Man sagt, der Mensch sei nicht perfekt und nicht vollendet und auch, dass er voll mit blinden Flecken wäre, unbelichteten Teilen seiner Selbst, die er nicht erkennen kann.
Man sagt auch, der Mensch bräuchte andere Menschen, die ihn hinweisen, auf diese blinden Flecken in der unbefleckten Illusion seiner selbst, weil er sonst nichts von ihnen wissen könne.
Mir kann einer 24 Stunden am Tag von meinen blinden Flecken erzählen und am Ende des Tages werde ich noch immer nichts wissen, von diesen Teilen meiner Selbst, die sich meinem Blick entziehen. Ich kann ihm glauben, aber wissen kann ich meine blinden Flecken deswegen noch nicht, denn um zu wissen muss ich sie sehen oder zumindest spüren.
Um meine blinden Flecke zu wissen, muss ich mich selbst auf die Suche nach ihnen machen, sie finden und verstehen. Dann habe ich etwas weniger Zeit für Konflikte in der Außenwelt.
Oder Scheitern, an ihnen zerbrechen. Auch Scheitern hat mein wichtiges Ego schon manchmal auf eine erträgliche Größe zurück geschnitten und aus der augenscheinlichen Niederlage wurde ein kleiner Zwischensieg.