Auf Thema antworten

Hallo Moonrivercat



So ist es.



Das stimmt so nicht ganz. Die Geschäftsbanken haben eine Mindestreservepflicht von 2%. Das ist Geld, das sie halten müssen. Geld schaffen kann die Geschäftsbank, indem sie Kredite vergibt, das Geld dafür kommt quasi aus dem Nichts und verschwindet auch wieder im Nichts, nachdem der Kredit getilgt wurde. Ein Kredit wird einerseits als Guthaben und andererseits als Schuld verbucht, wobei die Summe aller Kredit-Guthaben aufgrund der Mindestreserveplicht von 2% das 50-fache der Sparguthaben nicht überschreiten kann. Das aus den Zinsen gewonnene Geld verschwindet natürlich nicht, und wird dem Wirtschaftskreislauf postwendend entzogen (wo es dann fehlt), indem ein Teil davon (der kleinere) an die Besitzer "toten" Geldes als Zins ausgezahlt wird und der Rest im Geldsäckel der Banken landet.


Ein Beispiel:

Angenommen eine Bank hat 100 Kunden, die ihr Guthaben als Festgeld in Höhe von insgesamt 200.000 Euro über 10 Jahre zu einem Jahreszins von 5% angelegt haben. Dann kann sie bis zu 10 Millionen Euro Kredite mit einer Laufzeit von 10 Jahren vergeben und dafür Zinsen kassieren. Bei 15% Kreditzinsen hat sie so nach 10 Jahren Zinseinnahmen von insgesamt 15 Millionen Euro. Von diesen 15 Millionen gibt sie 100.000 Euro an die Festgeldkunden, zahlt ihnen zusätzlich ihre 200.000 Euro aus (das kann sie, da die Kredite nach 10 Jahren abgelaufen sind, und die 200.000 Euro nichtmehr als Mindestreserve benötigt werden) und die restlichen 14.9 Millionen behält die Bank. Das kann sie dann wieder als Mindestreserve verwenden, damit spekulieren oder was auch immer.


Sie verleiht also Geld, das garnicht eingezahlt wurde, und erschafft somit neues, wenn auch belastetes Geld, das bei Kreditrückzahlung wieder verschwindet.


Doch da kommt noch ein entscheidenter Aspekt hinzu, und zwar das Geld für die Zinsen. Das wird dem Geldumlauf entrissen! Das kann nämlich nur aufgebracht werden, indem Unternehmen einen radikalen Sparkurs fahren oder Privatleute immer sparsamer leben. Und wenn sie das nichtmehr können, einfach weil sie nirgends mehr sparen können, muss irgendjemand im Wirtschaftskreislauf erneut Kredit aufnehmen, nur um das für die Zinsen benötigte Geld zu besorgen! Der zahlt es dann vielleicht nicht direkt, aber indirekt über hohe Steuern und explodierende Preise.



Ja, Giralgeld ist Umlaufgeld. "Totes" Geld ist längerfristig angelegt, um Zinsgewinne zu machen.



Das Geld existiert ja in Form einer Mindestreserve. Kreditgeld wird aus dem Nichts erschaffen. Für diesen Zweck halten Banken immer ein wenig mehr als die 2% Mindestreserve, um die laufenden Abbuchungen bedienen zu können. Daß alle auf einmal ihr Geld abheben, wird wohl nicht passieren, oder zumindest ist es noch nie vorgekommen, so daß keine Bank damit rechnet.



Ich versuche es mit einfachen Worten zu erklären, so daß es jeder versteht.


Grüße


Zurück
Oben