H
Hellequin
Guest
Da ich nicht schlafen kann, stehe ich gegen ein Uhr nachts auf und lege mich auf den Wohnzimmerfußboden. Es dauert nicht lange, bis sich mein Körpergefühl verändert und ich das Gefühl habe, in sehr dichter Atmosphäre bei annähernder Schwerelosigkeit so etwas wie langsame Sit-Ups zu machen. Ich fühle mich wunderbar dabei. Derweil schleichen meine Katzen um mich herum und gurren. Ich habe keine Zweifel daran, dass ich mich im Wohnzimmer befinde. Auch die Geräusche sind normal. Irgendwann kommt meine Frau ins Zimmer. Wir umarmen uns und sie erklärt, dass sie eigentlich noch schlafe. Wir gehen gemeinsam ins Schlafzimmer, wo sie tatsächlich im Bett liegt, die Augen halb geöffnet. Ich frage die Frau neben mir, ob es nicht gefährlich sei, wenn sie sich selbst sehe, und sie sagt: Ja, auf jeden Fall. Daraufhin bringe ich sie mit einer Geste dazu, sich aufzulösen, woraufhin die, die im Bett liegt, wieder einschläft. Ich wecke sie kurz und erkläre ihr, dass ich im Wohnzimmer bin, weil ich nicht schlafen kann. Dann gehe ich wieder nach drüben.
Nun werden die Wahrnehmungen etwas wilder: Ständig packt mich irgendjemand an einem Arm und zieht mich im Zimmer herum. Der Griff schmerzt zunehmend, als ob die Hand, die mich packt, Krallen habe oder Rasierklingen halte. Ich finde es trotzdem lustig und lasse es mir gefallen, herumgezerrt zu werden. Irgendwann versuche ich, einen Blick auf den "Angreifer" zu erhaschen. Es gelingt mir nicht, aber als er mich wieder einmal packt, ziehe ich ihn stattdessen so zu mir, dass ich an der Zimmerdecke seinen Schatten sehe. Er ähnelt einem Menschen, aber seine Kopfform passt nicht. Er scheint anstelle von Nase und Mund einen großen, nach unten gebogenen Raubvogelschnabel zu haben. Nun werde ich ängstlich, glaube an eine Heimsuchung. Ich ahne, dass es sich um jemanden aus meiner Vergangenheit handelt, vielleicht einem abgestoßenen Teil meiner selbst, der sich mit mir vereinigen möchte. Ich sträube mich, weil ich mir Sorgen mache, mich zum schlechteren zu verändern.
Mir gelingt die Flucht durch das Wohnzimmerfenster, doch kaum bin ich draußen, ändere ich meine Meinung und beschließe, auf den "Angreifer" zu warten. Er lässt sich nicht lange bitten und erscheint, weniger schrecklich, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Nicht einmal einen Schnabel hat er. Abgesehen von den Hörnern auf seiner Stirn, seiner roten Haut und seiner hageren Statur wirkt er wie ein ganz normaler Mensch. Ich bin nach wie vor nicht bereit, mit ihm zu verschmelzen, und fordere ihn auf, mir zu beweisen, dass er nützlich ist. Aus der Nacht, die uns umgibt, rufe ich Ungeheuer herbei, die mir übermächtig scheinen, und er erledigt sie mit Leichtigkeit.
Ehe ich eine Entscheidung treffe, wache ich auf. Ich fühle mich so ruhig und entspannt wie seit Wochen nicht mehr.
Nun werden die Wahrnehmungen etwas wilder: Ständig packt mich irgendjemand an einem Arm und zieht mich im Zimmer herum. Der Griff schmerzt zunehmend, als ob die Hand, die mich packt, Krallen habe oder Rasierklingen halte. Ich finde es trotzdem lustig und lasse es mir gefallen, herumgezerrt zu werden. Irgendwann versuche ich, einen Blick auf den "Angreifer" zu erhaschen. Es gelingt mir nicht, aber als er mich wieder einmal packt, ziehe ich ihn stattdessen so zu mir, dass ich an der Zimmerdecke seinen Schatten sehe. Er ähnelt einem Menschen, aber seine Kopfform passt nicht. Er scheint anstelle von Nase und Mund einen großen, nach unten gebogenen Raubvogelschnabel zu haben. Nun werde ich ängstlich, glaube an eine Heimsuchung. Ich ahne, dass es sich um jemanden aus meiner Vergangenheit handelt, vielleicht einem abgestoßenen Teil meiner selbst, der sich mit mir vereinigen möchte. Ich sträube mich, weil ich mir Sorgen mache, mich zum schlechteren zu verändern.
Mir gelingt die Flucht durch das Wohnzimmerfenster, doch kaum bin ich draußen, ändere ich meine Meinung und beschließe, auf den "Angreifer" zu warten. Er lässt sich nicht lange bitten und erscheint, weniger schrecklich, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Nicht einmal einen Schnabel hat er. Abgesehen von den Hörnern auf seiner Stirn, seiner roten Haut und seiner hageren Statur wirkt er wie ein ganz normaler Mensch. Ich bin nach wie vor nicht bereit, mit ihm zu verschmelzen, und fordere ihn auf, mir zu beweisen, dass er nützlich ist. Aus der Nacht, die uns umgibt, rufe ich Ungeheuer herbei, die mir übermächtig scheinen, und er erledigt sie mit Leichtigkeit.
Ehe ich eine Entscheidung treffe, wache ich auf. Ich fühle mich so ruhig und entspannt wie seit Wochen nicht mehr.
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