Ein Dank (Gedenken) an die Morgenlandfahrer

diabolo

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Das Wort "Westen" leitet sich ab von "vesper" = "Abend". Der "wilde Westen" kann also von der Kölner Südstadt aus betrachtet nur dort sein, wo es abends Nacht wird, wo die Sonne untergeht. Das scheint die einzig verläßliche Orientierung zu sein, wo denn der Westen ist, auf die Sonne und die Ewigkeit kann man sich verlassen, auf die Menschen weniger und auf Frau Merkel gar nicht.

Die Sonne geht unter in Düren, in Aachen, in Luxemburg, jedenfalls für den Kölner, während für den Berliner die alten Länder das Land der untergehenden Sonne bilden und wenn man am "Ende der Welt" in der Finistiere an der Küste der Bretagne selbstverloren in die sterbende Sonne schaut, so weiß man dort wo die Sonne untergeht da ist die "Abendsee", der atlantische Ozean. Irgendwo dort soll ja auch das sagenumwobene Atlantis gewesen sein, wo die Magier derart heftig die magischen Energien benutzten gegeneinander einsetzten, daß die Abendsee sich genötigt sah ihre Wellen über Atlantis zu schließen.

Die Sonne ist unser eingeborener Kompaß, mehr brauchen wir nicht, die Magnetnadel das ist schon was sehr seelenfernes.
"Ostara" = "die Morgenröte", und Osten bedeutet nichts weiter als da "wo die Morgenröte" ist also wo die Sonne aufgeht. Auch darauf kann man sich verlassen, jeden Morgen kann man erneut verifizieren wo der Osten ist. Da wo die Sonne aufgeht ist deshalb auch das Morgenland und es gilt als gesichert daß von Köln aus, die neuen Länder zum Morgenland gezählt werden müssen.
Von Berlin aus kann man dort dann auch schon Frankfurt an der Oder zum Morgenland rechnen und alles was dahinter ist, bis nach Korea und Vietnam, genaugenommen auch Sibirien. Das Morgen- und das Abendland treffen an der Beringstraße zusammen und wozu gehört systematisch also Südamerika, ganz klar, zum Abendland.

Äußerst intessant ist nun daß "Norden" etymologisch sich zurückführt auf die Bedeutung "links von Osten". Und damit ist dann alles klar und wir können uns ohne Hilfsmittel wie Atlas und Kompaß in der Welt zurechtfinden, jedenfalls wenn wir die Ansprüche nicht zu hoch stellen sondern nach seelisch-spirituellen Entsprechungen des Welterlebens suchen. Der "nordische" Schweinehund in uns Deutschen kommt also aus der Gegend links vom Sonnenaufgang. Das ist naturgemäß eine kältere Gegend da muß man sich vor den Charakteren vorsehen, die neigen zu übermäßiger Arbeit und praktizieren Prüderie um den wirtschaftlichen Erfolg zu steigern.

Süden bleibt dann nur noch der letzten freien Position vorbehalten. Was es etymologisch heißt konnte ich nicht rausfinden aber es ist dort wo die Sonne in der "Mitte" im "Mittag" steht. Wenn einer nun nicht dazu neigt links und rechts zu verwechseln hat er eine ganz gute Orientierung in der Welt. Süden ist von Köln aus gesehen, dann eben auch da wo es wärmer ist etwa in Mainz und Norden da wo es kälter ist, bzw. wo die CDU regiert, während das ganze auf der anderen Seite des Äquators sich umgekehrt darstellt.

So gelingt es sich einer seelennahen Geographie anzunähern. Morgenland ist da wo die Erleuchtung anfängt, wo die Erleuchtung als Morgenröte des Bewußtseins sich zunächst zeigt und wo man spürt hier sind die richtigen und kompetenten Erleuchtungsexperten zu Hause. Es ist sinnvoll ein "Morgenlandfahrer" zu werden wie Hermann Hesse die Erkunder des morgenländischen Geistes nannte, sinnvoll weil wir Abendländer Belehrung brauchen und Erweiterung unserer Möglichkeiten.
Morgenlandfahrer fuhren nach Poona und Baghwan war einer der großen Geister die versuchten etwas Lebendigkeit in die starr gewordenen Söhne und Töchter des Bildungsbürgertums zu bringen. Werner einer der größten Morgenlandfahrer übersetzte das I-Ging und man wird seinen Verdiensten für alle Zeiten gedenken dürfen.

Es wurde viel geleistet und man sollte bei alldem einmal an Ascona denken am Lago Maggiore. Dort gibt es den "Monte verita"
wo sich um 1900 lebensreformerisch eingestellte Leute trafen und siedelten, die eine Lebensweise anstrebten, die auf Vegetarismus, Landbaureform, Esoterik gründeten und auch eine sexuell freiere Umgangsweise versuchten miteinander zu praktizieren, da es den Söhnen und Töchtern des Bildungsbürgertums darum ging den erstarrten Fesseln des Bismarck-Systems zu entgehen.

Dieser Monte-Verita wurde weltberühmt. Jeder der eine künstlerische Rolle anstrebte oder eine geistige Funktion in der Gesellschaft anstrebte wie etwa Thomas Mann, oder Hermann Hesse, oder der besagte Werner nahm es sich zur Pflicht sich von diesem Monte-Verita beeindrucken zu lassen, einem Stück Morgenland im Abendland auf einem hohen Berg. Ebenso wie diese Morgenlandfahrer war dort etwa auch ein Geist wie Lenin und so überragende Anarchisten wie Erich Mühsam und der hochesoterische Anarchist Gustav Landauer, der eine tiefe innere Bindung an das Gedankengut von Meister Eckhard gefunden hatte und dessen Anarchievorstellungen weitgehend durch esoterische Einsichten geprägt waren.

Und was ist das Abendland, bei der Vorstellung Abendland wird einem schon kalt und man fragt sich ist in dieser Kälte überhaupt so etwas wie Erleuchtung möglich, oder kann es nur eine "nächtliche" Erleuchtung sein. Das wäre dann vielleicht Mystik als in die Nacht verdrängte (von den Mächten) mögliche Form einer geistigen Erbauung und Erlichtung. Ich spüre Abendland und spüre "Enge und Atemnot", ich konzentriere mich gegen "ostara" und spüre die aufgehende Sonne und ein wenig befreit sich mein Atem.
 
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diabolo schrieb:
"Ostara" = "die Morgenröte", und Osten bedeutet nichts weiter als da "wo die Morgenröte" ist also wo die Sonne aufgeht.

Ostara ist Ester; ist Astarte, ist Ashera, ist Inanna, ist Freya, ist Venus.

'Orient' bedeutet die Himmesrichtung Osten, dort wo die Wandelsterne aufsteigen (aszendieren).

Yemen ist Süden (Benjamin = Sohn des Südens Ben Yemen) .

Die Landkarten des 'Orients' waren so gezeichnet, dass Osten Oben war - danach konnte man sich 'orientieren'.

Die südliche Ecke "Yemeni" oder "Yamani" der Kaaba in Mecca wird von den Pilgern traditionell mit der rechten Hand berührt.

Im Hebräischen ist "Yamin" (yaw-meen) als die Richtung Süden definiert, in die die rechte Hand weist, wenn man 'nach Osten schaut'.

Die Diagonale der Kaaba weist auf einen Azimuth, an dem die Sonne in Mecca (21°27'Nord 39°49' Ost) zur Winter-Sonnenwende und/oder der Voll-Mond zur Sommer-Sonnenwende aufgeht (Azimuth = 115.3°).

Die Konjunktion von Venus und zunehmendem Mond, die im Osten vor Sonnenaufgang aufsteigen, ist das Symbol des Islam. Es war füher ein göttliches Symbol für die Semiten.

Muhammad hatte die Verehrung der Richtung Osten, wo die Venus im Morgen aufsteigt umdefiniert in eine Verehrung in die Richtung Mecca.

Das 'Land der aufgehenden Sonne' ist China. Alle vergrabenen Terrakotta-Soldaten schauen nach Osten.

Namo
 
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Namo schrieb:
Ostara ist Ester; ist Astarte, ist Ashera, ist Inanna, ist Freya, ist Venus.

Die Venus ist ja immer in der Nähe der Sonne, theoretisch könnte man also auch
"Ostara" auf "Freya" etwa beziehen. Bis jetzt las ich allerdings immer nur den Bezug auf die Sonne, was mir auch bzgl "Ostara" = "Ostern" wesentlicher erscheint. Gedanklich kann man natürlich auch alles an der Venus festmachen, hör ich aber hier von dir erstmalig. Vielen Dank
 
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