Die Rückkehr der Exorzisten - zurück ins Mittelalter

M

mdelajo

Guest
Was mich heute Morgen - als ich für etwas anderes recherchiert habe - echt verwundert hat, ist dieses hier:









Exorzist des Papstes
Teufelszeug im Vatikan, 11.03.2010


Der Teufelsaustreiber, zuständig für den Bischof Roms, Papst Benedikt XVI., übt sein Amt seit 1986 aus und wird nicht müde zu betonen, dass er in nicht weniger als 70.000 Fällen erfolgreich war. Dass man nirgends vor dem Antichrist gefeit ist, untermauerte der Padre nun in einem Gespräch mit der italienischen Tageszeitung "La Repubblica".

"Im Vatikan haust der Teufel", sagte Amorth einem Reporter des Blattes, den er am Krankenlager empfing. Der greise Exorzist ("Ich habe ein Gesicht wie ein Bulldozer") erlitt unlängst einen Zusammenbruch und muss nun das Bett hüten - einen "unerklärlichen" Zusammenbruch, fügt ein Vertrauer Amorths geheimniskrämerisch hinzu, als hätte der Leibhaftige selbst seinen Pferdefuß im Spiel gehabt.

"Wenn die Rede vom 'Rauch des Satans' ist, der in die heiligen Räume eingezogen ist, dann ist das wahr - auch, was die jüngsten Berichte über Gewalt und Pädophilie anbelangt", klagte Don Gabriele. Es gebe Kardinäle, die nicht an Jesus glaubten, und Bischöfe, die Verbindungen zum Teufel hätten.

Auch der Zwischenfall bei der Christmette im Petersdom 2009, als eine Frau auf Benedikt zustürzte und dieser im Getümmel zu Boden ging, ist laut Amorth auf den Satan zurückzuführen - der Vatikan-Korrespondent der "Bild"-Zeitung berichtet in der Donnerstagsausgabe des Blattes atemlos von einem "Angriff des Bösen". Das "Gute" habe aber am Schluss "triumphiert", jubelt "Bild", da der Heilige Vater die Veranstaltung habe fortsetzen können.

"Wertvoller Dienst an der Kirche"

Amorth führt gern ins Feld, dass Papst Benedikt XVI. seine Arbeit schätze - in der Tat nahm der damals frisch gekürte Katholiken-Führer laut einem Bericht des SPIEGEL 2005 am Nationalkongress der italienischen Exorzisten teil und ermutigte die Anwesenden ausdrücklich, "mit ihrem wertvollen Dienst an der Kirche fortzufahren".


http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,683075,00.html


War wirklich unschlüssig, in welches Unterforum ich dies verorte. MuF oder Reli&Spiri, Psyche oder wohin?

2008 kam die Meldung, daß 3000 neue Exorzisten vom Vatikan bestellt werden sollen. Jedenfalls ist es wohl denkbar, daß der "Teufel" im Vatikan zu finden ist, kein Wunder, daß der hauseigene Exorzist dort so derart viel zu tun hat.


:rolleyes:

:morgen:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Ich meine sooo einfach darf man sich das wieder nicht machen.
Wir gehen auch nicht zum Arzt und sagen: ich bin krank.

Da reicht die Palette vom Schnupfen über Masern und Lungenentzündung
bis zum Magengeschwür und was weiß ich noch was.

Aber zum Beispiel der Text aus dem Video:
„Du dumme Sau, die können dir nicht helfen.“
Diesem armen Schwein kann geholfen werden.

Ähnlich verhält es sich mit der Konfrontation des Kreuz-Symbols.
Dabei handelt es sich wider besseres Wissen um die Abfrage einer Begebenheit aus der Vergangenheit. Der weitreichenden Vergangenheit. Eigentlich auf spiritueller Basis, und damit ist man hier sehr wohl im richtigen Forum.

Als Antwort kommt dann ein körperliche Erleichterung des Betroffenen und damit scheinbar eine Befreiung von der angeblichen Besessenheit. Wurde doch in der Verarbeitung der tatsächliche Sachverhalt vermittelt, was eigentlich das seelische Selbstwertgefühl steigert und damit wird gleichzeitig eine solche äußere seelische Weiterentwicklung erfahren und erkannt.

Es wird hier aber wohl so sein, wie in einem Fußballspiel
allein das Tor zählt, egal wie das zustande gekommen sein mag.

Wie dem auch sei, mit den Symbolen Teufel und Hölle wäre ich da ein wenig vorsichtiger.
Viel mehr handelt es sich dabei um frische isolierte Seelen, die noch sehr stark verknüpft sind in unserer Welt an diesem Beginn.
Wenn es sich nicht um eine jener Formen handelt die heute sehr genau mit „Burnout“ beschrieben werden.
Hier bemerken wir auch, dass das mit der Wiedergeburt vielleicht nicht ganz so einfach sein dürfte.

Während uns der Apostel Johannes über die seelischen Verknüpfungen sehr gut ein Lied davon singen könnte – oder ein anderer Betroffener ein anderes Lied.

Sofern er dazu bereit sein sollte …




und ein :geist:
 
Wie dem auch sei, mit den Symbolen Teufel und Hölle wäre ich da ein wenig vorsichtiger.
Viel mehr handelt es sich dabei um frische isolierte Seelen, die noch sehr stark verknüpft sind in unserer Welt an diesem Beginn.
Wenn es sich nicht um eine jener Formen handelt die heute sehr genau mit „Burnout“ beschrieben werden.
Hier bemerken wir auch, dass das mit der Wiedergeburt vielleicht nicht ganz so einfach sein dürfte.

Während uns der Apostel Johannes über die seelischen Verknüpfungen sehr gut ein Lied davon singen könnte – oder ein anderer Betroffener ein anderes Lied.

Sofern er dazu bereit sein sollte …

und ein :geist:



Hi Teiga,

ich denke, daß diese "Entwicklung" einmal mehr zeigt, daß der Mensch wird, woran er intensivst glaubt und dieses herbeirruft. Persönlich bin ich kein Befürworter eines Kirchenteufels, sehe aber sehr wohl manch Mensch mit gewissen dem Teufel zugeschriebenen Eigenschaften und Charakterzügen ausgestattet.

Was die Betroffenen anbelangt, so dürfte es wohl in recht vielen Fällen auf eine psychische Erkrankung hinauslaufen oder auch Epilepsie, das ganze Procedere der Austreibung erzeugt zusätzliche Ängste und Beklemmungen, wie wir ja sehen konnten bis hin zum Tod als Folge.

Die Tatsache, daß Papst Benedikt die "Dienste der Exorzisten im Sinne der Kirche" gutheisst und fördert, lässt mich einmal mehr den Glauben an diese Institution und dessen Sinnträchtigkeit nicht nur ins Tal, nein ins tiefste unterirdische Bergwerk fahren. Man schaue sich die Zahlen an, mit denen sich die "Austreiber" schmücken, mancher `besorgt` es bis zu viermal die Woche nach eigenen Angaben und es nimmt wieder zu.

Das reisst doch oder sollte in unserer so aufgeklärten Zeit eine ziemlich große Lücke des Nachdenkens auf.

:morgen:
 
Das Schlagwort „psychische Erkrankung“ ist gefallen.

Die Erklärung ist jedoch nicht ganz so einfach wie wir meinen möchten.
Umgangssprachlich verstehen wir doch darunter das Nichtfunktionieren
des mechanischen Tagesablaufs und der kann nun als Ursache sowohl
eine Fehlfunktion des Körpers als auch die Fehlfunktion der Seele zur
Grundlage haben. In beiden Fällen – wie bei einer Fehlfunktion des Körpers
leicht zu erkennen ist – wird hier nicht mehr von Verbesserung oder Reparatur
zu sprechen sein, denn ein Bein das nicht geht, das geht eben nicht mehr, usw.

Im seelischen Bereich traut man der Psyche aber alles zu, sogar eine Regenerierung.
Eine solche Erwartungshaltung sollte uns aus den Religionen nicht ganz unbekannt sein.

Aus meinen eigenen Kindheitserfahrungen geplaudert kann ich hier vielleicht eine Begebenheit anführen, die weit entfernt von den bekannten Wahrnehmungen als Licht oder im Licht zu finden ist, die mehr bekannt sind und als „Erleuchtung“ ausgegeben werden. Nein, es war eher so eine Mitnahme auf eine Seelenwanderung. In der Nacht selbstverständlich, und dabei kehrte ich dann rasch (!) wieder zurück, aber nicht wegen einer unmittelbar drohenden Gefahr, sondern weil ich unverständlicher Weise angenommen habe dabei von den normal funktionierenden Menschen entdeckt zu werden, was ja eigentlich gar nicht sein konnte.

Aber eine solche Trennung von Seele und Körper wird gerne von den normalen Handwerkern der Seele dazu herangezogen, die übliche Funktion von Körper und Psyche wieder herzustellen, damit alles wie gewohnt ablaufen kann.

Ein anderer Aspekt wäre es danach zu forschen, ob wir mit einer Trennung von Körper und Seele umgehen können?
Und mit den dabei auftretenden Begegnungen.

Mittlerweile verfassen wir vielleicht als Seele so etwas wie SMS und lesen es gelegentlich als Körper und Seele, und müssen dann erfahren, dass das Licht etwas Wunderbares und sehr Wertvolles ist, mehr oder weniger das Leben selbst.

Irgendwann kommt aber der Punkt wo sich jeder mit der Situation der eigenen isolierten Seele auseinandersetzen muss.

Darum meine ich, hier ist nicht nur eine vertraxte Situation beschrieben wenn wir von Exorzismus sprechen, sondern es wird auch eine Chance vertan in der Erforschung in einem bestimmten Bereich unseres Lebens.

Wobei wir aber Leben im weiteren Sinn betrachten müssen.
Denn es ist nicht jedermanns Sache das Jenseits als angenehmes Leben zu benennen.




und ein :winken5:
 
GräfinJo;2835800 schrieb:
Magst das erläutern, Waldvogel?

Ganz einfach: In einem der Filme war die Rede davon, dass die Leute immer wieder zum Exorzisten "müssen", jede Woche oder so, und dass die Besetzungen nicht verschwinden.
Ein guter Exorzist, denke ich, exorziert und dann ist gut.
Darum haben die da keinen Schimmer vom Exorzieren, offensichtlich.

Daskalos konnte sowas. Ohne grosses Aufhebens. Und das hat den Leuten nachhaltig geholfen. Allerdings, wenn er sah, dass keine Besetzung vorlag sondern was anderes, hat er sie auch anders behandelt, oder zum Arzt geschickt.
 
Ganz einfach: In einem der Filme war die Rede davon, dass die Leute immer wieder zum Exorzisten "müssen", jede Woche oder so, und dass die Besetzungen nicht verschwinden.
Ein guter Exorzist, denke ich, exorziert und dann ist gut.
Darum haben die da keinen Schimmer vom Exorzieren, offensichtlich.

Daskalos konnte sowas. Ohne grosses Aufhebens. Und das hat den Leuten nachhaltig geholfen. Allerdings, wenn er sah, dass keine Besetzung vorlag sondern was anderes, hat er sie auch anders behandelt, oder zum Arzt geschickt.



Mhm,

würdest du grundsätzlich sagen, daß Exorzismus durchaus eine Berechtigung hat?

:morgen:
 
GräfinJo;2836290 schrieb:
Mhm,

würdest du grundsätzlich sagen, daß Exorzismus durchaus eine Berechtigung hat?

:morgen:

In gewissen Fällen kann er hilfreich sein. Allerdings ist, wie schon erwähnt wurde, die Grenze zwischen Besetzungen und psychologischen/psychiatrischen Erkrankungen sehr fliessend. Daher sollte jemand schon sehr genau wissen was er macht. Ich habe mal vor längerer Zeit gelesen (oder am TV gesehn) dass es Exorzisten gibt die mit Psychologen oder Psychiatern zusammenarbeiten.
 
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