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Nein, an Devotem ist da nichts erkennbar... wobei sein "Schlamassel" (so sehe ich's) das Scheitern eines Moralisten ist. Wobei mich solche Befunde dann immer wieder erstaunen - auch wegen des sehr harten, oft gnadenlosen Maßstabes, der an die "Sollwerte der Menschheit" angelegt wird - das wäre dann das, wozu "der Mensch" das Zeug hätte haben sollen/können. Und ich bleib dabei: viel Projektion...


Die mir sympathischere Gegenposition wäre die liebevolle Anerkenntnis des Unvollkommenen, das unscheinbar Heroische von Alltagsbewältigung, das mir gegenüber dramatischem Scheitern so oft unterbewertet erscheint ... um das auch an einem amerikanischen Literaten festzumachen - John Steinbeck etwa.


Mit dem astrologisch angehauchten Ansatz aus der Sicht des Neptunischen, das bei Buko (ohne dass ich sein HK kenne) wohl eine Rolle spielt: Kampf gegen das Chaos mit einer idealistischen Ordnungs-Perspektive am Horizont bzw. im Unbewussten ("wie die Menschheit hätte sein sollen/können, wenn man ihr das Zeug gegeben hätte") ... oder Leben mit dem Chaos (wie's etwa in "Cannery Row", der "Straße der Ölsardinen" zauberhaft beschrieben ist, und auch da durchaus nicht ohne sozialkritische Perspektive und jedenfalls ohne Fatalismus). Ich meine ja nicht, dass eine Haltung legitimer wäre als die andere. Mir selbst (Sonne Fisch) liegt die Freundschaft mit dem Chaos näher...


Und das alles ist wohl weniger Offtopic als es den Anschein hat ... auch eine devote Rolle in der Erotik mag von manchen als "Krankheit" erlitten werden, wenn ein idealistisches Bild vorhanden ist, wie Beziehungen "in Ordnung" auszusehen hätten ... dann wird die eigene (Zu)neigung zur devoten Rolle, wenn sie quasi unwiderstehlich Verhalten und Beziehung dominiert, wohl als Kampf und Krampf, als Leiden erlebt werden. Und wenn's unter Verzicht auf ein ideales Soll als das, was es ist, gelebt und geliebt wird, in einer abwechslungsreichen Mischung aus Leid und Freud (und vielleicht sogar auch mit Freud & Co selbst-reflektierend... :-), dann mag das für jemand, die/der's so nehmen kann, ganz okay sein...


Alles Liebe,

Jake


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