Guten Tag alexandra,
ich denke, Dein Traum vermischt Wahrnehmungen mit Deiner gesamten psychischen Befindlichkeit.
... Ich träumte, dass ich auf einem
Hochhaus stehe (irgendeine Großstadt) es war
dunkel.
Zwar weist die Dunkelheit auf eine eher traurige Gemütslage, in der Du Dir allerdings trotzdem der geistigen Höhe bewusst bist, aus der Du auf die gemeine Welt hinunter siehst.
Ich
sprang hinab in die
Tiefe (einfach so) ich spürte das
Kribbeln in meinem Bauch und dem
Wind in meinem
Haar.
Dieser bewusste Sprung, auch im Bewusstsein dabei vermutlich zu sterben, was aber nicht ausgedrückt wird, also der Traumhandlung ist nicht zu entnehmen, ob Du Dich am Ende tot fühlst, sogar eher das Gegenteil, da Du belebend das Blut im Gaumen schmeckst, dieser Sprung also ist kein Akt der Verzweiflung, sondern eher der Langeweile und Mutlosigkeit.
Im Meer der Individuen, welche im Dunkel der Stadt in Anonymität versinken, genau wie Du selbst, scheint Dir egal was Du tust. Warum nicht einen Sprung riskieren?
Das Erlebnis des Sprunges selbst kann wieder unterstützt sein z.B. durch somatische Gegebenheiten. Wenn das Gleichgewichtssystem die Meldung des Falles sendet, wird höchste Aufmerksamkeit ausgelöst und man nimmt alle Körpermeldungen intensiviert wahr.
Ich
fiel und
schlug auf. Ich schlug die
Augen auf
...Oft symbolisieren Fallträume Gefahren auf dem weiteren Lebensweg,- sie erklären sich zum Teil daraus, daß man das Vertrauen in sich selbst verloren hat oder feste Pläne, Meinungen und Überzeugungen aufgeben muß.
Wenn der Träumende vergißt, wer er ist und woher er kommt, wenn er also, in anderen Worten, den Bezug auf sich selbst verliert, dann drückt sich dies in solchen typischen Träumen vom Fallen aus.
Er fällt auf den Boden der Tatsachen zurück. Manchmal ist auch der Hochmut gemeint, der vor dem Fall kommt. ...
Wer in bodenlose Tiefe fällt, hat in seinen Milieu Anpassungsängste, im Traum aber kann er sich gehenlassen und braucht nicht aus lauter Rücksicht auf die anderen an sich zu halten. Er sollte sich dann ernsthaft mit seiner Person auseinandersetzen, vielleicht auch zuversichtlicher und verantwortungsbewußter sein.
Das Traumbild des Fallens signalisiert im allgemeinen Lebensangst, Selbstzweifel und Unsicherheit, kann aber auch einen Verlust an Ansehen und Macht darstellen.
Das Fallen im Traum kann auch als Warnung vor Leichtsinn und Oberflächlichkeit verstanden werden.
Du musst sozusagen sterben um zu neuem Leben zu erwachen:
...und spürte, wie mir das
warme Blut den
Rachen hinunter lief.
eine Sufi-Weisheit lautet: "Sterbe, bevor Du stirbst" : Gib Deinen Stolz auf, Dein Selbstbwusstsein, lass Dich fallen und sterben, um dann neu geboren zu werden:
Du schmeckst das Blut im Rachen!
Das Blut ist Quell der Lebenskraft in der Mythologie, nach der jene Bewusstseinsschichten ihr logisches Denken bilden, welche unsere Träume gestalten.
Diese Bewusstseinsschichten hatten noch keine Ahnung von EKG und BD Messen, kaum einen Schimmer von Zusammenhang zwischen Atem und Puls, aber sie wussten schon sehr genau umd Stolz, Bescheidenheit und Rangsystem der Gesellschaften.
Sie wussten auch, dass Blut viel mit Leben zu tun hat und es war für sie auch die Essenz der Individualität, welche Menschen an ihre Kinder weitergeben.
Sicher hat man einander häufiger life sterben sehen, als man dies heute tut in unseren Kreisen der "zivilisierten" Nationen und sicher hat man auch beobachtet, dass mit dem letzten Atemzug das letzte Lebenszeichen geschehen ist, daher kommt auch der Odem als der eingehauchte Quell des Lebens direkt von Gott, in der Mythologie der Vorfahren.
Du hast diesen Traum vor Jahren geträumt: Er hat Dich so beeindruckt, dass Du ihn heute noch gegenwärtig hast: Es ist mehr als ein Traum, es ist Dein Lebensgefühl, welches besteht in einer Leere in welche Du in dem Traum zu springen dachtest.
Es ist diese Leere der wir alle ausgeliefert sind und die wir alle ahnen, wenn wir nicht von täglichem Krimskrams abgelenkt werden.
Es ist diese Leere, welche bei einer Erleuchtung oder bei einer Verliebung ausgefüllt zu werden scheint, ein Ereignis, welches allerdings nicht anhalten kann, da man ja platzen müsste, und dieser Moment des Einfliessens von Leben ist etwas, das sehr süchtig macht:
Verliebte macht es süchtig auf einander, die Droge heißt PEA (PhenylEthylAlanin) und wirkt meist um die drei bis vier Jahre, natürlicherweise genug lang, um Kinder zu bekommen, für welche man dann auch gerne zusammen bleibt, um sie zu einem selbständigen Stand zu bringen.
Dasselbe täuschen aber auch andere Drogen vor und die Sucht entspringt der Tatsache, dass das Aufregendste das Gefühl des Einfüllens ist, welches einige Zeit nach Konsum einer Droge aufhört und verursacht, dass man nachladen will.
Egal wie belämmert, schwindelig, torkelnd oder immobil man berits geworden ist, wenn man noch kann bewegt man das nächste Glas an die Lippen, raucht den nächsten Zug oder setzt sich die nächste Spritze.
Wenn man nicht kann schläft man ein und hoffentlich lange genug, das Suchtmittel auszuschaffen (Im Falle der Verliebtheit geht das natürlich nicht, da ist das Erwachen dafür oft von ernüchternder Klarheit über die Illusionen, welche man sich bezüglich des Partners gemacht hatte.)
Falls ich ihn finde, stelle ich nach dieser Deutung einen Text herein, den ich vor einigen Jahren geschrieben habe, über das Loch in uns.
Ich konnte es sogar
schmecken. Dann wachte ich auf. ...
Nachdem Du gestorben bist, schmeckst Du das Leben wieder physisch.
Das Lexikon liefert die kärgliche gewissheit, dass mit dem Leben auch mehr oder weniger offen auch die Kämpfe neu beginnen, denn Leben ist bis in den ewigen Frieden hinein eine Kampfhandlung:
zur Befriedigung von Bedürfnissen
zur Sicherung der Zukunft
zur Verteidigung desse was man hat
zum Erringen dessen, ws man will
.....
Dein Loch in der Mitte Deines Seins ist Dir bewusst und es ist allgegenwärtig. Du hast bestimmt schon etliche Methoden versucht, es zu füllen, hast Dich schon oft verliebt und schon verschiedene Religionen angesehen, hast mitgetanzt und Dich angestrengt, und dabei gemerkt, wie das Bewusstsein ums Loch verschwindet, aber das Loch selbst nie.
Damit befassen sich Yogis seit es sie gibt, also weit vor die Zeit, aus welcher man Dokumentationen über Kulturen hat.....