Erdebeben in Haiti, Port au Prince

ELi7

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Wie kann nachhaltig geholfen werden?

Uns alle haben die Folgen des Erdbebens in Haiti bewegt. Daher ist ja auch eine Riesenwelle an materieller und finanzieller Hilfe unterwegs zu den Menschen im Erdbebengebiet und teils bereits angekommen. Die meisten fragen sich, wie kommt die Hilfe an und was haben die Menschen dort heute und auch morgen noch davon?

Ich selbst wohne ja im Nachbarstaat Dom.Rep. und habe mir dieselbe Frage gestellt. Besonders deshalb, weil meine Lebens-Partnerin Haitianerin aus La Saline, dem ärmsten Viertel im Hafengebiet von Port au Prince ist.
Also habe ich ein Auto mit Hilfsgütern vollgepackt und bin vom 16.-19.Januar dahin gefahren, und habe bereits vom 21.-24. Januar eine zweite Hilfsladung dorthin gebracht.
Ich will hier keine Berichterstattung darüber machen und mich auch nicht gross darüber auslassen. Wer interessiert daran ist, kann das ja in meinem Blog

http://lasaline.blogspot.com/

nachlesen und sich auch dort äussern.

Es geht mir um die oben gestellte Frage, die ich zwar für mich bereits beantwortet habe. Aber mich interessieren noch andere Ansichten aus verschiedensten Perspektiven. Daher freue ich mich auf eure Beiträge.
Alles Liebe von ELi
 
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Hallo Eli7

Es geht um das zusammenverbunden sein, wie eine Familie.

Durch die modernen Medien fühlen wir uns so wie es noch nie zusammen gebunden, und was am einem ende Schmerzt, fällt am anderen Ende zurückt. Das ist der Ausdurck der neuen Zeit, die es noch nie gebeben hat.

Ach ja es kann materiell sic:schmoll:h gut ausgenutzt werden..
 
, ---es ist ganz schrecklich was diese menschen dort leiden, und gerade den überlebenden muss geholfen werden, vor allem tun mir die kinder die verloren im schutt und dreck sitzen leid,--in österreich gibt es nachbar in not , das rote kreuz und die caritas da kann man spenden, diese organisationen besorgen was gebraucht wird und sorgen auch das es dort ankommt wos gebraucht wird, ---
 
Ja, Synkope,
dass wir alle zusammengehören, das zeigt die Welle der Hilfsbereitschaft ganz deutlich.

und du meinst Peperl,
dass die grossen Organisationen es schon richten werden.

Sicher können solche Massentransporte nur von grossen Organisationen bewältigt werden.
Aber sie haben es sehr schwer, die gesammelten Hilfsgüter zu den Menschen zu bringen. Die Feinverteilung ist sehr mühsam.

Eine nachhaltige Hilfe kann immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein.
ELi
 
Ja, Synkope,
dass wir alle zusammengehören, das zeigt die Welle der Hilfsbereitschaft ganz deutlich.

und du meinst Peperl,
dass die grossen Organisationen es schon richten werden.

Sicher können solche Massentransporte nur von grossen Organisationen bewältigt werden.
Aber sie haben es sehr schwer, die gesammelten Hilfsgüter zu den Menschen zu bringen. Die Feinverteilung ist sehr mühsam.

Eine nachhaltige Hilfe kann immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein.
ELi

natürlich da hast du recht, aber im moment fehlt es ja an allem,ich meine wasser medikamente,etwas zu essen , zelte usw. das kann man durch diese spenden finanzieren, später dann aufbauhilfe´und hilfe zur selbsthilfe,das wurde bei uns schon einmal praktiziert zb.in friaul, da konnten wir viel helfen---nur sind in haiti viel mehr menschen betroffen undviel schwieriger zu helfen,aber was sollen wir sonst tun?
 
Dass wir alle "zusammengehören" ist gerade in dieser Hinsicht absolut naiv - und ich möchte sogar sagen blind (nicht persönlich gemeint).
Vor allem bezogen auf das Medienzeitalter muss man sagen, dass die menschlichen Werte absolut hinten an stehen - und es reduziert sich endgültig ALLES aufs Geld.

Die Wörter "Hilfe" & "Beistand" reduzieren sich doch absolut auf TV-Gerät einschalten, Nachrichten konsumieren - und wenn das schockierte zu tief trifft, schaltet man ab. Das Prinzip an sich könnte man sogar als pervers einstufen - vor allem weil es auch noch fokussiert.

Wen interessieren in dieser Minute kleine und hungernde Kinder in Nigeria?
Wer interessiert sich für Kindersoldaten?
Wer denkt auf permanenten Straßenkrieg und hinterlassenes Chaos in Somalia?
Wie schauts mit den Obdachlosen aus, die nur wenige Kilometer von uns allen irgendwo bei Minusgraden auf Bushaltestellen rumlungern?
Tierversuche zu "unseren Gunsten"?
Vergewaltigungen in jedem Land der Welt?

Aber nein... momentan ist halt "das Erdbeben" in...
Spätestens nächstes Jahr um diese Zeit, wenn wieder ne neue Katastrophe in aller Munde ist, schert sich die breite Masse kaum noch um Erdbebenopfer oder verschleppte Kinder in Port au Prince.

Um hier keine falsche Meinung über mich entstehen zu lassen:
Die Leute dort haben mein vollstes Bedauern - und das passierte ist schlichtweg eine Katastrophe.
Dennoch finde ich das Verhalten der typischen Mitteleuropäer, sprich der "fleißigen Spender" einfach nur noch lächerlich.
Einerseits quert sich jedes Land gegen die Verbrecher aus dem Ausland, verweigert sich jeglicher Asylanten oder Immigranten, lässt die Politiker Hetzkampagnen als Politwerbung propagieren und der generelle Horizont im Sinne der EU, bzw. eines "weltlichen und sozialen Denkens" ist schlichtweg ein schlechter Witz.

Vor wenigen Wochen hätte der Großteil der Leute keinen Cent nach Port Au Prince gesendet, verwaiste Kinder aufgenommen oder sich sonst einen Dreck darum geschert. Jetzt ist es halt THEMA - so wie der Toyota Rückruf.

Also muss man sich als weitgereister Mensch fragen, "ist das wirklicher Beistand?" - oder einfach nur "medialer Hype".

Wer Hawaii und/oder ähnliche Entwicklungsländer selber kennenlernen durfte, weiß wie die Lage dort war. Soll heißen - bereits VOR dem Erdbeben waren die Zustände chaotisch, korrupt und einfach nur furchtbar.
Nun wird uns durch die Medien ein permanent schlechtes Gewissen eingeredet - und Hawaii soll durch die Spenden der Leute wieder "auferstehen".

Mein Fazit:
Ein bereits kaputtes Land, kann nach einer derartigen Katastrophe nicht wieder einfach so aufgebaut und reanimiert werden.
Das Erdbeben ist sicherlich eine seltene und harte Sache, Hawaii an sich war es früher schon. Man sollte die TV Berichte nicht dermaßen überbewerten...

Wie gesagt, man denke sich mal in einen Obdachlosen hinein, bzw. versuche zu begreifen, warum in unseren hochwertigen Sozialsystemen solche Personen KOMPLETT durchfallen - und dennoch jeder vorbeigeht.
 
Da hört meinereins doch glatt in den Nachrichten heute wie schlimm es,
drei Wochen nach der Katastrophe, immer noch steht auf der Insel.
Ja und dass es eben in Österreich nicht zulässig sei, Kinder aus
Krisengebieten zu adoptieren ...

:confused:

Warum denn das Kind gleich mit dem Bade ausschütten?
Warum muss man die Kids denn gelich adoptieren, frag ich mich?
Wo doch nichtmal festgestellt werden kann, wer nun Weise oder
gar Vollwaise geworden ist durch die tragischen Ereignisse ...
... das Chaos ist offenbar perfekt vor Ort!!

Warum aber sollte es nicht möglich sein, Kinder aus dem Krisengebiet
für einige Zeit in unseren Breitengraden unterzubringen - vorübergehend!
Müssen die kleinen mitten im Chaos die Auflösung sozialer Restsrukturen
mitansehen? Unsere Kids werden schlichtweg ins Ferienlager verfrachtet,
auf Erholung geschickt ... null Problemo!
Aber Kindern aus Krisengebieten vorübergehend ein Zuhause zu gewähren,
bis das Gröbste überstanden ist, scheint aus bürokratischer Sicht leider
nicht möglich zu sein ... !?

Sind Gesetze nun für Menschen gemacht oder gegen Humanität????


Euer, über undere eigene Dekadenz den Kopf schüttelnder, Ischariot
 
Genau das meine ich ja!
Dekadenz ist ein treffendes Wort!

Die Medien treiben es inzwischen schon soweit, dass man schief angeschaut wird wenn man sich vom "spenden" distanziert.
 
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