....ja und da gabs am Sonntag immer so Messen, in denen der Priester in Samt und Brokat gekleidet, den Leib eines Verstorbenen verschenkte und dessen Blut anbot.
Als Krönung dann noch ein volles Näschen vom allerfeinsten Räucheropfer.
Kamen wir dann aus dem Ritualraum, kicherten wir ohne Unterlass, so high und erleichtert waren wir.
Nur gut, dass ich dieser Sekte nicht angehörte, sondern nur meine armen Freunde begleitete, die diese Strapaze jeden Sonntag, wenn man eigentlich ausschlafen konnte, ertragen mussten.
Doch wurde damals mein weiterer Weg vorgezeichnet: niemals etwas nachplappern, vormachen lassen, blind glauben, einschüchtern lassen.
Es mussten einige Schlüsselerlebnisse passieren, dass mein Weltbild sich erweitern konnte.
Okkultismus, Satanismus, schwarze Hexerei, Quija-Bretter, Pendeln, waren spannend, aufregend, furchteinflößend.
Doch mein Bedürfnis nach Harmonie und Musik machten mir sehr schnell klar, dass das nichts für mich ist. Es war so destruktiv.
Über Umwege marschierte ich dann durch die Welt des alten Wissens, der Nummerologie, Astrologie, Kabbalah, Antropologie, Geschichte, Religionen, Geister und Götter.
Was bei dieser 40jährigen Reise noch so alles auf meinem Weg lag, wurde registriert, aufgenommen, evtl. gespeichert und abgeheftet, manches auch wieder vergessen.
Das Endprodukt bezeichne ich nicht als Esoterik, sondern als Offenheit, Neugier, Wissensdurst.
Und jeder, der mir ein fertiges Resultat unter die Nase hält, sei es das Dogma einer Kirche, Esoterik gemixt aus Halbwissen, Wahrheiten einer Sekte oder gläubige Metrologen, ist mir suspekt.
Das verborgene Wissen dieser Welt ist nicht verborgen. Es steht in unzähligen Büchern, die aus tausenden von Jahren resultieren.
Man muss sich nur auf den Weg machen, kritisch bleiben, hinterfragen und das Leben achten in allen Dingen.
Dieser Text oben ist einer von vielen, der mir zeigt, dass das be - ver - urteilen, bewerten und verstehen von Weisheiten und Wissen nicht immer in den kompetenten Kanälen landet. Damit muss man zwar leben, aber man muss ES nicht leben. Ich habe ihn gelesen und abgehakt, er ist nicht relevant.
Meine Kinder wuchsen mit einer Mutter auf, die Stapel von Büchern aller Colleur rumliegen hatte. Fragen wurden mit dem Wissen beantwortet, das vorhanden war oder nachgeschlagen wurde. Der Same war gelegt.
Die Saat ist aufgegangen. Meine Kinder sind offen für Schul- und Nichtschulwissen. Diskussionen mit ihnen eröffnen mir manchmal völlig neue Denkmuster.
Dogmatiker und Zeigefingerschwenker haben keine Chance. Und Gleichmacher schon garnicht.

Gruß Dawn