Der Guru in meinem Leben...

SpiritChaser

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hallo zusammen,

starte hiermit mal diesen thread zum zwecke des erfahrungsaustausches - nicht als kampfplatz, wessen oder welcher guru der/die bessere ist!

wer von euch fühlte/fühlt sich persönlich von einem lebenden oder auch nicht mehr lebenden guru angezogen? was ist bei dir geschehen in der phase des aufkeimenden interesses und des beginnenden kontakts?

wieweit konnte dein ego sich einlassen? inwieweit fühlst du dich bereichert? bist du noch dabei? oder fühlst du dich betrogen?

hab dazu auch selber viel zu erzählen, ist ne durchaus bizarre geschichte, die seit freitag, dem 13.11.87 der rote faden in meinem leben geworden ist.

aber jetzt geh ich erstmal ne waschmaschine kaufen... :)

bis später

namoh
spirit
 
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Ja, hatte schon mal 2 Gurus.

Einer war Is...., ein Heiler, der die Schmerzen der Vergangenheit zum Loslassen bringt. Da fühlte ich einen wunderbaren Kräftestrom aus meinem Herzen fließen. Mit der Kraft eines Wasserfalls. Bekam auch einen Lachanfall.

Ein anderer Mi. Ba., ein Energiearbeiter, er ist anscheinend auch erleuchtet. Der hat mal zu mir während einer stillen Medidation mit seinen Zähnen geflätscht, als er bei mir vorbei ging, dass ich fast einen Herzinfarkt bekommen habe. Danach bekam ich einen Lachkrampf, weil eine Frau mich an jemanden erinnert hatte, die ich von der Arbeit kannte und mich so saublöd ansah.
Als das Seminar vorbei war, schwebte ich eine zeitlang auf Wolke 7 und liebte einfach alles und jeden. Sogar meinen Ex, der damals fürchterlich war, konnte ich verzeihen und tanzte mit ihm. Er tanzte mit und freute sich. Ich dachte, ist die Welt nicht schön, so einfach ist es, erleuchtet zu sein.
Bis mich die harte Realität wieder einholte und mich mein Ex als sektenzugehörig bezeichnete und mich in eine Klappsmühle einliefern lassen wollte. Übrigens zeigte er diesen Erleuchteten an und dieser hatte dann anscheinend Probleme mit den Steuern, doch sein Wirken besteht weiterhin.

Während einem Zenseminar....

und


Niemand ist mein Guru!
 
wow, coole story... :)
sieht man wieder mal in welcher dunklen welt wir leben.
jeder der aus der herde ausbrechen will (aus der wissenschaftlichen "realität"), wird sofort pathologisiert und zum verrückten erklärt. alle schön ihre plätze einnehmen!
 
hi silver,

möglicherweise haben wir beide unterschiedliche vorstellungen davon, was ein guru ist. ich hab zwar bisher immer noch nicht den rechten drive gefunden, ein stück meiner geschichte beizusteuern, möchte aber trotzdem versuchen, zumindest schonmal den begriff etwas deutlicher zu definieren.

guru ist ein wort aus dem sanskrit und bedeutet "vertreiber von dunkelheit". diese dunkelheit besteht aus unwissenheit und ignoranz. um unwissenheit zu vertreiben, muss ein guru zur erlangung von erfahrung befähigen - das ist wohl der weniger schwere teil. um ignoranz zu überwinden, muss der guru den schüler ermutigen, ihm zu erlauben, sein ego zu vermindern - das erscheint mir der aufwendigere teil zu sein.

das lässt allerdings immer noch eine menge interpretationsspielraum.

ich meinte eigentlich guru's wie yogananda, sivananda, aurobindo, osho, sai baba, satyananda, babaji, vishnu devananda... ist bei weitem keine vollständige liste.

was zeichnet also einen "echten" guru aus - wenn ich mir diese ausdrucksweise überhaupt anmassen kann!?

versuch ichs halt: nach meinem erleben ist etwas sehr wesentliches das ununterbrochene abstrahlen von reiner, bedingungsloser liebe auf seine gesamte umgebung, 24/365. die vollständige abwesenheit von jedwedem persönlichem interesse. die ununterbrochene vollständige ausgeglichenheit in jedweder auch nur denkbaren situation.

damit spreche ich nicht gegen lehrer, zumal es davon eine grosse zahl wirklich sehr guter gibt. aber auch ein sehr guter lehrer ist noch nicht zwangsläufig ein guru.

lassen wir dem guten ding noch ein wenig weile...

namoh
spirit
 
versuch ichs halt: nach meinem erleben ist etwas sehr wesentliches das ununterbrochene abstrahlen von reiner, bedingungsloser liebe auf seine gesamte umgebung, 24/365. die vollständige abwesenheit von jedwedem persönlichem interesse. die ununterbrochene vollständige ausgeglichenheit in jedweder auch nur denkbaren situation.

Dem Guru kannst du nur begegnen, wennst selbst schon einer bist.
Sonst nützt dir der ganze Guru nix!


Der Guru der 24/365 Ausgeglichenheit abstrahlt kann nur dann wirken, wenn er Resonanz hat.

Alles Liebe von Silberklang)))
 
hm meine meinung dazu

ein guru kann sehr sehr wertvoll sein wenn es eine ernsthafte beziehung ist .
man muss selbst schon sehr reif sein um einen echten guru zu treffen .

meiner meinung nach gibt es kein spiritueles leben ohne guru .
wie wenn du anwalt werden willst muss du auch zuvor studieren
und bekommst es sachlich mitgeteilt von einem lehrer

schon laotse sagt

die schlechten sind der stoff der guten wer seine lehrer nicht wert hielte
und seinen stoff nicht liebte wäre bei allem wissen in schwerem irrtum

richtige gurus - so wie ich mir einen guru vorstelle gibt es gar nicht so viele
naja auf jeden fall kann einem ein guru
auf den weg bringen
und auf den weg begleiten ( was sehr sehr wichtig bei ernsthaften geschichten )
aber gehen muss man eh selbst
naja natürlich gibt es viele falsche gurus
viele psydo gurus , und viele zwischen dinger zwischen guru und was weiß ich .... keine ahnung
selbst jesus warnt vor den falschen propheten
JESUS war und ist ein echter guru .
ein guru übernimmt einfach die verantwortung für die spirituele entwicklung zwar nicht ganz aber zu einem teil und steht mit großer erfahrung rat und tat
und fähigkeiten zur seite
in einem gebiet in dem wir uns ja noch nicht so auskennen.
 
hallo silver,

yippie - darf ich dir mit einem ganz herzlichen teils/teils beipflichten?!

resonanz ist ein wunderschöner ausdruck, steht in meiner terminologie in den top ten. ich finde auch, das für einen fruchtbaren kontakt mit einem guru resonanz unabdingbar ist.

allerdings urteilen gurus nicht, so jedenfalls hab es ich es erlebt. sie geben, machen ihr angebot, ihre einladung über jahre, mitunter sogar über jahrzehnte hinweg.

dazu möchte ich gerne etwas zitieren, was ich vor vielen jahren in "bhagwan shree rashnjesh spricht über jesus chrictus" fand - stand bei nem acidkumpel neben eliphas levi im regal und hat mir tatsächlich ein paar tränchen rausgedrückt:


frage an bhagwan: musst du manchmal weinen?

antwort (nicht mehr ganz wörtlich, ist viele jahre her): ja, manchmal muss ich weinen. wenn ich euch sehe, dann muss ich manchmal weinen.

ihr kommt zu mir. ihr bittet mich in aller inbrunst, euch den weg nach osten zu zeigen.

ich will es nicht. denn ich kenne euch. doch ihr lasst nicht locker. legt all euer herzblut in eure beteuerungen, das ihr nichts so sehr ersehnt, wie endlich den weg nach osten zu gehen.

schliesslich gebe ich nach. ich zeige euch den weg. ihr seid überglücklich. fallt auf eure knie und küsst mir sogar die füsse. dann dreht ihr euch um.

und mit all der kraft, die ihr soeben von mir bekommen habt - mit all dieser kraft rennt ihr geradewegs zurück nach westen.

ja, wenn ich euch sehe, dann muss ich manchmal weinen!


als ich das las, wusste ich noch nichts über gurus, hatte keinerlei eigene konkrete erfahrungen. scheint dennoch schon 'ne resonanz bei mir ausgelöst zu haben... inzwischen ist das anders. und inzwischen gehören diese zeilen für mich mit zum realistischsten, was die guru/schüler-beziehung beschreibt!

ein prinzip des spirituellen lernens heisst "satsang" - der wahrheit nahe. es bedeutet, die gegenwart eines spirituellen meisters/gurus aufzusuchen. was da geschieht, ist resonanz und übertragung. stells dir vor wie beim magnetismus. in das feld eines sehr starken magneten wird ein stück eisen hineingebracht. das stück eisen sind wir. dieses stück eisen wird ein wenig magnetisiert. es behält den erworbenen magnetismus auch noch für eine zeit, wenn es das feld des starken magneten schon wieder verlassen hat. doch allmählich lässt das magnetfeld wieder nach...

etwas magnetisierbares muss der aspirant schon in sich haben - soviel resonanz ist wohl nötig. und das "ziel" des gurus mag die erleuchtung seines schülers, lass mich lieber verwirklichung oder befreiung sagen. doch sobald der schüler diesem ziel nahekommt, oder vielleicht auch der guru erkennen kann, das der schüler genügend gefestigt ist, schickt der guru ihn fort, sekber tätig zu werden. beispiele wären swami sivananda und seine schüler vishnu devananda und swami satyananda, auch ramakrishna und sein schüler vivekananda.

und die arbeit des gurus mit dem schüler ist nicht auf eine lebensspanne begrenzt. zitat swami satyananda: "do u thing, we're sitting together the first time? no! we have been together for lifetimes and lifetimes..."

ich lass das mal hier enden...

namoh
spirit


ps
hallo augenblick,
ich finde in deinen worten sehr sehr sehr viel wahrheit, könnte jedes einzelne wort unterschreiben!! as soon as the student is ready, the teacher appears...
 
Gleiches zieht Gleiches an ... das Gesetz der Resonanz ... ein Bummerang des Schickals.

Wir können selbst entscheiden, ob er uns verletzt oder nicht. Aber eines steht fest, er wird uns treffen ... es liegt an uns, ihn zu fangen oder nicht.

Ein Guru ist nur so gut, wie diejenigen, die ihm folgen. Man erkennt an den Schülern, wie fähig er wirklich ist.

Kiah
 
hi kiah,

ist für wachstum nicht das lösen und damit die konfrontation mit allem innerem schmerz, aller inneren verletzung notwendig??

ich seh das tatsächlich inzwischen mehr und mehr so - darin finde ich auch die antwort, warum ich immer nur begrenzte zeit bei ihm (bzw. in meinem falle ihr) bleiben konnte. ego ist natürlich ein weiteres grund.

hab so ähnlich schon im kundalini-reiki geschrieben: im kontakt mit dem guru rotieren die chakren kraftvoller, und alles, was da drinnen steckt, kommt ins bewusstsein. das ist nicht alles bloss schön...

namoh
spirit


ps.
hmmm - fähigkeit?? kann ich das überhaupt beurteilen? an seinen werken kann man ihn sicherlich erkennen - aber kann man auch den wert seiner arbeit an seinen schülern erkennen - kann ich wirklich sehen, was er tatsächlich für jeden einzelnen getan hat und tut?

da bleibt ja noch die unbedingte freiheit des schülers. jesus sehe ich auch als guru. in seiner gefolgschaft, wie vielleicht in der gefolgschaft jedes meisters gibt es ja auch ein sehr, sehr weites spektrum. ich glaube irgendwie, es gehört zu den highlights im sein des guru, wenn einige wenige seiner schüler selbst zu lichtern im dunkel werden. und ob wir abschätzen können, wieviel heller es im leben derer geworden ist, deren licht wir selbst garnicht erkennen???
 
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Als Guru würde ich meinen damaligen Kontakt, bzw. diese Person nicht bezeichnen. Eher Mentor.

Es gibt immer Menschen, die einen mit ihrem Leben und ihrer Einstellung und Weisheit stark beeindrucken. Dieser "zufällige" Kontakt dient letztendlich dazu, sich weiter zu entwickeln.
Wenn man jedoch an den Lippen und dem Rockzipfel dann eines Anderen hängt und nur diese Worte die wahren sind, dann hat man die eigentliche "Aufgabe" verfehlt.

Ich habe solche Begegnungen sehr genossen und sehr intensiv durchlebt. Sie haben mir enorm viel gegeben und mir meine Sichtweise auf mein Leben nachhaltig verändert.

Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt an dem man sich wieder trennt. Ganz natürlich und automatisch.

Zu diesen Menschen habe ich nach wie vor eine sehr tiefe Bindung, was wohl auch immer so bleiben wird.

*lg
nocoda
 
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