Das Ego ist ein Strassenkind ..

Terrageist

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.. und bemüht sich kontinuierlich, in einer feindlich erscheinenden Welt, die eigentlich für "es" viel zu groß ist und übermächtig erscheint, sich zu halten, zu überleben, sein Territorium zu sichern, evtl. noch zu vergrößern, sich zu verbarrikadieren, die Herrschaft möglichst zu übernehmen,
seine (echten) Gefühle nicht zu zeigen.
Es ist ein bisschen wie Wildnis vielleicht für ein wildes Tier. Emotionen, Menschliches wird weitgehend verdrängt, nur das Animalische zählt, das Überleben, und sehen, dass man behält, was einem (scheinbar?) gehört.

Ein starkes Bild, das mir jetzt in den Sinn kam, im Zusammenhang eines Gebetes.

Dieses "Egohafte" wird dann ebenfalls oft "verdrängt", also in den unsichtbaren Hintergrund gestellt, von wo aus es weiter "wirkt",
und damit versucht, in alter Erinnerung, oder auch Gedanken / Sehnsucht, wie es sein "sollte", also das Leben gewissermaßen,
die Liebe, das Zusammensein usw..
Aber es fällt dann im Innern auf, dass man Vieles Wirkliches von sich niemals äußern kann, es bleibt versteckt, weil es unpassend oder schmutzig oder einfach gefährlich? oder auch zu empfindlich (Angst?) wirkt.

So lebt man / es ein Scheinleben. Nach außen wohl geordnet, nach innen fast tot. Die mit denen man in Liebe verbunden sein müsste, scheinen als fremde Objekte oder auch angreifende Subjekte, oder allenfalls gibt es eine Art stille Übereinkunft (weil es allen ähnlich geht?) , diese Dinge nicht allzusehr zu berühren.
Denn dann meldet sich das Ego / innere verlassene Straßenkind, es muss sein Revier verteidigen, und fürchtet seinen Tod, Anklage, Stille, Leere, in der es nichts sagen kann.
Es spricht also nicht, und kann nicht sprechen, und zugleich schreit es innerlich, der stumme Schrei sozusagen.


Mir fiel der Gedanke auf, dass gerade in Kriegszeiten, in der Zeit als meine Mutter, meine Eltern den Krieg erlebten, und an dem die Frauen häufig alleine zuhause zurückblieben, mit der Illusion, ihr Mann würde sie nun an der Front schützen und verteidigen. Aber in Wirklichkeit mussten diese Frauen zuhause ihren "Mann stehen" und waren grenzenlos alleine.
Solche vielleicht alten Geschichten werden scheinbar auch, nach neuesten Forschungen und Erkenntnissen, weitervererbt, so dass Kinder, die nie wirklich davon wussten, in einer Art tiefer Angst , und mit dieser inneren Wunde leben.


Ich wollte jetzt nicht alles negativ aussehen lassen. Eher im Gegenteil. Erst wenn das Kind verstanden wird, und damit auch andere "Umstände", kann die innere ehrliche Anbindung an ursprüngliche Lichtkräfte, Wahrheit und Freiheit wieder stattfinden.
Und Liebe kann fließen, zulassen und in den Arm nehmen.
 
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