Man braucht eigentlich gar keine Esoterik, um festzustellen, dass alles im Universum Bewusstsein hat. Die Wissenschaft ist derzeit soweit, dass sie gar nicht anders kann, als diesen Punkt zu akzeptieren. (Obwohl es auch Gehirnforscher gibt, die sagen, Bewusstsein sei nur eine Illusion. Aber das ist natürlich Blödsinn und ziemlich beschränkt.)
Man nehme z.B. Fritjof Capra und sein Buch "Lebensnetz". Darin beschreibt er rein wissenschaftlich, was Leben ist, und zwar systemtheoretisch. Das Endergebnis ist, dass alle komplexen Systeme Bewusstsein haben.
Grob gesprochen, sind das alle Systeme mit den gleichen Grundeigenschaften wie ein menschliches Gehirn, aber bei genauer Betrachtung haben praktisch alle Systeme diese Eigenschaften. (Vor allem alle Lebewesen, jede einzelne Zelle, aber auch ein einzelnes Atom oder Elektron, und auch das Universum im Ganzen.)
Das läuft darauf hinaus, dass das menschliche Egobewusstsein nur ein Spezialfall ist, und daneben alles andere auch bewusst ist. Natürlich ganz anders als wir. Etwa hat unser Gehirn sehr komplizierte Wahrnehmungsorgane, deswegen wissen wir viel über die Außenwelt, während ein Elektron etwa nur sehr wenig über die Außenwelt weiß. (Aber doch ein bisschen, etwa wenn es Licht einfängt oder durch die Wärmebewegung oder Schwingungen seiner Nachbarn angeregt wird.)
D.h. also eigentlich ist alles Bewusstsein, innerlich, und bloß wenn wir es mit unserem Ego von außen sehen, bemerken wir das nicht gleich. Aber wenn wir dann eine wissenschaftliche Analyse unternehmen, kommen wir drauf, dass es gar nicht anders geht.
(Mann kann auch sagen Bewusstsein=Information, und ohne Information würde der Kosmos gar nicht funktionieren, kein einziges Photon darin würde ohne Informationsgehalt irgendwie existieren können.)
Dieser Sachverhalt ist schon derart überwältigend, dass man eigentlich gar keinen Gott oder sonstiges höheres Wesen mehr braucht, um ein von Spiritualität erfülltes Leben höchster Qualität zu führen. (Wobei Spiritualität=Bewusstsein wahrnehmen und sein eigenes wachsen lassen.)
Deswegen habe ich oft den Verdacht, dass Gott dieses Universum geschaffen hat, (wobei es natürlich ein Teil von ihm ist), und dass er uns Menschen zeit unseres Lebens gar nicht direkt zur Verfügung steht, weil unsere Aufgabe hier auf Erden darin besteht, mal zu untersuchen, was es mit diesem Teil Gottes (dem Universum) und diesem Teil des Universums (dem Menschen - indirekt natürlich auch ein Teil Gottes) auf sich hat. Weil Gott ist derart überwältigend, dass unser kleines Bewusstsein sowieso nichts damit anfangen kann. Und erst nach dem Tod werden wir dann darüber hinausgehen und Gott direkt erfahren können. (Möglicherweise nur, wenn wir uns im Leben ausreichend entwickelt haben.)
Was haltet ihr von diesen Gedanken?