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Wow.. soviel Resonanz  :)


Zuerstmal zu Kangiska:


Leider hab ich deinen Thread nicht gesehen, aber jetzt durchgelesen. Was du da beschreibst mit dem Freund, das ist genau das. Es ist heftig und man checkt ja nicht jedesmal sofort, wo das jetzt her kommt. Die Gefühle sind ja nicht mit Etiketten versehen, worauf steht: Hey.. ich bin das Gefühl vom XX und du bist empfänglich dafür.

Aber es ist schon immer hilfreich, wenn man sieht, daß man mit einer Sache nicht alleine da steht  :)



@ JimmyVoice


Du hast mit deiner Feststellung schon grundsätzlich recht. Nur müßte man dann mit seinem Inneren ständig "auf Sendung" sein, so daß man immer alles prüft, was durchläuft. Aber ich hab das bisher nicht geschafft, wenn auch meine Wahrnehmung im Gegensatz zu früher in der Hinsicht viel besser wurde. Mitgefühl ist vielleicht auch nicht das richtige Wort, denn... wie kann man das nur gut beschreiben?... Manchmal, im Sommer passiert es, wenn ein Gewitter im Anmarsch ist, daß aus heiterem Himmel ein heftiger Sturm losbricht. Ohne Vorwarnung. So ist es auch mit diesen Emotionen. Sie überfallen einen ohne Vorwarnung. Ich will gar nicht mitleiden und besonders schwer wird es, wenn ich nicht weiß, woher das kommt. Mir ist es schon passiert, daß z.B. irgendwo ein Kind seine Mutter nicht fand und ganz verzweifelt war. Ich will dem Kind helfen und fragen wie es heißt, aber ich krieg kein Wort raus, weil mich die Verzweiflung vereinnahmt und ich muß hart dagegen ankämpfen um nicht einfach mitzuschluchzen. Ich will das gar nicht, das so fühlen.


Was die körperlichen Schmerzen angeht, habe ich heute zweimal erfolgreich geschafft, "es" wegzuschicken. Ich hab tatsächlich abgecheckt, ob es einen Grund dafür gegen könnte, daß Schmerzen da sind. Der Check sagte Nein und ich sagte: Okay... das ist nicht meins. Ich will das nicht fühlen.

Dann dachte ich erstmal nicht mehr dran und nach einer Weile wars weg.


Wenn Gefahr besteht, daß man in die Emotionen und Verwurschtelungen Nahestehender und Freunde mit reingesaugt wird (es hat wirklich nichts mit Energievampirismus zu tun), dann ist es wohl am besten, wenn man jede Situation erstmal überprüft. Ich seh schon, ich muß mir das angewöhnen. Aber es ist wichtig, denn ich denke mir, so kann man sich rausziehen, außerhalb stellen und dann wirklich vom eigenen Standpunkt aus agieren oder nicht.


Ich muß das unbedingt herausfinden, wie man lernt damit umzugehen, denn zum einen wird der Schleier immer dünner, also die Wahrnehmungen immer intensiver und zum anderen habe ich mindestens eine Tochter, die auch damit zu kämpfen hat und sie weiß das gar nicht. Mir wurde das auch erst jetzt klar.


@ Autumnheart



Das ist eine schwierige Frage. Wie gesagt, oft war mir gar nicht bewußt, was da abläuft. Wenn mir auffällt, daß Empathie im Spiel ist, zieh ich mich bewußt raus und mach den anderen auf das, was da in ihm vorgeht, aufmerksam. Wenn es mir nicht auffällt, steig ich natürlich automatisch mit ein. Deswegen überlege ich, daß ich lernen muß, ständig meine Gefühle zu überprüfen.


Ich habe übrigens auch die Schwierigkeiten mit großen Menschenmengen. Meist sträube ich mich, in die Stadt zu gehen und wenn es gar nicht anders geht, flüchte ich regelrecht nach einiger Zeit. Wenn ich länger als eine Stunde in einem Kaufhaus bin, krieg ich Zustände und muß raus. Bei uns in der Innenstadt ist diese Kirche mit dem Grab von Pater Ruppert Mayer. Da bin ich dann schon oft rein, um wieder frei durchatmen zu können. Allerdings wirkt das auch nur bedingt, weil da auch ein ständiges Kommen und Gehen ist. Ich gehe lieber in den Wald, dorthin wo so gut wie keine Leute rumlaufen.

Kino geht noch einigermaßen, aber ich seh mir am liebsten lustige Filme an. Aber es darf tatsächlich kein dramatischer Film sein.


Ich habe übrigens dann auch wirklich eine Zeitlang absolut geblockt. Aber das wirkt sich - wie Kangiska sagt - eben auch auf die Freunde aus und so solls ja nun auch wieder nicht sein.


Alles Liebe

SilverWillow


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