Ich denke, es ist offensichtlich, daß die beiden Geschlechter verschiedene Sichtweisen haben und auch verschiedene Begabungen und Behinderungen haben. Der m.E. einzig bedeutsame Punkt ist die Qualität dieser Sichtweisen. Dabei ist eine Erwartungshaltung vom Anderen bei gleichzeitiger Fixiertheit auf das Eigene eine Sichtweise minderer Quatlität, weil sie nicht den anderen sieht, sondern nur das eigene Ego-Selbst. Anders ist es in einer Sichtweise, in der es keine Erwartungen an den anderen gibt, aber ein respektvolles Erkunden dessen, wie, und was der andere ist, welches dahin führen kann das jeweils andere Geschlecht als Mysterium zu verstehen. Dieses scheint deswegen von besonderem Wert zu sein, weil es ja unstrittig ist, daß das andere Geschlecht als eine Faszination empfunden wird. Fehlt diese Qualität der Sichtweise, dann verbleibt jeder 'Partner' in seinem Egoismus gefangen, der nur das Eigene und die eigene Zufriedenheit sieht. Es ist ja gerade der Sinn der Faszination den anderen hinter dem Äußeren zu entdecken, als ein geschlechtliches und spirituelles Komplement, das der andere Teil eines Ganzen ist. Jeder bestimmt selbst die Qualität seiner Sichtweise, jede Frau und jeder Mann.
Wenn die Qualität der Sichtweise beim Mann nur in dem Verständnis des weltlichen Leitbullen besteht, ist es doch verständlich, daß dieser nicht redet in liebevollen Versen der Liebe, die voller schöner Lügen sind; sein Interesse ist klar die Befriedigung seiner Wünsche und/oder seiner Macht (Ein homosexueller Mann hat dieses Verständnis des Leitbullen nicht).
Ein Mann wird wohl i.d.R. seine Begabungen als etwas ansehen, daß er gerne ohne Bedingungen eingibt in eine Beziehung, unabhängig davon, welches seine Behinderungen sind. Dann empfindet es ein Mann wohl als respektlos, wenn dieses, was er einbringt oder einbringen kann, nicht geachtet wird. Er kann schwerlich das einbringen, in dem er behindert ist, und sieht es als Verrat seiner eingebrachten Begabungen an, wenn man seine Behinderungen als Egoismus verurteilt. Viele Männer, wie auch ich, sind in der Liebe behindert und anerkennen, die Liebe, die eine Frau in welcher Form auch immer gibt. Es scheint, dass die Liebe, die ein Mann geben kann, auch in der geduldigen Mühe besteht, die erkannten Ordnungen - welche auch immer - verständlich zu machen. Ob das nun zweiwertige Logik ist, oder ein Zweitaktmotor, oder ein reply in einem esoterischen Forum, es ist seine Form Liebe auszudrücken.
LG
Namo