Die Häuser und deren Bedeutung, seit den Anfängen der Astrologie

Donna

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Die Häuser und deren Bedeutung, seit den Anfängen der Astrologie

@ alle Astrologie Interessierte :whistle: und Forscher auf dem Gebiet

Die ältesten sicheren Spuren der Astrologie lassen sich bis etwa 2.500 Jahre vor unserer Zeitrechnung in Mesopotamien festmachen. Also noch vor der frühen Antike, die das Bild der Astrologie mitprägte.

Es geht mir hier um die Bezeichnung der Häuser – nicht nach welcher Methode - ihren ´Wirkungsort´. Dazu stelle ich gerne eine vereinfachte & simpel - an die Ursprünge angelehnte - Bezeichnung ein.

Wir kennen das alle, für die Neulinge auf diesem Gebiet ein kurzer Diskurs.

Der Aszendent markiert die Spitze des 1. Hauses, von welchem aus man nun die übrigen Häuser bestimmt gegen Osten zählt, unter dem Horizont fortsetzend bis 12 zählt. Also gegen den Uhrzeigersinn mit der Bezifferung (1 -12) wandert.


Die Häuser folgen der Reihe nach aufeinander als:

  • I = das Haus des Lebens
  • II = das Haus des Glücks oder Reichtums
  • III = das Haus der Brüder
  • IV = das Haus der Verwandtschaft
  • V = das Haus der Kinder
  • VI = das Haus der Diener (nach andern der Gesundheit)
  • VII = das Haus der Ehe, das mit dem untergehenden Punkte der Ekliptik beginnt
  • VIII = das Haus des Todes
  • IX = das Haus der Religion
  • X = das Haus der Würden, welches mit dem zur Zeit der Geburt eines Menschen kulminierenden Punkte der Ekliptik (MC) anfängt
  • XI = das Haus der Freundschaft
  • XII = das Haus und der Feindschaft
Die Bedeutung der einzelnen Häuser wird durch folgenden altes latainisches Hexagramm beschrieben:

Víta lucrúm, fratrés, genitór, natí, valetúdo,
úxor, mórs, sapiéns, regnáns, benefáctaque, dáemon.

Quellenachweis:
Wikipedia


Hier nun meine Ergänzung:

vita von ´Leben', Lebensweise, -wandel, Seele; Schatten in der Unterwelt
lucrúm von Gewinn, Vorteil
fratrés von et sorores Geschwister
genitór von Erzeuger, Vater
nati von Kinder
valetúdo von körperliches Befinden, (Gesundheitszustand), Wohlbefinden [ integra; aegra; bona; confirmata; infirma Unpässlichkeit] valetudo Krankheit, Unpässlichkeit, Schwäche, Leiden [ gravis, subita; periculosa; oculorum; animi od. mentis Geisteskrankheit ]
uxor von Ehefrau, Gattin uxorem (in matrimonium) ducere heiraten
mórs von Tod [ honesta; repentina ]
sapiéns verständig, vernünftig, klug, weise, einsichtsvoll [ rex; sententia; consilium; vita; animi magnitudo; aetas ]
regno von König sein, herrschen, regieren (über jmd.: in alqm od. alcis) [ in nos; populorum; Romae; Graias per urbes; iniussu populi ]
bene fáctumgute von Tat, Wohltat, Verdienst aus Gefälligkeit, aus Gnade, Auszeichnung, Begünstigung, Beförderung
dáemon von böser Geist, Dämon, Teufel



Dies erstmal zur Kenntnisnahme.


Doch woher kommt es, dass man zum Beispiel dem 6. Haus eine noch ganz andere Bedeutung (zusätzlich) beimisst?

Ich würde das gerne hier zusammentragen. Vielleicht habt Ihr Kenntnisse, wie und wann die Häuser ´erweitert´ wurden. Zum Beispiel die Aussagen über die Mutter.


Ich freue mich auf euer Interesse und Anregungen.



Herzliche Grüße
 
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Hallo Skorpina,

vielen Dank für Deinen Beitrag, wenn Du Helena Petrovna Blavatsky liest, wirst Du fast genau Deine Frage beantwortet bekommen. In Ihrem Werk "The Secret Doctrine, 1888 (deutsch: Die Geheimlehre)" erhältst Du Informationen, die in der Tat noch weiter zum Nachdenken anregen.

Zusammenfassend denke ich, dass auf dem Weg der vielen Überlieferungen eine Menge Informationen verloren gegangen sind. Denn eines steht fest, Sie hat bereits zu sehr früher Zeit über Zusammenhänge geschrieben, die erst heute plausibel werden. Sie hatte schon zu ihrer Zeit - Mitte des vorletzten Jahrhunderts - manche schlauen Köpfe überfordert. Somit sind die Häuser in unserer Zeit mit ihren Interpretationen nicht erweitert worden, vielmehr sind bereits Informationen vorhanden gewesen, die nicht weiter überliefert wurden.

Einen wunderbaren Überblick über Ihr Leben, über Ihre Werke und Ihr schaffen bietet schon eine kurze Schmökerrunde auf Wikipedia

https://de.wikipedia.org/wiki/Helena_Petrovna_Blavatsky

In diesem Sinne
 
Hi Gelbfink

Dann für die schnelle Antwort und den Autorinnen Tipp. Ich muss gestehen, ich habe noch nie von dieser Frau gehört und kenne auch das Buch nicht.

Ich werde es mir besorgen, und wenn studiert, kann ich mehr dazu sagen.

Somit sind die Häuser in unserer Zeit mit ihren Interpretationen nicht erweitert worden, vielmehr sind bereits Informationen vorhanden gewesen, die nicht weiter überliefert wurden.

Ich denke mal, dass jedes Jahrhundert seine Themen hat und über die große Zeitspanne besser (anders) definiert wird.

Zum Beispiel so Begrifflichkeiten wie "Öffentliche Bühne" oder "Lebensziel" für das 10. Haus. Dies wurde sicher vor 2000 Jahren anders formuliert. Zenit des Leben - oder König sein - wie aus den Eingangtext hervorgeht.

Bei mir hapert es ganz speziell am 6. Haus. Warum Arbeitskollegen / Alltag / und dann Gesundheit? Wo ist der gemeinsame Nenner für diese doch recht unterschiedlichen Bereiche?

Viele Grüße
 
Bei mir hapert es ganz speziell am 6. Haus. Warum Arbeitskollegen / Alltag / und dann Gesundheit?
Liebe Skorpina,
ist ja schon wieder genau ein wesentliches Thema meiner täglichen Arbeit. Einen sehr großen Zusammenhang sehe ich persönlich - ich finde dazu allerdings auch keine Veröffentlichungen - in der Abfolgelogik des II. Quadranten. Mal ganz einfach, auf die Schnelle und sehr kurz:
In Haus 4 die Entwicklung der eigenen Individualität, in Haus 5 die Entwicklung der Managementfähigkeiten und Fähigkeiten der Selbstdarstellung und in Haus 5, dann die Integration dieser Fähigkeiten in die Welt des "Dienens" in 6. Denn irgendwo muss ich ja in die Lehre gehen, um meine erlernten Fähigkeiten des 1. und 2. Quadranten anwenden zu können.
Damit hätte auch das 6 Haus eine logische Grundvoraussetzung geschaffen, um im 10. Haus (wieder Erde) erfolgreich auf der öffentlichen Bühne agieren zu können. Das heißt hier wäre das 6te Haus die Basis für das 10. Haus - das Lebensziel - . Um dieses Ziel mit all seinen Facetten erreichen zu können, bedarf es noch zwingend der Inhalte des 3. Quadranten. In der Begegnung die notwendige Umwelt zu erkunden, aufzubauen und das Netzwerk zu schaffen, mit 8 ein eigenes Programm zu entwickeln, vielleicht von althergebrachten loszulassen und neues zu schaffen, in 9 Weiterbildung zu treiben und eigene Philosophien und Anschauungen zu erlangen, um sie in 10 wirkungsvoll zu präsentieren.
In den vielen Jahren der astrologischen Entwicklung, insbesondere dann auch der Schulen von Ebertin und Glöckner brachte das 6 Haus zunehmend auch sehr stark den häuslichen Alltag in den Fokus. Die Psychosomatik, resp. Krankheit und Gesundheit (ganz besonders die Zwänge, oder Zwangshandlungen aus der Sichtweise der Psychologie gesehen) waren ja schon bei Paracelsus und vielen Medizinern und Psychologen (Freud, Jung und Adler) aus den letzten Jahrhunderten schon ein großes Thema. Das mag an der Epoche, am Zeitgeist und den Ansprüchen der damaligen Interessierten liegen.

Ohne nun genau mein Leben auszubreiten, kann ich Dir versichern, dass die Zusammenhänge des Herrschers über 6 in Verbindung mit den Südknoten und die dadurch in der Hemmung geratenen Qualitäten in 6 einen exorbitanten Einfluss auf die berufliche Entwicklung hatten. In der Folge bekommen dann natürlich auch noch die Auslösungen ab dem 42 Lebensjahr eine noch sehr viel stärkere Bedeutung. Darüber bin ich fast zwangsläufig und naturgemäß natürlich tiefer in die Münchner Rythmenlehre eingestiegen.
 
Zum Beispiel so Begrifflichkeiten wie "Öffentliche Bühne" oder "Lebensziel" für das 10. Haus. Dies wurde sicher vor 2000 Jahren anders formuliert. Zenit des Leben - oder König sein - wie aus den Eingangtext hervorgeht.

Bei mir hapert es ganz speziell am 6. Haus. Warum Arbeitskollegen / Alltag / und dann Gesundheit? Wo ist der gemeinsame Nenner für diese doch recht unterschiedlichen Bereiche?

Viele Grüße[/QUOTE]

Guten Morgen Skorpina

Moderne und klassische Astrologen differieren zum Teil stark voneinander in den Zuordnungen der Häuser. Das 6. Haus ist für sie unter anderem das Haus der Krankheit, nicht der Gesundheit. Auch Arbeitskollegen ordnet er dem 7. Haus zu, seine Angestellten oder Untergebenen dem 6. Haus. Gerade in der Stundenastrologie ist eine genaue Kenntnis und klare Unterscheidung der Häuserzuordnungen sehr wichtig und von eminenter Bedeutung.

Ein kleines Beispiel: Mein Auto. Viele Moderne und auch bekannte Astrologen/innen nehmen hier das 3. Haus und seinen Herrscher für das Auto, der traditionelle Astrologe hingegen das 2. Haus und seinen Herrscher = beweglicher Besitz. John Frawley hatte in seinem Fernkurs unter anderem ein Übungshoroskop, wo gerade diese Unterscheidung eine Rolle spielte. Es ging um ein Suchhoroskop. Paradoxerweise wäre man mit beiden Ansätzen richtig gelegen, aber John Frawley wollte natürlich nur den traditionellen Ansatz gelten lassen.

Ich kann als "klassischer", aber undogmatischer Stundenastrologe nur betonen, es ist in der täglichen Praxis von Vorteil, wenn man sich mit beiden Richtungen, der klassischen und der modernen Stundenastrologie (Astrologie), ihren Techniken und Häuserzuordnungen auskennt. Für mich war und ist dies stets aufs Neue von grossem Nutzen bei meiner täglichen Arbeit mit Klienten, welche ihre Fragen mittels einem Fragehoroskop beantwortet haben möchten. Es ist ja alles schön und gut, was in den Büchern steht, in der Praxis zählen nur die Resultate. Dem Kunden ist es wurscht, ob seine Fragen mit den Techniken der klassischen oder modernen Stundenastrologie (Astrologie) beantwortet werden. Ich bin diesbezüglich offen, nach dem Motto: Viele Wege führen nach Rom!

LG
Pollux
 
Das 6. Haus ist für sie unter anderem das Haus der Krankheit, nicht der Gesundheit.

Hallo Pollux, das ist genau der Ansatz von Klöckler und der ist für mich nicht mehr oder nur sehr schwer nachvollziehbar, weil die Komponenten der Gesundheit vollständig fehlen. Um das zu erkennen und eventuell zu ergänzen, wäre es gut, die Horoskope von Menschen zu betrachten, die sich bester Gesundheit erfreuen (Louis Trenker und viele mehr) und eine Konstitution mitbringen, die einfach keine Krankheitsbilder zeigen. Betrachte mal diese Horoskope unter dem Blickwinkel (Krankheit und Gesundheit) und versuche mal Unbefindlichkeiten oder Krankheiten zu finden, es gibt da keine Dispositionen. Ebenfalls kannst Du Horoskope untersuchen, bei denen wissentlich Fehldiagnosen vorlagen, bei denen irrtümlich Resektionen vorgenommen wurden, ohne einen wirklichen pathologischen Befund zu haben. Im Gegenteil, hier kannst Du Gesundheit richtig gut erkennen. Diese Beobachtungen durfte ich machen und bringen mich somit zu dieser kritischen Anmerkung.

Nun führst Du Themen auf, wie Arbeitskollegen und bewegliche Güter, die in der Tat nichts mit dem 6ten Haus zu tun haben. In diesem Kontext sind auch nicht die Arbeitskollegen gemeint, nach denen ich in der Stundenastrologie frage, sondern das Kollektiv, in dem ich mich im Arbeitsumfeld bewege, das ist ja auch der Chef, der sonst in 6 ebenfalls nichts zu suchen hat, oder? Sicherlich ist die Differenzierung mit dem Haus 7 grenzwertig aber auch notwendig.

Da ich nun wirklich die Verbindung zu klassischer Astrologie, der Stundenastrologie und der psychologischen Astrologie durch meine fast 40 jährige Beobachtungen habe, möchte ich zwischen diesen Bereichen doch sehr stark unterscheiden. Ich komme sogar zu der vielleicht abenteuerlich anmutenden Aussage, dass alle drei Bereiche und das auch noch mit unterschiedlichen Schulen und Ausrichtungen, wenn auch im Ergebnis die gleichen Aussagen zu erzielen sind, nur schwer zu vereinen sind, unterscheiden sie sich doch ganz wesentlich in ihrem eigenen Anspruch.

Dadurch fällt es mir augenblicklich sehr schwer, Deinen Gedanken im Hinblick auf die Zitatauswahl von Skorpina zu folgen. Das Skorpina aus meiner Sicht sehr viel weitere Kenntnis von Häusern oder den zugehörigen Themen, das sollte uns hinreichend bekannt sein, ebenso die Bedeutung der Hauszuordnungen. Was bitte ist die Essenz Deiner Aussage - vielleicht bin ich gerade neben der Spur und kann das nicht verstehen, ich freue mich auf Antwort.
 
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Versucht mal "Dienen" als "Anpassung" zu betrachten.

Funktioniert die Anpassung nicht -
- durch stetiges Verstellen
- durch Aufgabe der eigenene Wesensart,
welche Folgen hat dies dann?

D.
 
LOL. H. Meyer hat von S. Freud die "Kulturneurose" übernommen. Davon abgeleitet bedarf es kein extra Haus für die Krankheit mehr - grins.

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Es gibt so Hilfsmodelle in der Astrologie:

1. Schauspieler, Rolle und Bühne
2. Was, wie und wo

Mit der Bühne und dem WO sind die Häuser gemeint.

Gleicher Zeitpunkt hier auf der Welt. Was unterscheidet den Aszendenten (und MC)? Der Ort, also das Wo.
Folglich beschreiben Häusersysteme stets das Wo.

Streng betrachtet hat alles, was nichts mit Lebensbühnen bzw. Orten zu tun hat in einem Haussystem nichts zu suchen, oder?

D.
 
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Hallo Dilbert

Wie ich bereits geschrieben habe, wird in der traditionellen Astrologie das 6. Haus der Krankheit und nicht der Gesundheit zugeordnet. Bezüglich der Gesundheit betrachtet der klassische Stundenastrologe vor allem das 1. Haus und seinen Herrscher.

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, so kann ich dir das Buch von Oscar Hofman: "Klassische medizinische Astrologie" empfehlen. Wenn du dich mit diesem Ansatz beschäftigst, wirst du sehen, dass du betreffend Gesundheits/Krankheitsfragen den Fragenden kompetente und zutreffende Aussagen liefern kannst. Der Boss ist das 10. Haus und sein Herrscher, das ist korrekt. John Frawley ist bekannt für seine Aussage: Modern Astrology is rubbish! Ich finde seine Aussage starker Tobak! Ich habe mich zuerst mit psychologischer Astrologe beschäftigt und danach mit klassischer und indischer Astrologie. Mir ist es egal, welche astrologische Richtung jemand verfolgt. Sorry, ich erziele als Profi-Astrologe mit den klassischen Techniken bessere Resultate. Vor allem zutreffendere! Trotzdem würde ich nie sagen: Moderne Astrologie ist Müll! Es gibt viele gute psychologische Astrologen und Astrologinnen. Nur wenn es um konkrete Aussagen geht, verstecken sich viele von ihnen in psychologischen Worthülsen und flüchten in neptunische Welten!

Ich möchte an dieser Stelle wieder einmal das Zitat von Ram Aleph in Erinnerung rufen: "Das Herrschersystem: Wer nicht mit den Herrschern arbeitet, der wird in der Astrologie immer ein Fragment- oder Teilastrologe sein!" Der Autor dieses Spruches ist seit über 50 Jahren ein sehr erfolgreicher und bekannter Profiastrologe. Ich würde hier aber noch das klassische Würdensystem mit einbeziehen!

Ich will mich hier auch nicht auf einen längeren Disput einlassen, das bringt nichts! Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich bin hier aus Spass! Wer über zu viel Zeit verfügt, der kann dies ruhig tun.

LG
Pollux
 
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