Cernunnos
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Die Suche nach Gott - Teil 1: "Das Ende"
Seufzend sinke ich in das kniehohe Gras. Mein Shirt ist verschwitzt und an einer Seite mit Erde und Gras verschmutzt. Ich klopfe es ab und lasse mich auf den Rücken fallen. Keine Wolke zieht über den Himmel, und ich blicke in die unendliche, tiefblaue Leere über mir.
Es ist derselbe Himmel, den ich noch vor wenigen Wochen von meinem Zuhause aus sehnsuchtsvoll anstarrte. Doch das Land, auf dem ich mich nun befinde, ist mir ebenso fremd wie die Menschen jenseits dieses Waldes.
Das ruppige Gras streift unsanft an meiner Haut, genervt schnippe ich ein Insekt von meinem Hals. Überall an meinem Körper juckt es, mein Magen ist so leer, dass er das Knurren bereits aufgegeben hat. Ich hatte es mir anders vorgestellt, ich habe einen Fehler gemacht, doch nun bin ich hier, und ich weiß, dass es bald zu Ende gehen wird.
Früher habe ich das System gehasst. Ich war nicht damit einverstanden, den Großteil meines Lebens gezwungenermaßen mit einer Arbeit zu verbringen, die mir nicht einmal besonders viel Freude bereitete. Ein guter Teil des Verdienten floss in das Auto, das ich nur deshalb besaß, damit ich auch zur Arbeit gelangen konnte. Es erschien mir sinnlos. Die meisten Leute um mich herum schienen nicht zu hinterfragen, was in ihrem Leben schief lief und kümmerten sich um Dinge, die mir vollkommen unwichtig waren. Ich wollte mich nicht mehr von Giften in den Lebensmitteln und meiner Umwelt belasten lassen, suchte jahrelang nach dem tieferen Sinn des Lebens. Ich beschäftigte mich mit den Weltreligionen, verschiedenen Geisteshaltungen und studierte die Lebensläufe großer Persönlichkeiten wie Mahatma Ghandi, Marc Aurel und Siddhartha Gautama. Schließlich begann ich meine Lebensweise immer mehr auf die Meditation auszurichten, weil nur sie das anhaltende Gefühl von Glückseligkeit versprach. Ich ernährte mich vegetarisch, gab das Rauchen und den Genuss von Alkohol auf und disziplinierte meinen Körper jeden Tag mit Sport und Yoga. Ich konnte das verhasste System, in dem ich leben musste, nicht verändern, also musste ich mich eben selbst verändern. Ich ließ keine Möglichkeit ungenutzt, meine Mitmenschen von der Wahrheit zu überzeugen, die ich für mich gefunden hatte. Sie waren Lämmer für mich geworden, die keine Ahnung von der Wirklichkeit hatten. Ich strebte nach Perfektion im Geist, nach Gelassenheit, nach der Liebe für alle Dinge.
Auch beruflich wollte ich mich verändern und arbeitete weiter an meiner Selbstverwirklichung.
Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und erblicke am Rand der Lichtung einen mächtigen Baum. Mühsam schleppe ich mich in seinen Schatten und lehne meinen Kopf an seinen Stamm. Unzählige Gedanken schießen in einem nie endenden Strom durch meinen Kopf, Bilder tauchen auf und verschwinden wieder. Ich habe in den letzten Tag immer wieder um Vergebung gebeten, habe auf ein Wunder gehofft, hätte alles dafür gegeben, die Zeit zurückdrehen zu können. Doch es ist nichts passiert, keine Begegnung, keine Eingebung, kein Zeichen. Jetzt bin ich hier, im Schatten dieses Baumes, den ich wohl nie wieder verlassen werde. Dass es so weit kommen konnte, erscheint mir wie ein Alptraum. Ich sehe Bilder vor meinem inneren Auge, doch es sind keine Visionen eines perfekten Lebens. Ich sehe ein bezogenes Bett mit einer weichen Matratze, eine gekühlte Flasche Limonade und immer wieder die Gesichter meiner Eltern.
Teil 2: "3 Wochen" - coming soon
Seufzend sinke ich in das kniehohe Gras. Mein Shirt ist verschwitzt und an einer Seite mit Erde und Gras verschmutzt. Ich klopfe es ab und lasse mich auf den Rücken fallen. Keine Wolke zieht über den Himmel, und ich blicke in die unendliche, tiefblaue Leere über mir.
Es ist derselbe Himmel, den ich noch vor wenigen Wochen von meinem Zuhause aus sehnsuchtsvoll anstarrte. Doch das Land, auf dem ich mich nun befinde, ist mir ebenso fremd wie die Menschen jenseits dieses Waldes.
Das ruppige Gras streift unsanft an meiner Haut, genervt schnippe ich ein Insekt von meinem Hals. Überall an meinem Körper juckt es, mein Magen ist so leer, dass er das Knurren bereits aufgegeben hat. Ich hatte es mir anders vorgestellt, ich habe einen Fehler gemacht, doch nun bin ich hier, und ich weiß, dass es bald zu Ende gehen wird.
Früher habe ich das System gehasst. Ich war nicht damit einverstanden, den Großteil meines Lebens gezwungenermaßen mit einer Arbeit zu verbringen, die mir nicht einmal besonders viel Freude bereitete. Ein guter Teil des Verdienten floss in das Auto, das ich nur deshalb besaß, damit ich auch zur Arbeit gelangen konnte. Es erschien mir sinnlos. Die meisten Leute um mich herum schienen nicht zu hinterfragen, was in ihrem Leben schief lief und kümmerten sich um Dinge, die mir vollkommen unwichtig waren. Ich wollte mich nicht mehr von Giften in den Lebensmitteln und meiner Umwelt belasten lassen, suchte jahrelang nach dem tieferen Sinn des Lebens. Ich beschäftigte mich mit den Weltreligionen, verschiedenen Geisteshaltungen und studierte die Lebensläufe großer Persönlichkeiten wie Mahatma Ghandi, Marc Aurel und Siddhartha Gautama. Schließlich begann ich meine Lebensweise immer mehr auf die Meditation auszurichten, weil nur sie das anhaltende Gefühl von Glückseligkeit versprach. Ich ernährte mich vegetarisch, gab das Rauchen und den Genuss von Alkohol auf und disziplinierte meinen Körper jeden Tag mit Sport und Yoga. Ich konnte das verhasste System, in dem ich leben musste, nicht verändern, also musste ich mich eben selbst verändern. Ich ließ keine Möglichkeit ungenutzt, meine Mitmenschen von der Wahrheit zu überzeugen, die ich für mich gefunden hatte. Sie waren Lämmer für mich geworden, die keine Ahnung von der Wirklichkeit hatten. Ich strebte nach Perfektion im Geist, nach Gelassenheit, nach der Liebe für alle Dinge.
Auch beruflich wollte ich mich verändern und arbeitete weiter an meiner Selbstverwirklichung.
Langsam drehe ich meinen Kopf zur Seite und erblicke am Rand der Lichtung einen mächtigen Baum. Mühsam schleppe ich mich in seinen Schatten und lehne meinen Kopf an seinen Stamm. Unzählige Gedanken schießen in einem nie endenden Strom durch meinen Kopf, Bilder tauchen auf und verschwinden wieder. Ich habe in den letzten Tag immer wieder um Vergebung gebeten, habe auf ein Wunder gehofft, hätte alles dafür gegeben, die Zeit zurückdrehen zu können. Doch es ist nichts passiert, keine Begegnung, keine Eingebung, kein Zeichen. Jetzt bin ich hier, im Schatten dieses Baumes, den ich wohl nie wieder verlassen werde. Dass es so weit kommen konnte, erscheint mir wie ein Alptraum. Ich sehe Bilder vor meinem inneren Auge, doch es sind keine Visionen eines perfekten Lebens. Ich sehe ein bezogenes Bett mit einer weichen Matratze, eine gekühlte Flasche Limonade und immer wieder die Gesichter meiner Eltern.
Teil 2: "3 Wochen" - coming soon