Willkommens-Journalismus bis zum Abwinken
Wir schaffen das, wir schaffen das, wir schaffen das: In der Flüchtlingsfrage lassen ARD und ZDF Distanz zur Politik vermissen und werden zu Lautsprechern.
Ein Kommentar.
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Diejenigen, die unter der Folgenlast der kopflosen Politik der Bundeskanzlerin ächzen und beinahe zusammenbrechen, kommen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zwar auch vor - aber stets in der Rolle der Querulanten. Oder sie geraten gleich in den Verdacht, mit ihren Einwendungen den Fremdenfeinden und Rechtsextremen in die Hände zu spielen. Am Ende sieht es so aus, als gäbe es das Problem, von dem die Bayerische Staatsregierung, der Tübinger Oberbürgermeister Palmer, Kommunalpolitiker im ganzen Bundesgebiet, Polizei und Hilfsdienste sprechen, gar nicht.
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Wo bleibt die Staatsferne?
Auf den dann notwendigen Schwenk dürften ARD und
ZDF vorbereitet sein.
Im Augenblick zeigen sie, warum sie den Politikern aller Couleur so lieb und teuer sind: Sie geben reichlich Sendefläche her für die Selbstdarstellung der Politik und kritisieren diese nur in Maßen. Dafür dürften sie belohnt werden, wenn es darum geht, die 1,6 Milliarden Euro, die der seit 2013 geltende Rundfunkbeitrag an Mehreinnahmen erbracht hat, auszuschütten. Eigentlich hatte es geheißen, die Anstalten sollten nicht mehr bekommen als zuvor. Inzwischen haben die Sender das Geld für sich beansprucht, die ARD hat sogar vierhundert Millionen Euro mehr beantragt,
und man darf darauf wetten, dass die Bundesländer das Geld freigeben. Die Ministerpräsidenten wissen nur noch nicht, wie sie diesen Schritt der Öffentlichkeit verkaufen sollen.