Der Körper und die Nahrung, Gesundheit der Seele?

Terrageist

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Mein Leben lang schon habe ich ein Problem mit der Ernährung gehabt.
Als "dickes Kind" fühlte ich mich "abgegrenzt, aber das war sicher nicht das einzige.
Ich sah es nicht einmal so und fühlte mich in meiner Welt verhältnismäßig glücklich.
Um mich herum lief manchmal eine dramatische Welt ab,
meine Mutter schwer krank und stets am Rande des Todes, schottete ich mich wohl
auch eher irgendwann in meine innere Welt ab.

Nun, ich wuchs auf und Manches schien sich zu "normalisieren".
Ich heiratete, bekam Kinder, führte ein "Familienleben" weit weg von gewissen
Kindheitserinnerungen, obwohl ich denke, dass mich diese Anfänge durch mein Leben
hindurch immer sehr beeinflusst haben.

Die "Familienphase" war vorbei und ich ging allmählich über in eine bestimmte
"Krebserkrankung", ich würde es nicht "Erkrankung" nennen, es war halt ein Tumor,
der entfernt wurde, in meinem Leben veränderte sich einiges, vor allem körperlich,
aber auch seelisch kam es zu vielen Auseinandersetzungen bzw. "Klärungen".
Es entstand ein gewisser "Abstand".
Während meiner "Krankheit" nun nahm ich unverhältnismäßig viel ab, war am
Ende nur noch ein Fliegengewicht und ich dachte, es müsse nur noch einer kommen
und pusten, weg wäre ich gewesen ..

Nun da der Tumor entfernt war, normalisierte sich Vieles wieder weitgehend, das heißt,
mein Körper scheint wieder das alte viel zu große Gewicht anzustreben.
Und ich versuche, dagegen zu arbeiten.

Habe mich mit vielen Ernährungsmethoden befasst, versuche alles mögliche,
was ich bisher so in etwa erreicht habe, dass ich wenigstens nicht weiter zunehme.
Beim "Abnehmen" weigert sich mein Körper noch ziemlich.

Und ich bin mir mittlerweile nicht sicher, was mir wirklich wichtig ist.
Ich möchte mich wohl fühlen.
Gestern sah ich nun zufällig im Fernsehen eine Doku über "intuitives Essen".
Fand ich lustig, keine Regeln, keine Verbote, Essen wann man (wirklich) Hunger hat
(und worauf man tatsächlich "Lust" hat)
und dann aufhören, wenn man wirklich satt ist (anstatt zuviel).

Nun, heute beim Einkaufen fiel`s mir wieder ein. Ich sah schon so nach den "gesunden"
Nahrungsmitteln, lud Bio-Eier ein und sah dann "intuitiv" die Croasants mit Schoko
und Brötchen mit Nougat gefüllt.
Nun, ich fand, das könnte doch gut schmecken, hatte auch vorher nicht gefrühstückt
und dann konnte ich da einfach nicht vorbei gehen.

Zuhause mit einem guten Kaffee dabei (der mir eigentlich gar nicht wirklich schmeckte),
fühlte ich mich auf jeden Fall zufrieden.
Low Carb und Intervallfasten kann immer noch kommen,
und ob ich nun übermorgen oder in drei Tagen sterbe, was spielt das für eine Rolle,
auf jeden Fall fühle ich mich wenigstens wohl dabei.

Jo, langer Text, kurzer Sinn, danke wenn es wer gelesen hat, und lieben Gruß
 
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Danke für deine Geschichte.

Das nennt sich emotionales Essen. Man isst nicht immer dann, wenn man echten körperlichen Hunger hat, sondern aus anderen Gründen. Einige essen um ihren Arbeitstag verarbeiten zu können.

Auf diesem Gebiet kann ich dir die Bücher oder auch Youtube-Auftritte von und mit Maria Sanchez vorschlagen.

Das benennen, erkennen und arbeiten mit den inneren Kindern, dem geliebten und ungeliebten Kind, die lediglich Stellvertretend für die inneren Spannungen oder Probleme stehen.
 
Je gesünder Seele, Körper und Geist, desto gesünder die Ernährung. Im Umkehrschluss verhält es sich meiner Ansicht ebenso.

Ein(e) gesunde(r) Seele/Körper/Geist benötigt keinerlei zwanghafter Gelüsste ("ich brauche jetzt dringend Schokolade", "ich kann an Süßem einfach nicht vorbei gehen"). Jedoch kann das Weglassen von allem "Sündigen" ebenso ein Zwang sein ("das darf ich unter keinen Umständen essen!", "da wird man dick", "Oh Gott, der Joghurt beinhaltet keine rechtsdrehenden Kulturen, den esse ich ganz bestimmt nicht"). Ergänzung: ist z. B. der Blutzuckerspiegel unten, so verlangt der Körper richtigerweise nach süßen Dingen. Wenn man jedoch oft dazu neigt, in den Unterzucker zu fallen, sollte man sein Essverhalten genauer beobachten. Viele essen den ganzen Tag nichts durch etwa Stress in der Arbeit oder gewollt und fallen dann in einen Unterzucker (Hypoglykämie), ihnen wird schwindelig, sie sind zittrig, evtl. gereizt, genervt, bekommen Flimmern vor den Augen, fühlen sich kraftlos, schwitzig, unkonzentriert. Das kann auch an den Dingen liegen, die man tagsüber verzehrt. Isst man viele Balaststoffe, ausreichend Eiweiß und Fette, so bleibt der Blutzucker stabiler, auch über den gesamten Tag, und man tendiert weniger bis hin zu gar nicht zu diesen Erscheinungen, außer es liegt natürlich eine Erkrankung auf diesem Sektor vor. Jemand, der sich viel von schnellen Kohlenhydraten ernährt (viel weißes Mehl, Pasta, Pizza, zuckerhaltige Getränke, nur als Beispiel), lässt seinen Blutzuckerspiegel somit schnell nach oben schießen. Da diese Ernährungsform jedoch kaum "Substanz" hat, fällt der Blutzuckerspiegel jedoch auch rasch wieder und man neigt dazu, wieder "schnell etwas essen zu müssen". Und der Körper/das Hirn sagt: "iss etwas, das schnell ins Blut geht." Und somit wird dann erneut zu schnellen Kohlenhydraten gegriffen. Das Spiel beginnt von vorne.

Ich denke, eine Pauschale gibt es nicht, denn in meinen Augen ist die Art der Ernährungsweise so individuell wie jeder Mensch. Es spielt sich so vieles im Kopf ab. Im Übrigen auch im Darm.... Studien zufolge spielen unsere Darmbakterien, die gewisse Botenstoffe an unser Hirn senden, eine große Rolle für unser Essverhalten. Ob man z. B. viel "süß" essen möchte, oder eher "sehr gesund". Je mehr von diesen oder jenen Bakterienstämmen sich in unserem Darm befinden, desto ausgeprägter die Tendenz. Denn, diese Bakterien wollen "gefüttert" werden. So kann man z. B. innerhalb einer Ernährungsumstellung auf viel Gemüse/Obst/gesunde Fette/Öle/ mageres Fleisch/Nüsse/Samen/Kräuter/Wurzeln feststellen, dass sich mit der Zeit 1. die "guten" Darmbakterien vermehren und somit 2. die "Gelüste" auf andere Nahrungsmittel zurück gehen. Umgekehrt genau so. Je ungesünder man sich ernährt, desto mehr schreien die "bösen" Darmbakterien nach Hunger :-P

Wie immer im Leben ist es wohl sinnvoll, einen gewissen Mittelweg zu finden, der einem gut tut. Und jemand, der z. B. absolut nicht an Lebensmitteln, ob süß, salzig, fettig vorbei gehen kann, dadurch irgendwie regelrecht getriggert wird, der könnte sich bereits in einem Belohnungs-Suchtverhalten befinden. Ersatzbefriedigung. Wenn sich im Kopf das abspielt: "Hm, eigentlich möchte ich mich gesünder ernähren....hm...aber, ich habe jetzt gerade so Lust auf dieses Teilchen....aber, dann bereue ich es wieder....hm...ach, egal, dann fange ich halt morgen damit an, mich gesünder zu ernähren" Das Abwägen und schließlich das "Nachgeben" mit gleichzeitiger Eigenbeschwichtigung oder Legalisierung ist oftmals ein Zeichen dafür, dass sich tief in der Seele bereits dieses Belohnungsverhalten eingestellt hat und man nicht los kommt.
 
Hi, danke für die guten Gedanken. Nichts womit ich mich nicht auch schon beschäftigt hätte. :)

Als ich schrieb, ich könne an den Schokobrötchen nicht vorbeigehen, meinte ich es eigentlich nicht so ganz ernst. Es war ansich bei mir eine Form von Loslassen,
ich aß gestern eine sehr gute Mahlzeit mit allem was mir schmeckte, und wonach mir gerade war (ähnlich wie ich´s halt am Abend vorher in der Fernsehsendung sah :D,
und war danach sowas von zufrieden , dass ich für den Rest des Tages nichts mehr brauchte, das war mittags gewesen.
Ohne mich zu zwingen, setzte von alleine das (Intervallfasten) ein, womit ich mich auch sehr befasst habe. Ich habe mich sehr mit guter und richtiger Ernährung befasst, auch weil ich halt mein Leben lang da scheinbar Probleme hab(tt)e ..

Nun, ich habe sehr nachgedacht, sicher, das mit dem "Mittelweg" sehe ich auch so, mir wurde aber auch klar oder mir kommt / kam so eine Ahnung, dass Aufnehmen von Nahrung eine Form der Verbindung mit der Erde sein kann, und das ist meiner Meinung nach nicht ein (perfides?) Belohnungssystem, sondern fühlt sich an wie ein Gruß, eine Umarmung und eine gewisse Form der inner(st)en Stabilisierung, ein Frieden mit sich selbst.

"Essen" , körperliches Aussehen, angenommen sein und alles ähnliches das damit zusammenhängen könnte, scheint ein starkes Lebensthema von mir zu sein.

Eine Verbindung mit der Göttin, wenn man so will ............
so empfinde ich es unter anderem für mich, es macht Spaß und ist für mich eine Art "Beschäftigung", für die ich auch Zeit und Ruhe habe.
Mein ganzes Leben hat mich "in die Ecke gesetzt" :D, so dass ich das Direkte, Unmittelbare , wozu auch körperliche und andere Nahrung gehört, wahrnehmen und beachten kann.
 
Und so, find ich, sollte Ernährung auch aufgefasst werden. Alles, was wir in uns aufnehmen, ernährt uns, lässt und wachsen oder eingehen, versorgt uns, oder beraubt uns, gibt uns Kraft und Energie, oder entzieht sie uns, macht und stark, oder schwächt uns.... Die Entscheidung liegt jedoch immer bei uns. Und die Feinfühligkeit für unseren Körper können wir wieder erlernen

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wie der "Dünger" für die Pflanze, die täglich viel leistet, wächst und Früchte hervorbringt. Das, was unser Körper täglich leistet, ist ein absolutes Wunder. Und als solches sollten wir ihn wahrnehmen und dankbar für ihn sein. Ihm Aufmerksamkeit schenken und genau wählen, wie wir seine Funktionen bestmöglich am Laufen halten können. Wie gesagt, es passiert so vieles im Kopf :) Und wenn da ein "Mann, das tat mir richtig gut!" aufploppt.... ohne sich selbst zu besch...., dann, finde ich, hat man alles richtig gemacht. Doch viele sind Meister der Selbsttäuschung, gerade wenn es um ihren Körper oder ihre Gefühle geht...... der richtige Zugang zu sich selbst, eine gute Selbsteinschätzung, und Aufrichtigkeit zu sich selbst sind, für mich persönlich, die erstrebenswertesten Dinge für den Erhalt eines gesunden Körpers, oder der Heilung von diesem.
 
Ja, und dem Körper immer Zeit geben, Einzelnes auch zu verdauen. Man kann ein Gefühl dafür entwickeln.

Beim intuitiven Essen geht es halt auch darum, dem Körper oder sich nicht immer vorschreiben zu wollen was angeblich "gesund" ist.
Manche Hinweise sind wichtig, auf die man achten kann.
Ich übe und "arbeite" dran wie es mir möglich ist, verbunden mit der gesamten umsetzbaren Lebensphilosophie. :)

Liebe Grüße
 
Ja so ist es, sehe ich auch so. Es geht auch um die "Macht" die man glaubt, sie auf die körperliche (und seelische?) Gesundheit , das Wohlbefinden und Aussehen, sowohl Kraft usw. hat.
Es gibt ja halt nicht nur körperliche "Nahrung", sondern auch seelische und geistige, wir "ernähren" uns und geben weiter, auf diese Weise ist alles ein Teil eines evtl. gut funktionierenden Kreises, Systems, Austauschs. :)
 
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Nahrung und Macht.
Interessant

Es macht etwas mit uns.

Also ich weiss dass mein Frühstück nicht gesund ist.
Trotzdem geniesse ich es täglich.
Die Macht liegt da im Genuss.

Beim Kräutertee ist die Macht bei der Pflanze.
Im Vertrauen dass sie schon weiss was sie tut.....

Ich glaube wenn man da jetzt genauer darüber nachdenkt, wird das mit der Macht schon recht vielseitig .
 
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