- Das Erkennen -

luzifer

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Das Erkennen

Alles, was den Zustand des Erkennens (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken Tasten,
Empfinden, Denken) überschreitet, kann unter die Kategorie oder, freundlicher gesagt,
Unwissenheit eingeordnet werden. Zum Beispiel:

Du siehst etwas und es gefällt dir: Das ist bereits Unwissenheit.
Du siehst etwas und es gefällt dir nicht: Das ist auch Unwissenheit.
Du siehst etwas und es lässt dich gleichgültig: Das ist auch Unwissenheit.
Du hörst etwas und es gefällt dir: Das ist Unwissenheit.

Du hörst etwas und es gefällt dir nicht: Das ist Unwissenheit.
Du hörst etwas und es lässt dich gleichgüldtig: Das ist auch Unwissenheit.
Du riechst etwas und es riecht gut: Das ist Unwissenheit.

Du riechst etwas und es riecht schlecht: Das ist Unwissenheit.
Du riechst etwas und es riecht weder noch schlecht: Das ist auch Unwissenheit.
Du schmeckst etwas und es schmeckt dir gut: Das ist Unwissenheit.

Du schmeckst etwas und es schmeckt dir schlecht: Das ist Unwissenheit.
Du schmeckst etwas und es schmeckt weder gut noch schlecht: Das ist auch Unwissenheit.
Du betastest etwas und es fühlt sich gut an: Das ist Unwissenheit.
Du betastelst etwas und es fühlt sich schlecht an: Das ist Unwissenheit.

Du betastest etwas und es fühlt sich weder gut noch schlecht an: Das ist auch Unwissenheit.

Du empfindest etwas und es macht dich glücklich: Das ist Unwissenheit.
Du empfindest etwas und es macht dich unglücklich: Das ist Unwissenheit.
Du empindest dest etwas und es lässt dich gleichgültig: Das ist auch Unwissenheit.

Du denkst etwas und es macht dich glücklich: Das ist Unwissenheit.
Du denkst etwas und es macht dich unglücklich: Das ist Unwissenheit.
Du denkst etwas und es Iässt dich gleichgültig: Das ist auch Unwissenheit.

Aber wie kann ich denn sehen, hören, riechen, schmecken, tasten,
empfin*den und denken ohne jegliche Bewertung, ja sogar ohne
gleichgültig zu sein genüber dem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken,
Tasten, Empfinden und Denken?

Die Antwort: Diese Fähigkeit erlangst du, wenn du lange und intensiv genug das
ERKENNENDE SCHAUEN praktiziert hast. Zum Beispiel: Du siehst (wieder einmal)
eine schöne, begehrenswerte Frau. Diesmal siehst du sie aber mit anderen Augen an.
Du siehst oder erkennst sie nur und beobachtest sogar dein Begehren nach ihr.

Wenn du dies immer und immer wieder tust, sei es mit Personen und Dingen, dann
wirst du ERKENNEND feststellen, dass du gar nicht dein Begehren bist, sondern
dass es nur in dir aufsteigt und wieder versiegt. Welche Sinnentätig*keit du von nun
an ausübst, du tust es mehr und mehr NEUTRAL ERKENNEND und BEOBACHTEND.

Also: Du siehst etwas und sobald dieses Objekt, sei es nun eine Person oder ein Ding,
in deinen Augenbereich geraten ist bzw. ein Einschlag stattfand zwischen deinem Sehorgan
und dem Objekt, beobachtest du alles wei*tere mit sehr wachen Sinnen, neutral erkennend.
Du wirst dann verschiedene Vorgänge ablaufen sehen bzw. sie werden dir bewusst, du erkennst
auch sie und du wirst ERKENNEN, dass diese Vorgänge (Erkennen, Begehren, Abneigung,
(Gleichgültigkeit etc.) auch zuvor abliefen, aber dann identifiziertest du dich mit diesen
Reaktionen, jetzt beobachtest du sie nur
, siehst und erkennst sie nur als Teil, anattä, als dir
nicht zugehörig und gibst dem Verlangen, welcher Art es auch im*mer sein mag, nicht mehr nach.
Dies wird dir früher oder später, wenn auch viel*leicht erst nach vielen Rückschlägen, gelingen.
Dann legst du sogar dein Erkennen ab, du löst dich von deinem Erkennen. Dies ist der Zustand
jenseits allen Erken*nens, jenseits von gut und böse und auch jenseits aller Gleichgültigkeit gegenüber
allem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Empfinden und Denken bzw. gegenüber allem
Gesehenen, Gehörten, Gerochenen, Geschmeckten, Getasteten, Empfundenen und Gedachten.

Darum: Wenn du etwas siehst, hörst, riechst, schmeckst, tastest, empfindest und denkst,
dann beobachte deine positive, negative oder gleichgültige Reaktion dazu, bis nur noch das
reine Erkennen verbleibt. Dann wirst du die wahre, nämlich leider-/eugende Natur dessen,
was du erkannt hast, erkennen. Dann löse dich auch von dieser Erkenntnis, da sie
ja nun ihren Zweck erfüllt hat. AUM.


Wie steht es nun mit der Lehre des Buddha selbst? Die Antwort: Sie sollte nur dazu dienen,
den Loslösungsprozess von Körper, Gefühl, Denken, Seele und Geist zu ermöglichen.
Ist dies gelungen, muss man sich auch und vor allem von der Lehre des Buddha trennen. AUM.

Maha Choan... via Lanoo

:liebe1:
 
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Du must verstehen, dass er alles selbst erschafft!
wie er dann zu diesem Forum kommt, weiss ich auch nicht genau... aber egal

:ironie:
 
Aber wie kann ich denn sehen, hören, riechen, schmecken, tasten,
empfin*den und denken ohne jegliche Bewertung, ja sogar ohne
gleichgültig zu sein genüber dem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken,
Tasten, Empfinden und Denken?
Gute Frage, Luzi. Bewertung endet dann, wenn man keine Erwartung mehr hat.

Die Antwort: Diese Fähigkeit erlangst du, wenn du lange und intensiv genug das
ERKENNENDE SCHAUEN praktiziert hast. Zum Beispiel: Du siehst (wieder einmal)
eine schöne, begehrenswerte Frau. Diesmal siehst du sie aber mit anderen Augen an.
Du siehst oder erkennst sie nur und beobachtest sogar dein Begehren nach ihr.
Hm. Selbstbeobachtung is' immer gut. Allerdings reicht es nicht aus, dass eigene Begehren zu beobachten, wichtig ist, herauszufinden, warum man begehrt. Dabei entdeckt man dann eine Angst, mal wieder. :weihna1

Wenn du dies immer und immer wieder tust, sei es mit Personen und Dingen, dann
wirst du ERKENNEND feststellen, dass du gar nicht dein Begehren bist, sondern
dass es nur in dir aufsteigt und wieder versiegt. Welche Sinnentätig*keit du von nun
an ausübst, du tust es mehr und mehr NEUTRAL ERKENNEND und BEOBACHTEND.
Jaja, Neutralität, das Zauberwort für Zwillinge. :D
Man kann nicht neutral auf etwas schauen, wenn man unbewusste Ängste hat. Auch nicht, wenn man mehr und mehr schaut. Angst wird durchlebt, man hat nur eine Wahl- entweder durchlebt man sie innerlich oder man darf sich die Schöpfung der Angst im Äusseren anschauen. :D

Also: Du siehst etwas und sobald dieses Objekt, sei es nun eine Person oder ein Ding,
in deinen Augenbereich geraten ist bzw. ein Einschlag stattfand zwischen deinem Sehorgan
und dem Objekt, beobachtest du alles wei*tere mit sehr wachen Sinnen, neutral erkennend.
Du wirst dann verschiedene Vorgänge ablaufen sehen bzw. sie werden dir bewusst, du erkennst
auch sie und du wirst ERKENNEN, dass diese Vorgänge (Erkennen, Begehren, Abneigung,
(Gleichgültigkeit etc.) auch zuvor abliefen, aber dann identifiziertest du dich mit diesen
Reaktionen, jetzt beobachtest du sie nur
, siehst und erkennst sie nur als Teil, anattä, als dir
nicht zugehörig und gibst dem Verlangen, welcher Art es auch im*mer sein mag, nicht mehr nach.
Dies wird dir früher oder später, wenn auch viel*leicht erst nach vielen Rückschlägen, gelingen.
Dann legst du sogar dein Erkennen ab, du löst dich von deinem Erkennen. Dies ist der Zustand
jenseits allen Erken*nens, jenseits von gut und böse und auch jenseits aller Gleichgültigkeit gegenüber
allem Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Empfinden und Denken bzw. gegenüber allem
Gesehenen, Gehörten, Gerochenen, Geschmeckten, Getasteten, Empfundenen und Gedachten.
Nee Luzi. Wenn man "neutral erkennt", dann gibt es kein Verlangen mehr, dann gibt es nur noch dich. Alles sehen, riechen, fühlen, schmecken und tasten ist aus deinem Geist. Wenn man ein Verlangen beobachten kann, dann ist das Erkennen nicht neutral. Und wenn man diesem Verlangen dann nicht mehr nachgibt, dann ist das bloss Unterdrückung. :D
 
Ach Luzi, das ja mal nun auch nichts neues. Du sollst doch nichts nachplappern...


Das ist nicht nachgepallert sondern mit Quellenangabe...
.. was wesentlicher ist, aus reichlich hohem Geist ( Einem gänzlich Heiligen ).

Wer nicht auf das wirklich wesentliche schaut, wird die Wirklichkeit ...
.. und somit ein Himmelreich nicht zu gesicht bekommen.


:morgen:
 
Nee Luzi. Wenn man "neutral erkennt", dann gibt es kein Verlangen mehr, dann gibt es nur noch dich. Alles sehen, riechen, fühlen, schmecken und tasten ist aus deinem Geist. Wenn man ein Verlangen beobachten kann, dann ist das Erkennen nicht neutral. Und wenn man diesem Verlangen dann nicht mehr nachgibt, dann ist das bloss Unterdrückung. :D

Es gibt ja eh nur Dich ... und jedem Selbst in seiner Welt
.... und ein Mensch welcher absolut jedes Verlangen schafft aufzugeben,
wird sich im Nirvana wiederfinden... per unterdrücken soll es ja auch nicht
geschehen ... sondern aus dem Willen !

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich ...
.. doch derweil durch sein wollen, leider in der Regel die Hölle

:morgen:
 
Das ist nicht nachgepallert sondern mit Quellenangabe...
.. was wesentlicher ist, aus reichlich hohem Geist ( Einem gänzlich Heiligen ).

Wer nicht auf das wirklich wesentliche schaut, wird die Wirklichkeit ...
.. und somit ein Himmelreich nicht zu gesicht bekommen.


:morgen:


Eben konzentriert man sich auf dass Wesentliche entfällt und versiegt sehr vieles.
Dass Himmelreich hat aber nichts mit dem Wesentlichen zu tun, sondern mit glauben oder nicht.

LG Tigermaus:)
 
Es gibt ja eh nur Dich ... und jedem Selbst in seiner Welt
.... und ein Mensch welcher absolut jedes Verlangen schafft aufzugeben,
wird sich im Nirvana wiederfinden...
Das erste stimmt. Und das zweite wohl auch, glaub' ich. :)

per unterdrücken soll es ja auch nicht
geschehen ... sondern aus dem Willen !
Ein Verlangen willentlich aufgeben? Na, das mach' mir mal vor. :D
Ich hab' das auch ewig falsch verstanden, Luzi. Ich mach' mal ein Beispiel. Es ist Sommer, 35° im Schatten (ja, ich weiss, diesen Sommer nich' mehr :lachen: ) und ich will einen Eisbecher. Ich will, ich will....mhm, lecker, köstlich- ein Verlangen. Muss ich das aufgeben, am besten in dem Moment der Selbstbeobachtung, in dem mir das Verlangen bewusst wird? Nie wieder Eisessen? Im Leben nicht? Dann ist Gott aber ein Sadist, oder? :D

Nein, so ist das mit dem Aufgeben des Verlangens nicht gemeint. Das Verlangen, das gibt man von selbst auf, ohne willentlichen Zwang und ohne willentliche Anstrengung. Und zwar dann, wenn man erkennt, das das Begehrte wertlos ist. Darum sag' ich doch- es ist wichtig zu wissen, warum man etwas begehrt. Denn man verspricht sich immer so was wie Glück und Zufriedenheit von dem, was man begehrt. In dem Augenblick, in dem man erkennt, dass das Begehrte diese Vorstellung von Glück nicht erfüllen wird, stirbt der Wunsch danach ganz von selbst.

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich ...
.. doch derweil durch sein wollen, leider in der Regel die Hölle

:morgen:
Ja, so isses, die Absicht zählt. :liebe1:
 
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Eben konzentriert man sich auf dass Wesentliche entfällt und versiegt sehr vieles.
Dass Himmelreich hat aber nichts mit dem Wesentlichen zu tun, sondern mit glauben oder nicht.

LG Tigermaus:)
Hallo Tigermaus :)

Nein, das Himmelreich hat nix mit glauben zu tun. Naja, oder eigentlich doch. Aber nicht mit Glauben an Gott. Das ist so: jeder Mensch hat verschiedene Ängste, der eine hat vielleicht Angst, keine Freunde zu finden. Der glaubt, dass er erst dann glücklich und zufrieden sein kann, wenn er den Freund für's Leben gefunden hat. Das ist sein ganz persönliches Himmelreich, an das er glaubt.

Also wird er sich darauf konzentrieren, diesen Freund zu finden. Das ist aber nicht das Wesentliche, sondern nur seine persönliche Vorstellung vom Himmelreich. Das Wesentliche ist Gott. :liebe1:
 
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