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Marcellina
Guest
Nee, die "Beweisführung" ist er innerhalb seiner Anschaungen ganz und gar nicht schuldig geblieben, "die Frau" steht bei ihm u.a. als "Hindernis" auf dem von ihm gedachten Weg zu "heroischer Größe." (Die bei ihm ausschließlich männlich konnotiert ist.)
Der hierbei meiner Ansicht nach entscheidene gedanklichen Fehler liegt darin begründet, dass er die damals vorherrschende gesellschaftliche Stellung von Frauen mit dem gleichsetzt/verwechselt, was er innerhalb seiner Gedankengänge als "Natur" (die seiner Ansicht nach vor allem durch den unbedingten "Willen zur Macht" -wiederum von ihm eher als "männlich" attributiert- konstituiert wird) be-zeichnet.
Erklärungen, "Beweisführungen" bietet er in seinen Schriften schon zur Genüge an.
Da wir uns hier aber sowieso eher auf einer küchenpsychologischen Ebene bewegen, würde ich als Vorschlag in den Raum werfen, weniger seine syphillische Spätzeit als vielmehr die Rolle der von ihm wohl als "übermächtig" empfundenen Frauen (Mutter, Schwester, Großmutter, zwei unverheirateten Tanten väterlicherseits) seiner vaterlosen Kindheit im sog. „Naumburger Frauenhaushalt“ in Erwägung zu ziehen.
Von küchen-psychologischer Ebene schreitest Du locker in den küchen-philosophischen Bereich über.
Die Beweisführung auf dem philosophisch-systematischen Wege ist er wohl schuldig geblieben - Nietzsche war auch kein Systematiker im eigentlichen Sinne, ja er war zunächst einmal ein gelernter klassischer Philologe.
Systematiker
Sys|te|ma|ti|ker
〈m.; –s, –〉
jmd., der ein System beherrscht, der systematisch verfährt, arbeitet
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche
Grönemeyer haben die vielen Frauen daheim stark gemacht, aber bei Nietzsche spielt die Mutter, eine Pfarrerswitwe, mit der expliziten Erwartung, der Sohn wird Theologe, sicher eine dominante Rolle.
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