Sugar_Nightrose schrieb:
Nehmen wir mal an, wir wissen jetzt zu 100%, dass wir wirklich wiedergeburen werden um weitere Erfahrungen zu sammeln, bis unsere Seele ausgereift ist, wir haben schon mal gelebt u.s.w Wir sind uns also sicher, dass es eine Seele gibt und ein Leben nach dem Tod. Es soll ja so sein, dass die ausgereifte Seele sich letztendlich mit dem Licht, von dem gesprochen wird, vereinigt (Gott). Aber woher kommen überhaupt die Seelen? Wie sollen sie entstanden sein? Was sind sie genau? Was hat das "Licht" für ein Ziel??? Was ist das Ziel von all dem überhaupt?
Würde mich sehr interessieren was ihr darüber denkt!
Liebe Sugar_Nightrose.
Bahá'u'lláh sagt, daß, genau wie das Leben im Mutterleibe uns auf das Leben vorbereitet, an dem wir jetzt teilhaben, ist dieses Leben dazu da, uns auf das ewige, das geistige Leben vorzubereiten.
Im Mutterleibe erwerben wir die Organe, um hier körperlich zu "funktionieren", in diesem Leben erwerben wie die geistigen Eigenschaften, um im geistigen Leben wirken zu können.
Genausowenig, wie wir von unserem jetzigen Leben in den Mutterleib zurückkönnen, können wir vom geistigen Leben in das jetzige Leben zurück, geschweige denn in den Mutterleib.
Bahá'u'lláh erklärt auch, daß die Eindrücke, die bei manchen Menschen dazu geführt haben, zu glauben, sie würden stets wiedergeboren, daher rühren, daß die Eigenschaften wiederkehren. Die individuelle Seele indes kann nicht zurückkehren. Außerdem; warum sollten wir ein zweites Mal in den Mutterleib? Welchem Zweck würde es dienen, ein zweites Mal Arme und Beine, Augen und Ohren zu entwickeln? Welcher Grad weiterer Vervollkommnung würde dadurch erreicht?
In diesem Leben erwerben wir demnach geistige Eigenschaften, wie Geduld, Erbarmen, Mitleid und Güte zu allen Wesen, Standhaftigkeit und so weiter. Diese Eigenschaften finden wir dann im nächsten Leben vor und sie werden dort weiter vervollkommnet, genauso wie wir im Mutterleib zwar Beine bekommen aber hier erst gehen lernen. Die wirkliche Bedeutung und Tragweite dieser geistigen Eigenschaften wird uns folglich erst im nächsten Leben bekannt.
Die Seele, so lehrt Bahá'u'lláh weiter, entsteht im Moment der Empfängnis. Sie hat also einen Anfang und kein Ende, lebt wesensmäßig ewig.
Im Moment, wo die Seele entsteht, bekommt sie ein Pfand von Gott, ich nenne dieses Pfand den Edelstein der Tugend. Dieser ist in den Menschen unterschiedlich. Er bestimmt das Leben, die Haupttugend des jeweiligen Menschen, und seine Aufgabe. Diese Edelsteine der Tugend haben eine ewige Vorgeschichte und werden "wiederverwendet". Dieses Pfand wird von Gott beim Verlassen des Körpers "eingefordert". Es beinhaltet ein überaus kostbares Erbe: Die gesamte Schöpfung zu erben ist das Geburtsrecht eines jeden Menschen; doch er muß dieses Recht wahrnehmen, und "geistig wiedergeboren werden", "erleuchtet werden", oder wie immer wir dies nennen mögen. Lebt der Mensch nur nach sinnlichen Genüssen, kann er unter Umständen dieses Geburtsrechtes der Erbschaft verlustig gehen.
Der Sinn des Lebens ist also ein ganz einfacher:
Der Sinn des Lebens ist es, Gott zu erkennen, und anzubeten. Das ist alles.
"Ich bezeuge, o mein Gott, daß Du mich erschaffen hast, Dich zu erkennen und anzubeten" (Gebet von Bahá'u'lláh).
In anderen Worten:
"Der Anfang aller Dinge ist die Erkenntnis Gottes, und das Ziel aller Dinge die genaue Befolgung alles dessen, was der Herr verordnet hat".
Aus diesem Grunde finden wir alles in so wunderbarer Ordnung vor; weil alles Erschaffene treu die Anordnungen Gottes wiederspiegelt und sich daran hält. Wir können uns auf den Stein verlassen, mit dem wir das Haus bauen. Er hält. Weil er dem Gebot Gottes, welches für das Mineralreich erlassen wurde, treu ist.
Und genauso muß auf uns Menschenkinder Verlaß sein, damit wir "aufeinander bauen" können. Das Ziel ist unendlich:
"Alle Menschen wurden erschaffen, eine ständig voranschreitende Kultur voranzutragen" (Bahá'u'lláh).
Und das allerwichtigste Licht überhaupt, die Erleuchtung schlechthin, ist die allumfassende Liebe:
"Ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges. Verkehrt miteinander in inniger Liebe und Eintracht, Freundschaft und Verbundenheit. So mächtig ist das Licht der Einheit, daß es die gesamte Erde erleuchten kann." (Bahá'u'lláh)
Wohin führt das Licht? Ganz recht, Du sagst es selbst: zurück zu Gott. "Wahrlich, wir kommen von Gott und zu Ihm kehren wir zurück".
"O Sohn des Seins!
Deine Liebe zu Mir ist deine Glückseligkeit, und deine Vereinigung mit Mir ist dein Paradiesgarten: Komm ohne Zagen! So wurde es für dich bestimmmt in der überirdischen Welt und im himmlischen Königreich." (Bahá'u'lláh)
Alles Liebe von Yojo