Terrageist
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Ein älterer Text, bin mir nicht sicher, ob ich ihn vielleicht hier schon irgendwo gepostet habe.
D i e F l ü g e l d e s S c h m e t t e r l i n g s
Was ist er in seinem Kokon?
Weiß er es ?
Er nimmt sich selber wahr,
sein Kokon ist seine Welt,
etwas anderes kennt er nicht.
Jedoch er ahnt:
„Ich habe Flügel,
ich kann fliegen,
aber wohin?
Was gibt es denn noch ?
Soll ich fliegen von den Fühlern zu den Füßen,
vom Bauch zum Rücken? “
Er ist jetzt so groß,
dass er schon seine gesamte, von ihm wahrgenommene Welt ausfüllt.
Er kann sich nicht mehr viel bewegen …
Er sucht seine Flügel …
Obwohl er selbst nicht versteht,
denn er kennt nichts anderes als sein Leben im Kokon …
Was tut er, was liebt er … …
Seine Flügel sind leuchtend bunt,
aber er sieht es nicht, wie auch !
Er geht auf die Suche …
Was suche ich,
was will ich finden …
Ich weiß ich habe Flügel,
aber wohin sollten sie mich tragen …
Seine Flügel sind um ihn herum zusammengefaltet,
aber das weiß er nicht … woher auch …
Er findet also so eine Falte:
„Ja das ist mein Flügel,
das muss es sein, denn ich fühle es,
dieses ist mein Flügel,
aber doch seltsam klein …
Und er findet eine andere Falte :
„Ja das muss es jetzt sein,
ich fühle, es ist mein Flügel,
er ist mir so nahe, ich fühle es …
Er findet viele Falten, viele Seiten,
jede hält er für seinen Flügel,
denn er fühlt es, denn er ahnt es …
Nur , zu begreifen ist es nicht wirklich … …
„Ist das jetzt mein Flügel, oder dieses,
was stimmt nun, es widerspricht
sich ja alles, wo soll ich nur hin ?
Was ist das alles, und ich fülle
ja sowieso meine ganze Welt aus …
Ich weiß schon alles, ich kann
mich kaum bewegen,
ich träume nur, wo sind die anderen,
wo sind sie ???
Ich sehne mich, ich sehne mich , ich sehne mich …
… so sehr
Aber wonach eigentlich,
kenne ja nur meinen Kokon … …
Plötzlich entfalten sich die Flügel ,
der Kokon öffnet sich ,
in eine weite, weite summende Welt.
Für den Schmetterling völlig neu …
…Alle „Falten“ passen jetzt zusammen,
bilden ein einziges Ganzes, und so groß,
wie unser kleiner Schmetterling in seinem
Kokon es sich nicht hätte träumen lassen …
da war eben „nur“
so ein Gefühl … und die Suche
Ja die vielen „Flügel “ … …
… sind der eine Flügel (oder die zwei?)