Den Halt verloren....

NovemberRain

Neues Mitglied
Registriert
22. Februar 2008
Beiträge
13
Ort
Oberösterreich
Hallo !

Meine Mama starb am 16. November 2006. an Leberzerose. Es ist für mich immer noch unfassbar,ich kann nicht wirklich loslassen.Und da sind diese Fragen.Und ich habe nicht wirklich jemanden mit dem ich darüber reden kann. Meine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt schon jahre geschieden,und mit meiner Tante kann ich auch nicht darüber reden weil sie sieht meiner Mama so ähnlich.

Ich habe im Oktober 2006 durch "Zufall" erfahren das sie krank war.Sie erzählte mir immer, das sie eine Darmgrippe hat, dann das der Arzt nicht weiß was sie hat. Zu diesem Zeitpunkt ging es ihr körperlich schon ziemlich schlecht. Sie bekam kaum Luft, der Bauch war schon sehr aufgebläht und sie nahm stark ab.Ich rief unseren Hausarzt an um zu fragen was los sei, er sagte mir dann das sie Leberzerose hatte und sie dringend ins KH müsste um sich Therapieren zu lassen.Ich brachte sie hinein und ab diesem Zeitpunkt blieb sie dann drinnen.
Ich fuhr jeden Tag hinein ins KH, blieb meistens 6 Stunden. Fütterte sie, wusch sie, cremte sie ein, fuhr im Rollstuhl mit ihr spazieren.Weil sie sich bei mir am wohlsten fühlte.Weil die Schwestern auch ein bisschen unfreundlich waren.Ich hielt ihre Kaffeetasse, die Zigarette. Aber wir redeten nie darüber was ist wenn sie stirbt.Sie fragte mich, was ich mit meinem Leben weiter vor hätte.Nie wie es weiter gehen soll.Meine Mutter war mein ein und alles, ich liebte sie über alles.Sie war meine Familie, der einzige Mensch der mich wirklich kannte und verstand.Der Mensch der mir Halt gab. Sie wog zum schluss nur noch 35 kg, und war so zerbrechlich.Geistig völlig da, und gefangen in ihrem eigenen Körper.
Und dann bekam ich die Nachricht das ihr nicht mehr zu helfen war.SIe wusste es und ich auch. Aber wir redeten wieder nicht darüber, ich hatte Angst ihr zu sagen was sie mir bedeutet,denn dann wäre es für mich endgülitg gewesen. War das ein Fehler?Vielleicht, denn das kann ich mir nicht verzeihen.
Und in der Nacht als sie starb war ich bis zwölf Uhr nachts bei ihr. Und sie bat mich zu bleiben,ich wusste sie hatte Angst alleine zu sterben. Aber ich war so müde. Und ihre letzten WOrte " Baby, geh heim schlafen. Es wird alles gut, ich hab dich lieb" Und ich ging. 4 stunden später bekam ich den anruf.Und ich konnte nicht weinen.Und ich konnte nacher auch lange nicht weinen. Doch jetzt....jetzt holt mich das alles ein. Denn nach einem Jahr sah ich was alles zerbrach, zerbrochen ist nach ihrem Tod. Alles ging irgendwie den Bach runter.

Und ich mach mir solche vorwürfe, das ich nicht früher beim Arzt nachgefragt habe was mit ihr los is. Denn er sagte mir das sie schon seit anfang Jänner 06 gewusst hatte was los war, das sie krank war. WARUM hat sie nicht gekämpft ? Wenn sie wusste das jemand da ist der sie braucht? Der sie über alles liebte ? Was hätte ich denn noch alles machen sollen ? Einmal im Krankenhaus sagte sie zu mir: Silvester wirst du richtig feiern können" und ich fragte warum? doch ich bekam keine Antwort....Ich denke jetzt das sie dachte sie wäre für mich eine belastung.
Ich vermisse sie so sehr....und ich hab Angst das ich es nicht schaffe den schmerz los zu werden. nicht den ganzen, aber den der mir die Luft nimmt.


lg
 
Werbung:
hallo..zuerst einmal wollte ich dir mein beileid aussprechen.es ist furchtbar einen geliebten menschen zu verlieren.aber di drafst dir keinerlei vorwürfe machen.. das hätte deine mama nicht gewollt.viele liebe grüsse sendet dir krabbe :liebe1:
 
Das tut mir wirklich unsagbar leid. Ich habe meine Mutter noch, doch weiß ich wenn eine Mutter geht, zerbricht oft die Familie in aller Himmelsrichtungen. Doch brauchst du dir keine Vorwürfe zumachen, denn hier sehe ich keinerlei Schuld bei dir. Nichts was ich dir vorwerfen kann. Das man in gewissen Situationen nicht reden kann, ist auch ok. Deine Nähe war wichtig und nicht die oft zuviel gesprochenen Worte. Die Liebe die dich mit deiner Mom verband, wird nie vergehen. Es heiß nicht für nix, ein Kind trägst du unter dem Herzen, eine Mutter darüber. Du ein Kind oder eine Mama gehen von Herzen! So möchte ich dir die Kraft wünschen dir verzeihen zu können, die Trauer nachzuholen, denn das ist der Weg wieder gesund zu werden! Ich drück dich ganz fest.

lg Pia
 
Liebe NovemberRain, fühl dich umarmt von mir :)
Es ist sehr hart was du da durchmachen musstest und auch immer noch durchmachen musst.
Deine Mutter weiß und wußte sehr genau, wieviel sie dir bedeutet, glaube mir :)

Wenn du niemanden zum reden hast, dann hole dir eine therapeutische Hilfe. Oder vielleicht gibt es ja eine Selbsthilfe Gruppe in deiner Nähe?
Du machst jetzt eine sehr schwere Zeit durch, aber irgendwann wirst du deine Mutter wiedersehen!

Ich wünsche dir viel Kraft!

Liebe Grüße
amiga
 
Ich danke euch allen für euer Mitgefühl und den aufmunternten Worten.

Ich schäme mich auch dafür weil ich irgendwie Wut empfinde.Das sie nicht mehr da ist....aber ich denke das gehört zum stadium der Trauer dazu.

Und ich habe Wut auf meine Brüder, die mich in den Wochen wo meine Mama im KH war alleine ließen. Und nicht mal fragten ob sie mir helfen sollen.Nicht fragten wies mir geht.Und dann beim Begräbnis spielten sie die Trauernden, heulten. Und ich stand daneben, und mir war schlecht.

Es gibt Momente da fehlt sie mir total.Wenn ich heim komme, und darauf warte das sie im Wohnzimmer sitzt.Oder das sie mich anruft.Ihr Gesicht, ihr Geruch,ihre Umarmungen.
 
Ich kann dich wirklich gut verstehen, wenn man Hilfe braucht und die Geschwister sind nicht da. Aber überleg mal du hattest deine Mama für dich alleine, vielleicht hat Gott oder die Engel das so gewollt! :liebe1:
 
ja ich glaube auch....es hört sich jetzt komisch an, aber meine mama besuchte mich vor ein paar monaten im traum.
da sagte sie das sie mich liebt aber ich endlich loslassen soll.

und später stellte ich fest das ich ein baby bekomme.und mittlerweile denke ich das sie mir den kleinen schickte.damit ich wieder familie habe.jemanden zum lieben.
 
Zuerst einmal möchte ich Dich virtuell feste umarmen, all Deine Gefühle kommen jetz rauf und das ist gut so,auch die Wut gehört dazu.Bist durch diesen Trauerproßess durch,wirst Du merken wie gut Dir diese Zeiten getan haben!!

Für Dich und Dein Baby, alle alles liebe und gute!!!!
 
Werbung:
Hallo
Ich habe nicht meine Mutter aber einen sehr engen Freund. Ich sende dir tiefe Anteilnahme.
Verleugne deine Wut nicht. Sie ist ein berechtigtes Gefühl ,wie jedes andere auch, was dir auf dem Weg der Trauer begegnet. Ich habe meine Wut erst nicht zugelassen und es hat mich total taub gemacht. Ich habe anfangs sehr wenig empfunden. Ich habe mich gewundert warum nichts passiert und woher diese abgestumpfte Gefühl kommt. Meine Therapeutin hat mich dann gefragt wo meine Wut wäre. Ich verstand sie erst gar nicht aber ein paar Tage später kam sie dann. Ich war sehr wütend und damit wurde dann der Weg frei für alle anderen notwendigen Gefühle. Es hat wirklich sehr geholfen.
Lass Gefühlen Platz die notwendig sind.
Weiß nicht ob es dein Fall ist aber mir hat professionelle Hilfe wirklich sehr gut getan. Alles Gute
 
Zurück
Oben