkehren. Weil wir die Ursache für die Schöpfung aber nicht kennen, können wir ihren Sinn auch nicht letztendlich ergründen. Wir können ihn höchstens im Glauben finden, indem wir eine Ursache erfinden - einen Schöpfer-Gott zum Beispiel gepaart mit der Physik - und in der Stützung, die uns dieser Glauben gibt, einen Sinn erfahren.


Spirituell würde ich mir dann auch noch Gedanken machen über die Frage der Geschwindigkeit. Denn es ist ja so, Faydit: es gibt zweierlei Tempi im Leben. Manche sprechen auch von 2 Leben: ein schnelles Leben und ein langsames.

Der lustige Waldvogel hier im Thread wird mir als reifer Mann zustimmen, daß der erste Teil seines Lebens sehr rasch verlaufen ist, daß das Lebenstempo hoch war, weil man in einem Hamsterrad lief. Man erkannte darin seinen Sinn, bzw. kam es einfach so ohne daß man es großartig hinterfragt hätte.

Aber was kam dann? Eine Wendezeit. Ich erklär's mir immer neuronal und denke mir, daß das Gehirn Erinnerungen speichert und abrufbar macht. Und es dauert immer eine gewisse Zeit - auch das geht wiederkehrend wie im Hamsterrad - bis man das eigene Erlebte in die neuronale Struktur eingebaut hat und daher "erinnern" kann. Denn wie wir wissen wählt unser Bewußtsein ja aus, was wir speichern und was daher auch abrufbar sein wird. Das dauert.

Je mehr Jahre jetzt gelebt sind, desto häufiger hat man diesen Prozeß des Sich-Erinnerns bereits erlebt. Man hat erlebt: ui, meinem Gehirn und damit mir selber erschließen sich jetzt aufgrund des Erlebten ganz neue Denkwege und Problem- und Lösungsfindungsmöglicheiten, weil eine komplexere Art des Denkens und Verstehens möglich geworden ist - durch das Leben und die gemachte und in uns organisch verwobene, reflektierte Erfahrung.

Nun ja und was passiert dann? Man wird langsamer. Man entschleunigt. Man erkennt Therorie als Theorie: zum Beispiel daß Zeit Illusion ist, ist eine Theorie. Und damit ist diese Aussage für die Ausübung einer Praxis relevant, aber für die Realität ist sie unbedeutend. Für die Realität ist nur wichtig, daß es jetzt 9:23 Uhr und Sonntag ist, und das ist natürlich herrlich. *räkelstreck*


Tja, also Sinn im Moment meines Erachtens: räkeln und strecken wie ein Löwe. Weil Sonntag ist um 9:23 Uhr. Wer sollte beim Räkeln und Strecken Fragen nach einem Sinn stellen? Hab' ich als Kind schon nicht gemacht....

lg,
Trixi Maus

:danke:
 
Werbung:
Von Innen gesehen, ja. Aus Sicht innerhalb eines Lebens.

Und genau aus der Position schreibst du. Ganz gleich, wo du auf Reisen warst oder wie oft du schon da gewesen sein magst.
Dieser innere Zirkel ist es, der hier seine Kreise zieht... wobei du sie offenbar derzeit wirklich als Kreise empfindest, dabei sind sie es nicht.
Es sind Spiralen, die nach *oben unten* geöffnet sind. Somit verändert sich doch etwas. Was das ist, bestimmst du durch dein gelebtes Leben im HEUTE. Das Davor und das Danach zählen heute nur bedingt, weil sie eben... genau, relativ sind. Heute jedoch kannst du wirken und tust das ja auch. Du schreibst hier an den Thema seit gestern, Uhrzeit ist nachvollziehbar, Gedanken werden formuliert. Kann mir doch keiner sagen, das wäre nicht real.
Würde ein Fluchtversuch darstellen, sich aus dem Heute befreien zu wollen. Todessehnsucht?
 
Tja, also Sinn im Moment meines Erachtens: räkeln und strecken wie ein Löwe. Weil Sonntag ist um 9:23 Uhr. Wer sollte beim Räkeln und Strecken Fragen nach einem Sinn stellen? Hab' ich als Kind schon nicht gemacht....

lg,
Trixi Maus

:danke:


Der Sinn wäre z.B. den Sonntagmorgen ohne jeglichen Zeitdruck, das kuschelige Bett, das Räkeln und Strecken und die Ausdrucks- als auch Bewegungsmöglichkeiten des Leibes und sich selbst in aller Muse bewusst zu genießen. Der Sinn wäre z.B. sich selber eine Freude zu sein. Der Sinn wäre z.B. ein Licht anstatt ein Schatten für sich und alle Welt zu sein...Der Sinn nicht nur von Baum-Wesen in der Existenz ist es, Verbrauchtes in Unverbrauchtes zu recyclen. Dem entsprechend können wir Sinn darin finden, verunreinigten Geist zu entgiften, damit wir psychisch wieder viel saubere Luft und reinen Atem/Geist haben... :)
 
:D Es tut mir wirklich leid, aber es geht ja auch nicht darum, den Sinn finden zu können oder darum, ihn zu suchen.

Mir geht's darum.
Wer ohne Sinn leben will, oder sich mit Surrogaten zufrieden gibt, kann's ja tun. Ich finde es ein wenig bescheiden. Denn die Sinnfrage stellt sich im Grunde genommen im Inneren jeder. Manche verdrängen sie eben wieder. Aus Angst, was ihnen dabei wirklich begegnen könnte. Nämlich die Wahrheit über sie selbst.

Was tut denn ein Hamster? Er sammelt. In einem Rad sammelt er die immergleichen Dinge in einem wiederkehrenden Kreislauf auf. Solange bis er es bemerkt, daß er einem Sinn nachläuft, den es nicht gibt, und aus dem Hamsterrad aussteigt.

Ich glaube Du mußt für Dich definieren oder erkennen, wo Du dich als Hamster befindest: bist Du am Rennen, immer von innen auf der Felge entlang? Oder kletterst Du gerade eine Speiche des Rades hoch, um eine Abkürzung zu erfahren? Oder hockst Du in der Mitte des Rades und schaust wie ein Sonnenkönig nach Außen in die Welt und ihr Treiben? Oder hast Du das Rad als Solches verlassen?

In letzterem Falle dreht sich nichts mehr, es kann sein, daß Du noch die gleichen Fragen in Dir hörst wie im Hamsterrad, weil die Beschäftigung der Vergangenheit in Dir reflektiert. Aber Du selber stehst dann ja außerhalb des Rades.

Nette Gehirnwäsche, an die ich nicht glaube. Und selbst wenn 100 Buddhas, Oshos oder whoever das so sagen. Und wenn ich hinsehe, so ist die nicht wahr. Nirgends. Meine Wahrnehmung sagt, zeigt mir etwas völlig anderes.

Darauf wollte ich Dich aufmerksam machen: daß man überprüfen soll, wer die Sinnfrage in einem stellt und wann sie gestellt wurde. Es ist möglich, daß man dann feststellt, daß die Sinnfrage gar nicht mehr die eigene Frage ist - z.b. weil man, wie eine Teilnehmerin hier im Thread schrieb, "in der Realität angekommen" ist.

Tut mir leid, deine Erklärungen sind in meinen Augen egalisierende, hausbackene Pseudoerkenntnis. Selbsterschaffene Gehirnwäsche. Weder irgendwie reflektiert, noch auf irgendwas überprüft, sondern nett zusammengebastelt, wie's ins eigene Konzept passt.

Etwas, das jemand macht, der lieber blind sein möchte, als hinzusehen. Hauptsache, die eigene Welt ist damit in Ordnung.

Kann man ja machen. Wenn's einem genügt.

Du sagt mit vielen Worten eigentlich gar nichts. Nichts Wesentliches. Wo ist dein Sinn?
Ist so! Grandiose Erkenntnis! Gratulation!
 
Es sind Spiralen, die nach *oben unten* geöffnet sind. Somit verändert sich doch etwas. Was das ist, bestimmst du durch dein gelebtes Leben im HEUTE. Das Davor und das Danach zählen heute nur bedingt, weil sie eben... genau, relativ sind.

Mir ist diese Illusion, an die wir alle glauben sollen, durchaus bekannt. Bleibt nur dennoch eine, meiner Ansicht nach. Die uns genau damit hier festhält.

Würde ein Fluchtversuch darstellen, sich aus dem Heute befreien zu wollen. Todessehnsucht?

Hatte ich jahrelang, ja. Nützt nur leider nichts, weil ich nicht dahin gekommen wäre, wohin ich gewollt hätte.
Eigentlich war's eher Lebenssehnsucht. Die nach dem, das nicht hier ist.
Auch nie hier sein wird. Langsam spielt's dennoch keine Rolle mehr.
 
Faydit
Auch nie hier sein wird.
wenn du etwas konsequent ausschließt, wirst du es auch nie erfahren. Nur wer alle potentielle Möglichkeiten anerkennt, wird sie auch erfahren können.

Sei authentisch, aber schließe nichts als mögliches Potential aus.

Dein starkes Bedürfnis nach Antworten wird dich weiterbringen - stelle die richtigen Fragen und die Antwort entsteht IN dir, kein anderer kann deine Antworten liefern!

LGInti
 
Der Sinn des Lebens ist manchmal aus dem Unsinn einen Sinn zu machen.
Ich weiss, aber dann wenn ich sterben werde, werde ich eine ganz kleine Lücke im Herzen einiger weniger Menschen hinterlassen und genau, dass allein ist schon Sinn genug um zu leben. Man muss das Leben mit dem Herzen leben und nicht nach materialistischen Standpunkten beachten. Ebenfalls sind die hässlichsten Dinge, oft die schönsten Dinge, denn der wahre Wert versteckt sich im Innneren und man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Leben besteht auch lernen und lernen heisst auch aus dem Negativen was Positives abgewinnen zu können. Sterben mit einem Lächeln, ist ein erfülltes Leben. Mein Ziel ist, irgendwann in ferner Zeit, mal mit einem lächeln zu gehen.


klick mal das

lg
Cyrill
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
Der Sinn wäre z.B. den Sonntagmorgen ohne jeglichen Zeitdruck, das kuschelige Bett, das Räkeln und Strecken und die Ausdrucks- als auch Bewegungsmöglichkeiten des Leibes und sich selbst in aller Muse bewusst zu genießen. Der Sinn wäre z.B. sich selber eine Freude zu sein. Der Sinn wäre z.B. ein Licht anstatt ein Schatten für sich und alle Welt zu sein...
Das wären weitere Formen der Sinnes-Ausübung, ja genau. Du bringst mich drauf: der Sinn kann ausgeübt werden. Wenn schon nicht sprachlich gefunden. Vermutlich gibt es deshalb auch soviele Praktiken zum Einüben der Ausübung.

(Ich glaub wirklich: es läuft auf Übung heraus, das mit den Sinnen und mit dem Sinnen über die Sinne und den Sinn.
Wenn man es mal genau betrachtet: eine Schlange (S) trifft auf einen Menschen (i) und beide kommen jeweils unter ein Hütchen (nn), so daß man nicht mehr sieht, unter welchem Hütchen sich jetzt die Schlange oder der Mensch verstecken.
Und dann kommt packman (e) und frißt eines der Hütchen auf, und zwar das Linke. (en)

Dumm gelaufen - für die Schlange, wie man meinen könnte. Jedoch: keiner hat gesehen, daß in der Seele des Wortes, dem nn (non notus :) ) ja möglicherweise die Hütchen vertauscht wurden von einem Hütchentrick-Künstler. Und möglicherweise ist ja auch der Mensch gefressen worden und die Schlange übrig geblieben. ;)

Auf der anderen Seite: wenn "nn" non notus, also nicht bekannt ist, können wir sie vermutlich besser weglassen, um zu verstehen, was wir eigentlich bereits auch ohne das nn wissen. Da bleibt dann eine Schlange S, ein Mensch i, ein packman e und und ein Hütchen - von dem wir nicht wissen, was sich unter ihm befinden könnte und ob überhaupt etwas drunter ist. Es könnte z.B. sein, daß noch ein Mensch und noch eine Schlange darunter stecken....

... und damit bin ich beim Apfel angelangt, der gepflückt werden will und gegessen, weil er sonst herunterfällt und vermodert. Ich rette damit das wunderliche Baumwesen im nächsten Satz, von dem ich nicht weiß, wie es dort hineinkommt.

(Man sieht: oder auch nicht. Es ist - oder vorbei. Es sind alles nur Symbole... die beliebig besetzbar sind, aber eben nicht beliebig besetzt sind. Und das allein ergibt Sinn und dann auch Sprache, dieser Verzicht auf Diversität in der Buchstäblichkeit.)

Der Sinn nicht nur von Baum-Wesen in der Existenz ist es, Verbrauchtes in Unverbrauchtes zu recyclen. Dem entsprechend können wir Sinn darin finden, verunreinigten Geist zu entgiften, damit wir psychisch wieder viel saubere Luft und reinen Atem/Geist haben... :)
Ja, genau. Baumwesen - schön. :umarmen:

Das ist natürlich interessant. Da verlockst Du mich. :)

lg,
Trixi Maus
 
Zurück
Oben