Descartes' übereinkommen mit der Kirche

Lunatic0

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Ich durchforste gerade die suchmaschinen aber werde nicht fündig. Ich persönlich habe keinen fernseher aber habe mal über eine doku gezappt wo ich aufgeschnappt habe daß Rene Descartes durch einen deal mit der kirche vor der verurteilung als ketzer bewahrt wurde. Er dürfe seine naturwissenschaftlichen studien betreiben, müsse aber konsequent alles was die geheimnisse der menschlichen seele betrifft der kirche 'überlassen'.
Habe ich mir das nur eingebildet oder gab es tatsächlich so eine abmachung?
Ich erwarte mir jetzt nicht daß mir wer die sucharbeit abnimmt, ich weiß auch daß so schwammige geschichten 'irgendwo etwas gehört zu haben' hier nicht immer unbedingt gut ankommen. Aber falls jemand mehr darüber weiß oder vielleicht gar einen artikel oder ein dokument dazu kennt würde ich mich über eine rückmeldung freuen - alleine schon damit ich weiß ob ich weitersuchen soll oder nicht.
 
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daß Rene Descartes durch einen deal mit der kirche vor der verurteilung als ketzer bewahrt wurde. Er dürfe seine naturwissenschaftlichen studien betreiben, müsse aber konsequent alles was die geheimnisse der menschlichen seele betrifft der kirche 'überlassen'.
Habe ich mir das nur eingebildet oder gab es tatsächlich so eine abmachung?
Er verbrachte große Teile seines erwachsenen Lebens in Holland, weil er in seiner Heimat vor allem von der katholischen Kirche verfolgt wurde.


Diese Schriften stießen bei den Theologen in Utrecht und Leiden auf so heftige Ablehnung, dass Descartes 1645 einen Umzug nach England erwog und in den Folgejahren Holland mehrmals fluchtartig zu Reisen nach Frankreich verließ.








Lg Blissy
 











Lg Blissy
Danke, der artikel ermöglicht ein erstes hineindenken in die materie. Ich konnte auch nur das zeitweilige verbot seiner schriften nach seinem tod finden. Ich will keine falschen tatsachen verbreiten. Es wäre auch unlogisch daß Descartes als bekennender gläubiger in seinen modellen keinen platz für die seele gehabt hätte.
 
Wonach suchst du denn genau ? Weil, in dem Bericht steht doch zu Lebzeiten, gab es das Verbot seiner Schriften.
Meine frage war ob jemand dokumente oder links kennt die belegen ob es die besagte übereinkunft Descartes' werk anzuerkennen sofern er fragen die seele betreffend dem klerus überlässt wirklich gab.
Ist das eine Annahme, eine Vermutung, weil du etwas von, du möchtest keine falschen Tatsachen verbreiten geschrieben hast ?
Ich vermute daß er als gläubiger mensch zumindest nicht daran interessiert war das konzept der seele nur auf physiologische mechanismen zu reduzieren.
 
Einem Mysterium des seelischen Aspekts und der tiefgründigen Zusammenhänge sind mit Vernunft nicht ganz beizukommen. Dadurch werden sie eher zerstört. Als stattdessen eher im großen Ganzen zu erfassen und zu verstehen. Hebt man neue Erkenntnisse aus dem Unterbewusstsein und verbindet diese mit dem der Polaritäten, entstehen die Bilder der Weite und der Tiefe, die darin verborgen ist.
 
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Am ehesten könnte sich der verweis auf ein dekret vom 6. Oktober 1656 beziehen, weiß aber nicht ob das noch gültigkeit besitzt:

Es "entstund bei den Meisten die Sorge einer Neuerung, beides in der Philosphie und Theologie, weswegen den Cartesianern hart widersprochen und über sie so lange bei den Curatoribus geklagt wurde, dass nicht nur dieselben ihnen ein Stillschweigen auferlegten, sondern auch die Staaten von Holland endlich den 6. Oktober 1656 ein Dekret machten, in welchem sie verordneten, dass man die Theologie von der Philosophie absondern und jene allein aus dem Worte Gottes, diese aber aus der gesunden Vernunft der studierten Jugend beibringen sollte. Wenn Fragen entstünden welche wider die hl. Schrifft könnten angeführt werden, sollte es den Philosophis nicht erlaubt sein, die hl. Schrift nach ihren Prinzipiis auszulegen, sondern alles, was von Gott in seinem Wort geoffenbart, sollte als das allergewisseste gehalten werden, ob schon die menschliche Vernunft ein anderes zu lehren schiene. Dahero denn den Philosophis sollte verboten sein, solche Meinungen welche der hl. Schrift zuwider, zu verteidigen und die Gedanken des Cartesii weder in Schriften noch öffentlichen Lectionibus oder Disbutationibus der Jugend vorzutragen"
(aus einer fußnote von 'Spinozas Religionsbegriff' von W. Prümers, S. 31)
 
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