Die Tempelhure

tell_el_amarna

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21. April 2005
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Liebe Freunde,
Angesichts der bestehenden Threads des "Puffbesuches" und der Prostitution , würde ich gerne einen neuen Thread eröffnen, der sich mit der sogenannten Tempel-prostitution befasst.

Hier ein interessanter Link zum Thema:

http://www.info3.de/ycms/printartikel_1051.shtml

Kann Prostitution mit Spiritualität verbunden werden?
Hatten die Prostituierten wirklich auch eine spirituelle Funktion? Und wenn ja, dann müsste das wohl auf einem vollkommen anderen Verständnis von Sexualität beruhen?

Gab es diese Form der Prostitution wirklich, oder ist das nur ein Auswuchs wilder Männerphantasien?
 
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Aber wie sollten christlich geprägte Hausfrauen mit starken Hang zur Eifersucht denn das verstehen ?
 
Hallo tell_el_amarna,
wenn du deine Frage beantwortet haben möchtest kann ich dir das Buch:
"Das Manuskript der Magdalena. Die Alchemie des Horus und die Sexualmagie der Isis" von Tom Kenyon (Autor), Judi Sion (Autor) empfehlen. Danach müsste für dich das Thema in ein neues Verständnis gebettet sein. Ausserdem
gefällt mir die Bezeichnung Aphrodite besser als "Nutte".
Gruss Suffix
PS: Der Penis ruht in der Vagina, wie die Sonne in der Mitte des Himmels.
 
Die alten Tempel waren vermutlich besser besucht als Kichen heute.:clown:

Es gab doch immer wieder Bewegungen in denen die Sexualität rituell vollzogen wurde. Bei den Römern der Bachuskult z.B.
Es gab auch die sog. Sperma-Gnostiker, die glaubten dass im männlichen Samen eine besondere Magische Kraft gelegen habe und vollzogen zu bestimmten Zeiten massenorgien, in denen es nur darum ging, das Sperme zu rituellen Zwecken zu sammeln. Nachzulesen bei
Frick Karl R. H.: Licht und Finsternis

Nicht in allen Kulturen wurde die Sexualität ein so intimes Gut wie in unserer. Die persönliche Verbindung zu einem Partner in einer emotional dominierten Verbindung, in der Treue ein unausgesprochenes Gebot ist, ist ein Produkt unserer Tage.
Noch im 19-ten Jahrhundert war es üblich standesgemäß zu heiraten. D.h. Liebe im heutigen Sinne spielte keine Rolle.
Die Lehensherren praktizierten noch das Vorrecht der ersten Nacht. Wenn ein Mädchen heiraten wollte, mußte sie zuerst vom Lehensherren entjungfert werden. Noch früher waren Frauen Beutegut und wurden meistbietend verschachert. Da mutet die Heiligung der Sexualität und Achtung der Frau als Tempelhure noch als hohes Kulturgut an.

Es kommt eben immer auf die Perspektive an.

Gruß Harry
 
M.E. ist die Dominanz einer seelischen Verbindung und Treue in unserer Zeit nur möglich, weil die Menschen sensibler und seelisch dominiert sind.

Menschen früher waren m.E. zu primitiv um eine seelischen Verbindung zu einem Partner zu haben. Diese Form der Emotionalität gab es früher eben nicht, oder sie war eher die Ausnahme und sehr selten.
 
Aber wie sollten christlich geprägte Hausfrauen mit starken Hang zur Eifersucht denn das verstehen ?


Hmmm, da sich hier ja die normale Frau prostituieren soll, um einen Teil von sich den Göttern (oder Göttin?) zu opfern, müßte dann ja theoretisch ihr "christlich geprägter Ehemann mit dem starken Hang zur Eifersucht" dies nicht verstehen können?;)


LG
Urajup
 
Nicht in allen Kulturen wurde die Sexualität ein so intimes Gut wie in unserer. Die persönliche Verbindung zu einem Partner in einer emotional dominierten Verbindung, in der Treue ein unausgesprochenes Gebot ist, ist ein Produkt unserer Tage.

Sehe ich auch so.

Ich denke "unsere" Form, ist sehr geprägt durch das Christentum (Ehe)
und durch das Privateigentum.

D.h. eigentlich hat die Erfindung des Privateigentums auch das Konzept der Ehe begründet. Sprich: Das ist MEIN Haus, MEINE Ehefrau.
 
War nicht Europe, die Namenspatronin unseres Kontinents eine Phönizische Tempeldienerin?

Verschiedene Rituale waren, meine ich, in früheren Zeiten einfach da um die Gesellschaft zusammenzuhalten.

Ob es jetzt wirklich Sex-Orgien waren oder ekstatische Tänze kann man schwer sagen. Denn nachdem was die (eher Poetischen) Überlieferungen aus damaliger Zeit alles an Übersetzungen und Deutungen hinter sich haben lassen nurmehr Vermutungen über den tatsächlichen Hergang anstellen.

Wenn jemand in Zeiten schwüler Verhältnisse wo Kinder noch mit Schlägen gezüchtigt wurden, ein Weltkrieg bevorstand und ein Freud andauernd über Sex redet eine antike Schrift übersetzt, kann doch sein dass wo ursprünglich die Vereinigung zweier Sternbilder o.ä. gemeint war, es als eine wilde heidnische sex-orgie interpretiert wird.
 
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Passt vielleicht auch hierher, die japanische Geisha....

http://www.youtube.com/watch?v=Ii1tc493bZM&feature=related

Was die "Sternenverbindung" angeht, bin ich mir da nicht so sicher, daß da "wunschtraummäßig" übersetzt wurde.
denn schon im AT stehen ja da ganz nette Sachen,z. B. von Salomon...
Oder die chinesischen Umschreibungen für Geschlechtsorgane und -verkehr sind zwar häufig sehr "obstig" oder auch "steinig", dennoch weiß jeder Bescheid....
Zumindest, wenn er Chinese ist.



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