Eigene "Schattenseiten" annehmen - was hat Euch geholfen?

wonder

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15. Juli 2007
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47
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in Hessen
Liebe Forumsmitglieder,
ich möchte Euch um Rat bzw. Erfahrungsaustausch bitten.
Ich bin sehr kritisch mir selbst gegenüber bzw. es gibt vieles, was ich an mir selbst nicht mag: z.B. meinen Perfektionismus, meinen Hang zum Grübeln, meine Einsamkeit. Ich habe lange Zeit versucht, die ungeliebten Seiten von mir zu verändern, auch durch Psychotherapie. Dadurch ist die Selbstkritik an einigen Stellen noch stärker geworden, im Sinne von "jetzt mache ich schon so lange Therapie und bin immer noch einsam und perfektionistisch."
Was hat Euch geholfen, Eure "Schattenseiten" anzunehmen, Euch so wie Ihr seid, Sein lassen zu können?
Im Voraus schon mal ein herzliches :danke: für Eure Antworten.
Ich würde mich auch freuen, wenn sich jemand mit mir auf den schweren Weg der Selbstannahme, des Sich-Sein-lassen-Könnens machen möchte.
Gemeinsamer Erfahrungsaustausch erleichtert vielleicht den Weg.

Liebe Grüße an alle

wonder
 
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Liebe wonder,

für mich war der Schlüssel zur Selbstannahme eine Änderung meines Standpunktes von Nicht-Haben-Wollen zu Haben-Wollen dieser ganzen "unangehehmen" Seiten an mir und in weiterer Folge dann das Fühlen all dessen - sobald ein Thema, eine Überzeugung, die ich über mich hatte von mir angenommen und gefühlt wurde, wars auch schon weg.

Das schreibt sich jetzt sehr leicht, war aber ein längerer Prozeß, den ich auf einem Kurs kennen- und schätzengelernt habe. Da gehört z.B. auch dazu, dass ich aufgehört habe, all diese Themen zu bewerten, denn alles, was ich als "schlecht" bewertet hab, wollte ich ja nicht haben.

Ich kann das hier leider nicht mit wenigen Worten im Detail beschreiben, aber wenn dich dieser Weg interessiert, dann frag einfach nach oder schreib mir ein mail - ich erzähl dir gern mehr darüber.

Alles Liebe,
Love is Freedom
 
Hallo Wonder,

Was hat Euch geholfen, Eure "Schattenseiten" anzunehmen, Euch so wie Ihr seid, Sein lassen zu können?

das Zauberwort heißt Annehmen. ;) Das was mir geholfen hat, mich selbst so anzunehmen wie ich bin, ist die Erkenntnis, WARUM ich so bin. Denn ALLES an/in Dir hat einen Grund, Du bist nicht "zufällig" so. D.h. jeder einzelne Charakterzug, jedes Fettpölsterchen, jedes Gefühl, jeder Gedanke hat eine Ursache und die liegt nicht in Äußerlichkeiten, sondern sehr viel tiefer. ;)

Du könntest mit dem Annehmen beginnen, indem Du Dich nicht aufteilst in "Hell und Dunkel" (Stichwort Schattenseiten). Du bist sehr viel mehr als das was Du im Moment wahrnimmst und dazu gehört ALLES, nicht nur das was Dir angenehm erscheint. Erst wenn Du auch das vermeintlich "Unangenehme" wirklich angenommen hast, als Teil von Dir, kann die Ursache heilen. :)

Liebe Grüße
Gabi
 
Hallo Gabi!

Könntest du ein paar Möglichkeiten nennen, wie man in diese Tiefe kommen kann?
Selbstreflexion ohne Beratung z.B. in so einem Zustand, finde ich, kann einen ja noch tiefer in diesen "Ich-kann-mich-nicht-leiden-Strudel" reinreissen.

Was mir ganz gut hilft bei der innerlichen Erforschung und Bewusstwerdung ist z.B. Familienaufstellung und Ayurvedabehandlungen. Da bekomme ich meist eine gewisse Objektivität mir gegenüber und kann dann besser annehmen, bzw. Lösungen finden.
Mit anderen Sachen hab ich noch relativ wenig Erfahrung.

Lg,

Eva
 
vielleicht etwas ungewöhnlich, aber ganz am anfang hat mir der weg über das außen sehr geholfen. was kann ich an anderen akzeptieren, was ich an mir kritisiere? wenn ich es bei anderen annehmen kann, dann doch auch bei mir. :)
später kamen dann diverse prozesse in gang, die jedoch- wie ich meine- alle davon ausgelöst worden sind.
 
Ich bin sehr kritisch mir selbst gegenüber

Find ich klasse! Ist mir lieber als irgendein arroganter Kotzbrocken, für den Selbstkritik ein Fremdwort ist. Selbsterkenntnis auf dem spirituellen Weg ist sowohl der Weg als auch das Ziel. Und Selbsterkenntnis hat auch viel mit Selbstkritik zu tun!

bzw. es gibt vieles, was ich an mir selbst nicht mag:


Wem sagst du das? *lach*
Also ich kenn keinen, der sich durch und durch selbst mag!
Da hat wohl fast jeder in diesem Leben sein Päckchen zu tragen!

z.B. meinen Perfektionismus, meinen Hang zum Grübeln, meine Einsamkeit.

Perfektionismus? Was soll falsch daran sein, zu versuchen, immer sein Bestes zu geben, also möglichst alles perfekt zu machen? Ist doch besser als eine "Leck-mich"-Einstellung nach dem Motto: "Mir ist eh alles wurscht."

Dein Hang zum Grübeln zeigt doch nur, daß du ein nachdenklicher Mensch bist, der über sich selbst und seine Umwelt reflektiert.

Und einsam bist du ganz bestimmt nicht, oder lebst du auf einer Insel? Du lebst vielleicht allein und/oder kommst dir allein vor, aber "einsam und von aller Welt verlassen" bist du ganz bestimmt nicht. Allein-Sein ist was anderes und auch nichts Schlimmes oder Negatives.

Ich habe lange Zeit versucht, die ungeliebten Seiten von mir zu verändern, auch durch Psychotherapie. Dadurch ist die Selbstkritik an einigen Stellen noch stärker geworden, im Sinne von "jetzt mache ich schon so lange Therapie und bin immer noch einsam und perfektionistisch."

Was einfach und leicht zu verändern ist, das verändere!

Was nicht einfach und leicht zu verändern ist, das versuche auch erst gar nicht zu verändern! Stattdessen nimm dich so an - mit all deinen "Macken" - wie du bist! Liebe dich für das, was du bist und wie du bist. Du bist das Ergebnis von Milliarden von Erfahrungen - und keine noch so dolle mentale Verrenkung wird großartig etwas an dem ändern, was und wie du bist!

Was du aber ändern kannst, daß ist die Qualität deiner Liebe zu dir selbst!
Mach ein Mantra daraus: "Ich liebe mich! Ich liebe mich! Ich liebe mich!..."
Wiederhole das immer wieder, aber nicht nur verstandesmäßig, sondern auch gefühlsmäßig. Fühle die Liebe in dir! Und wenn du es richtig machst, wirst du eine angenehme, wohlige Wärme in deiner Brustmitte spüren, die sich über deinen ganzen Körper, dein ganzes Wesen ausbreitet.

Und wenn du dich wieder einmal dabei ertappst, daß du beispielsweise deine Grübelei oder deinen Perfektionismus haßt, dann sage dir: "Ich bin mir dieses Hasses bewußt und ich l i e b e mich dafür, daß ich es hasse!" Und dann fühle wieder die Liebe zu dir selbst.


Liebe Grüße :liebe1:
Abraxas

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Was hat Euch geholfen, Eure "Schattenseiten" anzunehmen, Euch so wie Ihr seid, Sein lassen zu können?

Hallo wonder,

mir hat Dreierlei geholfen:

1. Humor
2. EFT
3. Die Jahre - das Älterwerden macht entspannter auch im Umgang mit den eigenen Abseiten und Macken.

Lieben Gruß
Klartext
 
liebe wonder

...schwieriger prozeß...der lebenslang dauern könnte...

der von so vielen faktoren abhängt

deinem horoskop, deinem elternhaus, deinem lebensweg, die weiteren umstände deinem willen, deiner autosuggestion... und noch viel mehr

ist es nicht so daß diese themen immer wieder auftauchen im leben?

was stört dich? körperlich - geistig - sozial - seelisch...

daß die therapie nicht glücklich macht glaube ich, zu wenig werden die gefühle zugelassen
zu viel selbst-reflexion

was sind die gründe für die einsamkeit - selbstschutz - überforderung - angst... brauchst du die manchmal...

oberstes gebot: SELBSTLIEBE

alles liebe für dich!
 
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ein herzliches :danke: an alle, die bisher hier geschrieben haben und natürlich auch an alle, die noch etwas schreiben möchten.
Ich werde mir Zeit und Ruhe nehmen, Eure Anregungen aufzunehmen und vielleicht auch nochmal nachfragen.
An dieser nochmal der Hinweis. Es können sich auch gerne Menschen melden, die selbst noch auf der Suche sind, beim Annehmen ihrer ungeliebten Seiten.
Gemeinsam geht´s vielleicht leichter!!!
Ihr könnt mir gerne auch mailen unter: free-tears@freenet.de

Liebe Grüße

wonder

PS: Ich hoffe, das Veröffentlichen privater e-mail Adressen ist erlaubt.
Ansonsten sorry an die Moderatoren!
 
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