Der Schein trügt: Oder Mikrokredit trifft Regionalwährung

nasruddin

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Liebe Forumsteilnehmer.
Ich wusste nicht, wohin ich diesen Thread rein tun könnte.

Schliesslich hat Mammon, Geld, Moos etwas mit unserer Heutigen Ideologie der Religion der skeptischen Materialisten zu tun.

Also. Dachte ich mir, das gehört weniger zur Religion und eigentlich mehr zu Völkern und Kulturen. ...

Mikrokredit trifft Regionalwährung

«Gott hat die Welt erschaffen, wir Einwohner haben Palmeira geschaffen.»Joaquin de Melo, dem Gründer der Banco Palmas in Fortaleza (Brasilien), mangelt es nicht an Selbstbewusstsein. Dazu hat er Grund: Sein Projekt, die Kombination aus selbst verwaltetem Stadtviertel, Mikrokrediten und Regionalwährung, läuft rund. Angefangen hat alles mit einem Akt der Vertreibung. Die Einwohner eines Küstenstreifens mussten neuen Hotels weichen. Im Inland bildete sich ein Slum. Doch die Menschen nahmen ihr Schicksal selbst in die Hand und bauten eine Siedlung, die 30 000 Bewohnern alles Lebensnotwendige bietet. Trotz ihres Fleißes kamen die Bewohner aber nie aus der Armut heraus. Warum nicht? Sie entdeckten den Knackpunkt im Geldsystem. «Das Geld ist wieder davon geflossen wie bei einem löchrigen EimerDie Lösung war eine lokale Währung: «Man kauft voneinander und jedes Mal entsteht lokaler Wohlstand.» Das Bruttoinlandsprodukt, weiß de Melo, hängt von der Umlaufgeschwindigkeit ab.

Einzigartig an Palmeira ist aber die Gewährung von zinslosen Mikrokrediten, die nur in der Ortswährung «Palmas» ausgegeben werden. Eine Arbeitsbörse, eine Caféteria, eigene Produktionsstätten und soziale Projekte ergänzen das Angebot von Palmeira, das nach dem Prinzip der Selbstverwaltung funktioniert. Auch Paul Singer, Brasiliens Staatssekretär für solidarische Ökonomie, unterstützt das Projekt. Gewöhnliche Zentralbanken seien «verschlossen gegen die Demokratie» und würden von der privaten Finanzindustrie kontrolliert. Sein Resümee: «Wir müssen die Macht über unser Geld zurückgewinnen.» Das gilt nicht nur für Brasilien

Aus:
http://www.connection.de/rezensionen/film/der-schein-truegt.html

Gruss
 
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Da brauche ich nicht nach Brasilien zu gehen, das gibt es bei uns in Vorarlberg schon seit 1996 mittlerweilen auch als Regionalwährung in Form von Leiblachtalern, Walsertalern, Klostertalern und Walgauern...
Hier zu finden: word wide web. tauschkreis.at
Da gibt es sogar eine Genossenschaft für Gewerbliche Teilnehmer ;o)

Etwa schon gleichlang unterstützt unser Tauschkreis auch das Projekt Sintral in Ecuador von Mauricius Wild (Gründer der Pestalozzi Schulen). Auch ein Tauschsystem mit Regionaler Währung.

Übrigens gibt es diese Tauschsysteme überall in Europa, je nach persönlichem Einsatz der Teilnehmer funktionieren diese mal besser mal weniger gut.

Nicht immer soooo weit weg gehen mit deinen Ideen - bleib doch mal im Umfeld der Gegend in der du lebst - ich vermute mal du lebst in Europa, oder?

Grüaßle,
Nana
 
@FayInanna

Es schreibt niemand, dass man dafür nach Brasilien gehen müsste.

Abgesehen davon seid ihr anscheinend auch nicht auf euer Dorf, bzw. Gegend allein beschränkt:

Etwa schon gleichlang unterstützt unser Tauschkreis auch das Projekt Sintral in Ecuador von Mauricius Wild (Gründer der Pestalozzi Schulen). Auch ein Tauschsystem mit Regionaler Währung.

Also seid ihr auch schon "ausgewandert" und sind in Ecuador präsent.

Was meine Lokation anbetrifft:

In der Schweiz haben wir z.Bsp. die WIR welches mit einer eigenen Währung "arbeitet" und inzwischen auch eine reelle Bank hat. Vorher war sie eine Genossenschaft aber keine offizielle Bank.
Näheres dazu kannst Du hier http://www.wir.ch/index.cfm?BFE9B56635A311D6B9940001020761E5 entnehmen.

Liebe Inanna, sei mir nicht böse, aber ich habe inzwischen den Eindruck, dass Du Dir ein Bild von mir gemacht hast, welches ist als vorgefasste Meinungen über meine Motive und Ziele erkenne.

Nicht immer soooo weit weg gehen mit deinen Ideen - bleib doch mal im Umfeld der Gegend in der du lebst - ich vermute mal du lebst in Europa, oder?

Mein Art ist, dass Ich zuerst vor meiner Tür kehre und schaue noch ob ich auch meinem Nachbar beistehen muss. So wird es in unserem globalen,vernetzten und inzwischen klein gewordenem Dorf namens Erde gehandhabt. :)

Das Grossartige und neue an dem System von Palmiera ist:

Die Gewährung von zinslosen Mikrokrediten ist bei uns noch nicht die Usanz. Das ist noch neu und ist erwähnungsbedürftig.

Bei Zinslos horche ich wirklich auf ...

Da wird nicht Geld mit Geld erwirtschaftet, die Geldenwertung wird nicht beachtet und auch das Inflationsrisiko selbst wird ignoriert!

Müsste so ein System denn nicht bereits Bankrott sein? ...

Und dennoch. Es klappt ....

Gruss
 
Hallo Nassrudin,

wir sind mit dem Tauschkreis nicht ausgewandert, sondern unterstützen den eigenständigen in Ecuador gewachsenen Kreis von Sintral. Das kam zustande durch persönliche Kontakte mit der Familie Wild bei Vorträgen welche diese hier bei uns gemacht haben.

Nein, ich habe mir kein Bild von dir gemacht, ich will mir auch garkein Bild von dir machen, da ich dich nicht persönlich kenne - obwohl so weit leben wir garnicht auseinander ;o) wir sind ja fast Nachbarn.
Wenn ich eines im Internet gelernt habe, dann eben dass hinter dem geschriebenen Wort ein Mensch sitzt der schriflich niemald das rüberbringen kann was er/sie sagen will, da es an Mimik. Gestik, Stimme usw. mangelt und um sich ein Bild über jemanden zu machen, gehört genau das für MICH dazu.

Die Wir Bank kenne ich schon seit vielen Jahren.
Das Tauschkreissystem funktionier auch Zinsfrei, usw.
und nein auch der Tauschkreis funktioniert, eben weil der Wert der Leistungen gleich bleibt egal wie sich das Geldsystem verändert.

Auch ich kehre erst vor meiner eigenen Türe, es gibt hier genug Ansätze etwas zu verändern, daher ist mir Vorarlberg noch immer näher als Ecuador oder Brasilien oder sonst ein Land - dennoch kann ich mich informieren wie es woanders ist - machst du ja auch, oder?
 
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@FayInanna

Ich meinte es auch nicht Wörtlich, mit der Auswanderung. Deshalb in Gänsefüsslein.
Ich freue mich über die Unterstützung und das ist für mich eben auch eine Art von dort sein.

Wir sind alle Nachbarn. Die Welt wird immer kleiner und kleiner.
In einer Sekunde bin ich in New York oder in Kenia in England oder sonst wo.
"Virtuell" natürlich.

dennoch kann ich mich informieren wie es woanders ist - machst du ja auch, oder?
Ja ich informiere mich und versuch am Laufenden zu bleiben.

Hilfe oder Unterstützung, durch persönliche Kontakte getragen ( wie ihr es auch habt ), in diese Länder, z.Bsp. durch ausgewanderte Freunde, ist in meinen Augen auch effektiver und sinnvoller als breites Benetzen des ganzen Landes zugleich, da sie die Sorgen der Menschen dort direkt bzw. lokal lindern hilft und diejenige Menschen, welche durch die Maschen der Hilfswerke ansonsten fallen würden, auch trifft.

Nicht dass die Hilfswerke nun schlecht oder ineffektiv wären. Jede hat seine Stärken und Schwächen. Und diese gilt es zu erkennen und danach zu handeln.

Frei nach dem Motto. "Das Eine tun und das Andere nicht unterlassen".

Gruss

PS: Vergibt ihr bei euch Kredite für Starthilfen und so ?
 
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