Liebe Maja,
daß Du den Splitter mit der Pinzette kaputt gemacht hattest, habe ich schon verstanden und in meine Interpretation mit aufgenommen. Indem die Spitze nach oben zeigt, soll lediglich unterstreichen werden, wie sehr Dich diese Sache auch heute noch verletzen kann. Der Traum ist eine Beschreibung Deiner augenblicklichen Situation.
Entscheidend ist hier, daß Du Dir der Problematik und der Notwendigkeit des Handelns bewußt bist. Wie man sehen kann, hast Du Dich ja schon aufgemacht den Splitter zu beseitigen. Du fragst Dich nun sicherlich, worin dieses Handeln besteht: Dieses geschieht, indem Du Dich mit dem Traumgeschehen beschäftigst.
Du hast auch den Traum hier eingestellt und damit nach neuen Gedanken von außen gesucht, um neue Lösungswege finden zu können. Diese Wege sind nicht immer offensichtlich und bleiben häufig im unterbewußten Seelenbereich verborgen. Seelendinge brauchen ihre Zeit, deshalb darf man dabei die Geduld und die Zuversicht nicht verlieren.
Eventuell lohnt es sich auch einmal darüber nachzudenken, was Dich damals ganz konkret verletzt hatte. Wie man mit dem symbolischen Glas sehen kann, scheint das ja nicht so ganz sichtbar zu sein eher diffus. Solche Verletzungen spielen sich ja vorwiegend im Kopf ab und da fließt auch meist kein Blut. Das Gefühl nicht geliebt zu werden ist eine Demütigung, mit der wir als soziales Wesen nur sehr schwer umgehen können. Darin liegt auch der Grund, warum wir die Erinnerungen, in der wir von einem Partner geliebt wurden in den Hintergrund stellen.
Dabei sollte man sich bewußt werden, daß man alles in einer Beziehung verlieren kann, nur nicht die schönen Momente aus glücklichen Tagen. Einfach einmal öfters diese Erinnerungen ins Bewußtsein zurückholen und damit in den Vordergrund rücken, dann können auch die alten Wunden verheilen. Sicherlich bleiben da aber auch immer Narben auf der Seele zurück, aber auf diese Weise kann man sich mit einem zeitlichen Abstand auch einmal mit einem Schmunzeln oder Nachsicht an manche Katastrophe erinnern.
Merlin