Die Notwendigkeit einer Bewußtseins-Renovierung

retual

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Gut, das hört sich jetzt so an, wie wenn ein altes Haus, eine eingefallene Villa erneuert werden müsste, und doch ist der Vergleich gar nicht so schlecht..

Es mangelt dem Menschen an der Fähigkeit, sein makelhaftes Denken, Sprechen und Handeln in den Griff zu bekommen. Ich habe noch nie eine Person angetroffen, an der ich nicht irgendeine starke Bewußtseinsschwäche angetroffen hätte, d.h. dass nicht irgendein absolut herausstechender Makel sofort binnen ein paar Minuten des Kennenlernens zu erkennen gewesen wär. Wir leben in einer Welt, in der es aber auch wirklich nicht einfach ist, all diese inneren Ungereimtheiten, Widersprüche, und Unklarheiten (die sich dann eben zwangsläufig in unserem Verhalten wiederspiegeln), zu erkennen und aufzulösen, denn weder Religion, noch Wissenschaft (und nur diese 2 Pole gibt es) können einen Lösungsweg anbieten, d.h. weder ein religiöser Mensch, noch ein Atheist haben eine reelle Chance aus ihrem Bewußtsein eine allesdurchdringende, erkennende und makelfreie ''Waffe'' herzustellen.
Im Grunde sind wir alle, und zwar ausnahmslos, irgendeiner mehr oder weniger großen Blindheit, oder Dummheit verfallen. Natürlich ist dies alles nicht von großen Belang, sofern sich nicht daraus krassere Unwerte, wie z.B. Drogenmissbrauch, Prostitution, Gewalt, Hass, Sektentum usw. bilden, also sofern sich alles noch in einem halbwegs ausgeglichenen Mittelmaß bewegt, doch ist natürlich die Frage gestellt, ob das dann wirklich der Sinn des Lebens sein kann, wenn man all seine Schwächen, Laster, inneren Ungereimtheiten und Unzulänglichkeiten toleriert und mit ihnen lebt, wie der Mensch in einer Villa, die an vielen Stellen renoviert werden müsste ?
 
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Wir leben in einer Welt, in der es aber auch wirklich nicht einfach ist, all diese inneren Ungereimtheiten, Widersprüche, und Unklarheiten (die sich dann eben zwangsläufig in unserem Verhalten wiederspiegeln), zu erkennen und aufzulösen, denn weder Religion, noch Wissenschaft (und nur diese 2 Pole gibt es) können einen Lösungsweg anbieten, d.h. weder ein religiöser Mensch, noch ein Atheist haben eine reelle Chance aus ihrem Bewußtsein eine allesdurchdringende, erkennende und makelfreie ''Waffe'' herzustellen.

Muss man denn für jede Ungereimtheit und jeden Widerspruch eine Auflösung parat haben?
Ich zumindest brauche das nicht, wenns nicht meins ist - dann kann ich gut mit Widersprüchen und Unklarheiten leben.
Ich frag mich grad, welches Motiv hinter dem Wunsch stecken könnte, sein Bewusstsein als als makelfrei Waffe zu benutzen. Was m.E. nie und nimmer möglich ist, weil du hier eine Rechnung aufmachst, ohne die machtvolle Kraft des Unterbewusstseins zu bedenken. Dort ist der Renovierungsbedarf in meinen Augen am größten. Das Bewusstsein folgt dann automatisch, denn es ist letzlich nur Diener des Unterbewussten.
 
Wie sähe also so ungefähr deine "Waffe" des Weltfriedens aus? Und wer dürfte sie benützen, wer nicht?

Deine Argumentation ist ja durchaus nachvollziehbar, wenn auch selbst nicht überall so ganz widerspruchsfrei.

Wenn ich dich da richtig verstehe hätten wir sozusagen die eine Seite, die ihre "Schwächen" etc. hegt und pflegt, ist halt so, kann ich nix machen, oder den Umstand mit diversen Konzepten, Erklärungen dann eben rechtfertigt und eine andere, die möglicherweise versucht aus sich selbst und/oder anderen eine Art (schein)perfekten bewussteren Übermenschen zu erschaffen.

Möglicherweise sind aber beide Ansätze nur zwei Seiten derselben Medaille. Bei beiden geht es ja, so ein bisschen aus der Distanz betrachtet, darum, aus sich selbst etwas zu machen, das man eigentlich so gar nicht (so gerne) ist oder sein möchte. Der eine kommt nicht mehr raus aus dem Schlamassel das er sich gebastelt hat, der andere möchten den Mount Everest mit dem Dessertlöffel ganz alleine aufessen (können).

Welche "Richtung", Möglichkeit gäbe es also noch? Wenn man in die Natur sieht so scheint diese gerne äußerst effizient zu arbeiten, zu agieren. Größtmögliche Wirkung bei minimalst möglichem Aufwand. Ressourcenschonend, nachhaltig heißt das neuerdings, obwohl's eigentlich ein alter Hut ist.

Was wäre nun also in dem Fall eine energiesparende, effiziente Lösung die möglicherweise Veränderungen bewirken könnte? Würde ich mich mal fragen.

Was hättest du also vor, zu renovieren? Wie, vor allem aber, wohin? In welche Richtung?


Abgesehen davon sehe ich allerdings ein ganz grundsätzliches Problem:

Bewusstsein renovieren geht anscheinend vom eigenen, individuellen Bewusstsein aus. So wie, sich etwas bewusst zu machen, ein Bewusstsein für etwas zu entwickeln, Bewusstseinserweiterung. Was wenn es aber genau das nunmal nicht einmal tatsächlich gibt?

Ich halte also genau diesen Ansatz schonmal für grundsätzlich verkehrt. Wenn man beispielswiese davon ausginge, dass Bewusstsein selbst das wäre, was ist, sozusagen die eine Wirklichkeit, innehalb derer alle anderen subjektiv so erscheinenden scheinbaren Bewusstseine, die eigentlich de fakto wohl eher sowas wie "blind für das Bewusstssein zu sein Scheinende" zu sein scheinen, samt ihren Illusionen, Täuschungen, Irrtümern ablaufen, so wäre es schlichtweg unmöglich, Bewusstsein zu verändern. Wie willst du das verändern, was ist? Willst du sozusagen Gott erklären, was er zu tun hat? Wie er sich dir, deinen Vorstellungen anzupassen hätte? Aus deiner eigenen kleinen einseitigen, subjektiven, menschlichen Perspektive heraus?

Also wäre meines Erachtens der Ansatz wohl eher der, den eigenen Zugang zu dem was ist, von allfälligen im Weg stehendem Müll freizumachen. Um in mehr Einklang mit Bewusstsein, mit dem was ist zu kommen. Würde ich mal meinen.

Somit wäre auch die Renovierung nicht die von Bewusstsein, sondern die des eigenen ebenso wie in Folge auch kollektiven Zugangs zu Bewusstsein selbst. Erstmal. Und dann sehen wir weiter...
 
Dem Eröffnungsplädoier stimme ich im Grunde zu!

Ich habe noch nie eine Person angetroffen, an der ich nicht irgendeine starke Bewußtseinsschwäche angetroffen hätte, d.h. dass nicht irgendein absolut herausstechender Makel sofort binnen ein paar Minuten des Kennenlernens zu erkennen gewesen wär.
Das Unterlassen einer Suche nach einem Makel im Gegenüber wär schonmal ein
guter Ansatz um die Fassade der Villa und auch das Interieur zu renovieren, ne?


Euer, aber im Grunde zustimmender, Ischariot
 
Das Unterlassen einer Suche nach einem Makel im Gegenüber wär schonmal ein
guter Ansatz um die Fassade der Villa und auch das Interieur zu renovieren, ne?

Wenn es nun aber bei der Villa gegenüber tatsächlich schon beim Dach reinregnet und die Fensterscheiben rausgeschlagen sind, empfiehlst du dann, einfach so zu tun, als ob es nicht so wäre? Oder geht's im Grunde genommen nur um die eigene Villa?
 
Wenn es nun aber bei der Villa gegenüber tatsächlich schon beim Dach reinregnet und die Fensterscheiben rausgeschlagen sind, empfiehlst du dann, einfach so zu tun, als ob es nicht so wäre? Oder geht's im Grunde genommen nur um die eigene Villa?

Immer bei der eigenen Villa anfangen...der gegenüber wird wohl selber wissen, daß es bei ihm einregnet...


Sage
 
Wenn es nun aber bei der Villa gegenüber tatsächlich schon beim Dach reinregnet und die Fensterscheiben rausgeschlagen sind, empfiehlst du dann, einfach so zu tun, als ob es nicht so wäre? Oder geht's im Grunde genommen nur um die eigene Villa?
Wie jeder seine Villa gestaltet ist meiner Meinung nach individuell sehr verschieden.
Da gibt's wohl wirklich die skurrilsten Kostrukte und Einrichtungen.
Wenn da die Fenster zerbrochen sind, kann es durchaus sein, daß
es so garnicht wahrgenommen wird. Wer seine Villa in bester
Ordnung wähnt sieht nunmal keinen Handlungsbedarf.

Für einen aussenstehenden Betrachter mag die Fassade abbröckeln,
die Einrichtung verschlissen sein oder vieles mehr.
Aber kein Aussenstehender kann das Gebäude für den Hauseigentümer
renovieren. Da ist nunmal Eigenleistung angesagt.

Nun isses aber auch so, daß die Menschen mit verschiedenen Gaben
ausgestattet sind. Einer besitzt handwerkliches Geschick, ein
anderer hat ein Händchen für Raumgestaltung usw ...

Arbeit ist es für Jeden, aber was bringt schon eine kunstvolle
Fassade oder eine kunstvoll geformte Dachkonstruktion,
wenn der Keller in seiner Bausubstanz faulig ist?

Natürlich gibt es jede Menge Fachbücher, die eine Renovierung
erleichtern, aber hier das passende für die eigene Villa zu finden
mag unter Umständen ebenso schwer sein wie planlos drauf
los zu arbeiten, um die Villa auf hochglanz zu bringen.

Also die Antwort auf deine Frage: Ja, im Grunde geht's nur um die eigene Villa.

Es gibt auch immer helfende Hände, aber die können auch viel kaputt machen.
An Deiner Villa kann ich nicht ungestraft rumbauen, mein Freund.
Selbst wenn ich das wollte, trotzdem können wir mit unseren
Villen gemeinsam einen Ort, eine Stadt erschaffen in der es
ein stimmiges Ortsbild gibt. Solange wir uns um gegenseitige
Rücksichtnahme bei der Gestaltung unserer Stadt bemühen.


Euer, so eine Villa als ewige Baustelle betrachtender, Ischariot
 
Immer bei der eigenen Villa anfangen...der gegenüber wird wohl selber wissen, daß es bei ihm einregnet...

Meine Erfahrung ist eher, dass das Gegenüber so etwas meistens erst bemerkt wenn die Villa über seinem Kopf bereits zusammenstürzt.

Und dann ist Schadensbegrenzung natürlich längst nicht einmal mehr möglich. Dann hilft nur mehr Abreißen oder Sprengen.
 
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ich sehe 3 arten von angesprochenen:
die die nicht wissen um den zustand ihrer villa (oft ist er desolat) und damit alle die in und rundherum wohnen belasten. da würde ich sagen abreissen
solche die bescheid wissen, sich bemühen es aber nicht schaffen. da würde ich sagen hilfestellung geben.
soche die bescheid wissen und alles in ordnung haben.
mfg
 
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