Dein Jenseits ist in Dir - Neuerscheinung - kostenlos!! Nur kurz!

spiritofheart

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Leseprobe aus: - Dein Jenseits ist in Dir - (Neuerscheinung) VGK-Verlag


Nur nicht darauf reagieren, dachte ich und machte mich auf den langen Weg von der Küche zum Bad, um mich frisch zu machen. Es waren ungefähr sechs Meter zu überwinden. Ich hatte allerdings den Eindruck, jemand hatte in der Nacht angebaut und so wurden durch meine Trägheit daraus gefühlte sechshundert Meter. Im Bad angekommen, stellte ich mich vor das Waschbecken und betrachtete mich im darüber befindlichen Spiegelschrank. Auf das Becken gestützt, zögerte ich ein wenig mit der Morgentoilette, atmete einmal tief durch und kämpfte mit einem Gefühl der Abneigung vor meinem eigenen Spiegelbild. »Na ja, sollte ich die ganze Zeit wegsehen?«, dachte ich bei mir. Eigentlich sah ich nur jemanden, der mir zusah, wie ich in einen Spiegel blickte. So kam es mir zumindest vor. Plötzlich wurde mir bewusst, dass dieser Jemand nicht nur zusah, sondern sogar zu mir sprach, obwohl keinerlei Mundbewegungen zu erkennen waren. Es schien, als würde mir ein Fremder, der aussah wie ich, einen Vortrag halten und ich hörte seine Gedanken, während ich ihn ansah. Waren das etwa die Nachwirkungen vom Glas zu viel in der vergangenen Nacht?


Ich stand regungslos da, als ich die folgenden, eindringlichen Worte, wie in Trance in meinem Kopf vernahm, während ich wohl teilnahmslos in den Spiegel gestarrt haben musste, ohne mich selbst darin wirklich wahrzunehmen: »Ein Blick in den Spiegel entspricht einem Blick auf dein ganzes Leben. Was du am Morgen in diesem wirklich erblickst, hat nichts mit deinem wahren Selbst zu tun. Es ist nur ein Abbild deiner Hoffnungen, Vorstellungen, Zweifel und Ängste dem Leben gegenüber. All dies hat diesen Körper, den du im Spiegel erblickst, nur geformt und ihm seinen Ausdruck auch nach außen hin verliehen. Ganz so, wie dir das Leben selbst immer nur ein Spiegelbild all deiner Schöpfungen in jedem Ereignis vor Augen hält. Nichts ist, wie es scheint. Deine vergängliche, körperliche Hülle dient auch dem Zweck, eine Fassade der Täuschung und Tarnung gegenüber deinem Umfeld aufrecht zu erhalten. Was hier deinem Fortkommen noch dienlich erscheint, verliert eines Tages vollkommen seine Bedeutung. Nämlich dann, wenn du diesen Körper verlässt. Gedanken werden dann sichtbar wie die Zeilen in einem offenen Buch und täuschen kannst du dich dann nur noch selbst. In einer anderen, rein geistigen Realität hat die Vorstellungskraft ein unmittelbares Abbild. Jeder bekommt umgehend das präsentiert, was er begehrt und wird dann feststellen, dass die Resultate seiner Begierde ihm nur selten eine wahre Freude und das Glück bedeuten. Lerne zu entscheiden, was wirklich wichtig für dich ist und versinke nicht in dem Glauben, du wärst nur ein Opfer all der Umstände, die du letztendlich selbst erschaffen hast. Du selbst bist der Schöpfer. Sei dir dessen immer bewusst und nutze dieses Wissen, für Dich und auch für andere!«


Nach diesen beiden letzten, eindringlichen Ermahnungen in Bezug auf die Schöpfung zuckte ich regelrecht zusammen und war wieder bei mir. Mein »imaginärer« Mentor oder was auch immer da zu mir gesprochen hatte, schien sich wieder verabschiedet zu haben. Alles erschien mir wie ein flüchtiger Tagtraum, der so plötzlich und unerwartet endete, wie er begann, als ich mich selbst wieder, mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund, im Spiegel erblickte.
 
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