Erfahrung als Maß der Dinge

ALnei

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yo.

inwieweit verlasst ihr euch auf eure erfahrungen ?
oft sind diese nämlich eine referenz,
für die einschätzung, bewertung oder ein ermessen der gegenwart.

zweifelt ihr manchmal an euren einschätzungen
oder vielleicht sogar immer ?
wenn so, wie trefft ihr entscheidungen, ohne diese auf einer festen überzeugung zu gründen ?

und noch mal anders: wie gestaltet ihr euren magischen maß-stab, wenn überhaupt ?

:zauberer1
 
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Eine kleine Geschichte, die sich tatsächlich so zutrug, möchte ich dazu erzählen:
An einer Kreuzung mussten wir mal eine Vollbremsung mit unserem Auto absolvieren, weil ein Opa meinte, ohne zu schauen, diese zu überqueren. Wir hätten ihn beinahe trotzdem noch *mitgenommen*. Das hat ihn sichtlich aufgeregt, er kam drohend auf uns zu und meinte wütend: "Ich überquere immer diese Kreuzung mit meinem Fahrrad. Schon seit dem 2. Weltkrieg. Und noch nie, wirklich noch nie habe ich seither gebremst!!!"

Man mag darüber schmunzeln oder auch nicht.
Ich habe beim Nachdenken darüber aus dieser Begegnung unglaublich viel über den Sinn und Unsinn von Erfahrungen gelernt.
:)
 
yo.

inwieweit verlasst ihr euch auf eure erfahrungen ?
oft sind diese nämlich eine referenz,
für die einschätzung, bewertung oder ein ermessen der gegenwart.

zweifelt ihr manchmal an euren einschätzungen
oder vielleicht sogar immer ?
wenn so, wie trefft ihr entscheidungen, ohne diese auf einer festen überzeugung zu gründen ?

und noch mal anders: wie gestaltet ihr euren magischen maß-stab, wenn überhaupt ?

:zauberer1



Na, endlich ein thread von dir, lieber ALnei:)

Erfahrungen sind etwas gutes, aber man muss sie zunächst machen. Habe ich auf einem betreffenden gebiet erfahrungen gesammelt, die positiv waren, verlasse ich mich natürlich darauf, aber nur bis zu einem bestimmten punkt, denn jeder fall liegt wiedert anders, absolut keiner ist gleich, was ein ständiges sich anpassen an veränderte verhältnisse bedingt.

Für mich persönlich bedeutet das, mir geistigen raum zu lassen, dass auch für andere, als übliche und erwartete handlungen, genügend raum bleibt.

Manchmal wage ich etwas, auch wenn ich nicht zu den wirklich mutigen gehöre, weil ich neugierig bin, was passiert und gerne experimentiere (natürlich nur in meinem ängstlichen rahmen:D). Es kann dann auch sein, dass ich auf die nase falle, aber daraus habe ich immer schon am meisten gelernt.

Meine einschätzungen betreffend menschen sind meist richtig und ich täusche mich selten. Sonst könnte man sagen, man hätte das zweifeln an einschätzungen für mich erfunden;).

Entscheidungen gründen bei mir meist auf festen überzeugungen. Manchmal habe ich aber keine, dann entscheide ich einfach mal. Da ich ziemlich chaotisch bin, habe ich nie wirklich kontrolle über mein leben, sondern das ganze ist eine einzige wundertüte. Ich habe mich dem chaos freiwillig und in liebe überlassen.
Bis jetzt hatte ich einigermassen glück, habe aber auch falsche entscheidungen getroffen.

Für eine entscheidung brauche ich in erster linie keine feste überzeugung oder erfahrung, sondern in erster linie zeit - manchmal viel zeit, um abzuwägen, was richtig oder falsch ist und warum. So kann man vermutlich auch eine gute und richtige entscheidung fällen, ohne zuvor eine überzeugung gehabt zu haben.

Danke für den interessanten thread:)




PS: Dabei hatte ich auch einen guten im kopf, aber warte nur...:D
 
Ja das mit den Maßen ist so eine Sache. Ich frag mich ja auch manchmal so Dinge wie, wer hat denn eigentlich bestimmt, wie schwer genau ein Kilogramm ist?


:confused:
Frl.Zizipe
 
Ich denke oft ist der Massstab die Gefühlswelt, ... .
Das heisst man tut ja sehr viele Dinge nach dem Gefühl und ich denke in der Magie ist es nicht anders, man fühlt ob es sich für einen persönlich gut oder schlecht anfühlt. Was es auch immer ist, was dieses Gefühl auslöst ist schwierig zu sagen, ist es das Gewissen oder ist es die Erfahrung?
Ich denke das wäre mal noch interessant was es regelt wenn jemand magisch tätig ist?
lg
Cyrill
 
yo.

inwieweit verlasst ihr euch auf eure erfahrungen ?
oft sind diese nämlich eine referenz,
für die einschätzung, bewertung oder ein ermessen der gegenwart.

zweifelt ihr manchmal an euren einschätzungen
oder vielleicht sogar immer ?
wenn so, wie trefft ihr entscheidungen, ohne diese auf einer festen überzeugung zu gründen ?

und noch mal anders: wie gestaltet ihr euren magischen maß-stab, wenn überhaupt ?

:zauberer1

erfahrung ist im magischen kontext ein schwieriges wort. es kann der gegenspieler des zauberns werden.

entscheidung ist im magischen kontext ein schwieriges wort. was bedeutet ent scheidung? wird eine scheidung wieder zusammengefügt?

ein optimaler ansatz wäre ein pool, aus dem man wählt. der pool schließt die erfahrung ein, aber im sinne einer mystischen zusammenfassung. aus diesem wird dann nichts geschieden, sondern gewählt im sinne einer fokussierung. die wahl ist mein wille.

es gibt z.b. auf meinem arbeitsplatz zwischen mitarbeitern konflikte, welche mir von einem vorigem arbeitsplatz bekannt sind. ich erlebe es als typisch (erfahrung)und sehe das täglich grüßende murmeltier. nun kann ich spielerisch anderes versuchen, mich nicht beteiligen, oder auf basis der mystik (alles ist eins) eine komplett neue situation erschaffen. das freilich ist eine wahre kunst.
 
Ich habe irgendwo keine andere Wahl als mich auf meine Erfahrungen und zum sehr großen Teil auch auf Erfahrungen der anderen zu verlassen.
Aber manchmal fällt es mir auch ein radikal an allem zu zweifeln. Klappt aber nicht. Es ist einfach sinnvoll zu glauben, dass der Zug heute um die selbe Zeit abfährt wie gestern, und noch sinnvoller die Überzeugung zu haben, dass der Teller fällt, wenn ich ihn in der Luft abstelle:D
 
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